Erst vor wenigen Monaten haben Anna-Hilke Kuse und ihr Ehemann Marco Kuse den Bauernhof der Familie in Kirchderne übernommen. Direkt hatte das Ehepaar Pläne für den Hof. Eine Idee haben die beiden jetzt umgesetzt: die Vermietung von Gemüseparzellen.
„Die Parzellen werden am Anfang der Saison durch uns bepflanzt und eingesät“, erklärt Hofbetreiberin Anna-Hilke Kuse. Anschließend werden die Beete den Mietern übergeben. Um das Gießen, Jäten, Ernten und selbst Nachpflanzen kümmern die sich dann selbst. „Gerade, wenn man in der Stadt wohnt, ist das eine total schöne Erfahrung“, so Kuse.
Mieten übers Internet
Die kleinen Gärten können Interessierte ab sofort mieten. Das geht über die Internetseite meine ernte (www.meine-ernte.de). Das Unternehmen unterstützt Höfe bei der Vermietung von den Parzellen. „Das alles alleine zu koordinieren und zu planen, hätten wir wohl mit unseren Vollzeitjobs nicht geschafft“, meint Anna-Hilke Kuse. Die 33-Jährige ist Projektmanagerin, ihr Ehemann Marco arbeitet in der IT. Den Bauernhof betreiben sie nebenberuflich.
50 Gemüseparzellen stehen hier bald zur Verfügung. 45 oder 90 Quadratmeter sind die Gärten groß. Mieten kann man sie für die Saison von April/Mai bis Oktober/November.
Das Ehepaar Kuse hat noch mehr Pläne für dieses Jahr: Bis zur Spargel- und Erdbeersaison, also etwa um Ostern, wollen die beiden ihren Hofladen eröffnen. Für den Mai planen sie ein großes Hof-Fest – dieses Jahr feiert er nämlich 175-jähriges Bestehen.

Ein kleiner Garten kostet für diese Zeit einmalig 259 Euro, für einen größeren beträgt die Miete 479 Euro. Rund 20 Gemüsesorten, darunter etwa Möhren, Radieschen oder Gurken, sind zu Beginn bereits gepflanzt und gesät. Die Parzellen verfügen aber auch über 4 respektive 8 Quadratmeter freie Fläche. Dort haben Mieter die Möglichkeit, Gemüse selbst zu pflanzen. Nach der ersten Ernte ist das dann im gesamten Garten möglich.
Unterstützung beim Gärtnern
Die künftigen Mieter sollen jederzeit Zutritt zu ihren Gärten haben – „arbeitnehmerfreundlich“ nennt das Anna-Hilke Kuse. Einmal pro Woche soll die „Gartensprechstunde“ stattfinden, bei der das Ehepaar den Mietern mit Rat und Tat zur Seite stehen möchte. Der Anbieter „meine ernte“ unterstütze ebenfalls mit einem wöchentlichen Info-Newsletter.
Auf die Idee, Gemüseparzellen zu vermieten, kam Anna-Hilke Kuse, da sie selbst „leidenschaftliche Gärtnerin“ sei. Sie selbst wuchs auf dem Hof auf, wohnte aber für einige Zeit in einer Wohnung in der Stadt. Das Gärtnern habe ihr gefehlt.
Als sie das Vorhaben im Internet postete, habe Thomas Westermann, Betreiber des Hofs Westermann, sie angesprochen und auf „meine ernte“ aufmerksam gemacht. Sein Hof vermietet bereits seit mehreren Jahren Parzellen über die Internetseite. Erfolgreich, wie es scheint: Seine Parzellen für die diesjährige Saison seien schon alle vermietet, habe er Anna-Hilke Kuse erzählt.
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