Wehmut über plötzliches Ende Das 30. Hoffest bei Imker Ralf Schmidt wird das letzte sein

Wehmut über plötzliches Ende: Das 30. Hoffest bei Imker Ralf Schmidt wird das letzte sein
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Es soll noch einmal so richtig gefeiert werden. Am Sonntag (15.9.) ab 11 Uhr steigt das alljährliche Hoffest bei Imker Ralf Schmidt in der Straße Am Kapellenufer 52. Seit 1994 ist das so. Von Jahr zu Jahr wurde die Veranstaltung größer, die Menschen strömten aus einem weiten Umkreis nach Sölde, um in einer einmaligen Umgebung das Leben auf einem Bauernhof und die Arbeit in einer Imkerei kennenzulernen.

Imker Ralf Schmidt 1994.
Ralf Schmidt auf seinem ersten Hoffest in Sölde. Das war 1994. Da war alles noch ziemlich klein und provisorisch. © privat

Zahlreiche Stände füllten das Gelände zwischen dem historischen Krummehof und dem alten Schafstall, in dem die Imkerei untergebracht ist. Immer mehr historische Gebäude, die Ralf Schmidt in den letzten drei Jahrzehnten gerettet und abgebaut hat, wurden für dieses Fest teilweise wieder aufgebaut und in das Geschehen integriert. Es ist ein Tag für die ganze Familie, bei dem auch die kleinen Besucher auf ihre Kosten kommen.

Andrea Finke
Andrea Finke wird beim Hoffest ein Mitmach-Programm für die Großen und die Kleinen anbieten. Es wird viel gesungen in dem historischen Hofgebäude. © Jörg Bauerfeld

Enten, Gänse, Schafe und Ziegen können bestaunt werden. Es gibt eine große Strohburg zum Klettern und in der Imkerei viele Aktivitäten, wie zum Beispiel Kerzenziehen. Eine besondere Attraktion ist immer wieder der „Bienenbart“.

Dabei lassen sich Tausende von Bienen auf dem Gesicht des Imkers nieder, so dass der Eindruck eines Bartes entsteht. Auch Andrea Finke wird, wie im letzten Jahr, einen „Tag der offenen Tür“ in ihrer Stimmoase anbieten. Ab 12 Uhr beginnt im Krummehof das Programm.

Schild vor Bauernhaus
Das Schild steht schon seit einiger Zeit vor dem Krummehof. Darauf der Termin für das letzte Hoffest in Sölde. © Jörg Bauerfeld

In den vergangenen Jahren war der Andrang zum Hoffest so groß, dass Schmidt sogar Eintritt nehmen musste, um alles in geordnete Bahnen zu lenken. In diesem Jahr ist der Eintritt wieder frei. „Es wird ein etwas anderes Hoffest“, sagt Imker Schmidt. „Es wird kleiner als sonst, weil wir nicht mehr so viel Fläche zur Verfügung haben.“ Und es wird das letzte Hoffest in Sölde sein.

Kuchenverkauf
Noch ein Bild aus dem Jahr 1994. Beim ersten Hoffest war noch viel improvisiert. © privat

Nach 30 Jahren ist Schluss. Aber warum? Es liegt an den Pachtverträgen. Einige laufen aus und werden vom Eigentümer nicht verlängert. So auch der Vertrag für den Schafstall und das Gelände drumherum. Und ohne das ganze Gelände gibt es auch kein Fest mehr.

Wehmut schwingt in der Stimme von Ralf Schmidt mit, wenn er von den Vorbereitungen zum letzten Hoffest erzählt. Die Erinnerungen gehen zurück ins Jahr 1994, als alles ganz klein mit 10 Ständen und im Matsch begann. „Das alles hier war mein Leben“, sagt Schmidt.

Doch sein letztes Hoffest soll noch einmal richtig schön werden, hat sich der 69-Jährige vorgenommen. „Wir machen es fast wie immer. So wie es die Besucherinnen und Besucher gewohnt sind. Nur etwas kleiner als in den letzten Jahren.“ Wer also noch einmal das berühmte Hoffest in Sölde besuchen möchte, hat am Sonntag (15.9.) die letzte Gelegenheit dazu.

Zu beachten ist, dass die Parkmöglichkeiten rund um den Krummehof und die Imkerei sehr begrenzt sind. Außerdem wird am Sonntag (15.9.) die Zecher Freibergstraße von Holzwickede in Richtung Aplerbeck zur Einbahnstraße.

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