Der AC Mailand war in der Stadt und mit ihm eine große Gruppe Fans der italienischen Mannschaft: Rund 4000 waren in Dortmund erwartet worden, darunter auch einige, die als gewaltbereit gelten. Um die 1000 versammelten sich in der Innenstadt. Die Champions League Begegnung wurde deshalb von der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft.
Entsprechend groß war das Polizeiaufgebot in der Innenstadt. Rund um den Alten Markt, aber auch am Friedensplatz, standen Polizisten bereit, um BVB-Fans und vor allem Mailand-Fans zu begleiten. Diese versammelten sich bereits am Mittwochmittag vor allem auf dem Alten Markt.
Trommeln und Fangesänge waren von weithin zu hören, die Mailand-Fans - meist mit schwarzen Kapuzenpullovern und Mützen bekleidet - wirkten mitunter martialisch. Doch bis zum Spielbeginn blieb es bei einem stimmungsvollen Fußballfest, das weitgehend friedlich war. Auch wenn sich BVB-Anhänger unter die Feiernden mischten, war die Stimmung gut. Schwarz-Gelb und Rot-Schwarz feierten gemeinsam.
Ein paar Stühle am Alten Markt hatten gebrannt, weitere größere Schäden gab es laut Einschätzung unseres Reporters vor Ort nicht.
Die beiden Mailand-Fans Misha und Thomas freuten sich am Nachmittag auf das legendäre BVB-Stadion. Nach einer Übernachtung in Stuttgart am Mittwochmorgen waren sie nach Dortmund gereist. Besonders viel haben sie von der Stadt noch nicht gesehen. Das wollen sie am Donnerstag sagen.
„Mit dem Spiel heute wird ein Traum für mich wahr“, sagte Thomas. Er hoffe natürlich auf einen Sieg seiner Mannschaft, aber es werde nicht leicht. Borussia Dortmund habe eine gute Mannschaft, sagt Thomas.
Ein Fanmarsch der Gäste blieb aus, die Gruppe durfte lediglich laut trommelnd und singend zum Stadtgarten laufen, wo Sonder-Stadtbahnen für sie bereitstanden. Dabei wurde Pyrotechnik von einigen Fans entzündet. Die Ankündigung der Polizisten, dass die Gruppe getrennt werde, um die Anreise besser zu kanalisieren, quittierten die Mailänder mit Pfiffen und einem Böllerwurf.
Trotzdem zeigte sich die Polizei am Abend zufrieden mit der Anreisephase bis zum Stadion. Bis auf Zwischenfälle mit Pyrotechnik und Böllern in der Innenstadt und auf der Ardeystraße sei es zu keinen größeren Problemen gekommen, teilte Polizeisprecher Gunnar Wortmann mit. Später stellte sich heraus, dass ein Polizist ein Knalltrauma erlitt und anschließend als dienstunfähig galt. Sowohl Ardeystraße als auch Hohe Straße waren zeitweise gesperrt. Auch die Ankunft und der Einlass am Stadion seien friedlich verlaufen.
Eine große Gruppe Mailand-Fans nutzte die Strobelallee gegen 19 Uhr noch einmal als Laufsteg und machte ordentlich Stimmung. Das Spiel endete mit einem 0:0 - wohl auch ein Grund für eine Abreise ohne Zwischenfälle, wie die Polizei in der Nacht mitteilte.
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