Spektakulärer Neubau ersetzt Sex-Kino Hochhaus am Burgtor soll Dortmunds Skyline verändern

Hochhaus für die Nordstadt: Polizeiwache statt Sex-Kino am Burgtor
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Als Dortmunder ist man es gewohnt: Die Einfahrt aus dem Norden in die City - etwa von Brechten oder Eving - ist eher unschön und keinesfalls einladend. Über viele Jahre prägte das Sex-Kino Studio X das Bild am Burgtor. Die Bahngleise und die düstere Unterführung wirken wie eine Barriere.

Dies hat auch die Stadtverwaltung erkannt und in ihrem Stadtentwicklungskonzept „City 2030“ verankert, dass der nördliche Zugang zur Innenstadt eine „städtebauliche Aufwertung“ erfahren soll, die seiner Lage im Stadtgefüge gerecht wird. Was bisher aber nur als Plan für die Nordstadt auf dem Papier existierte, nimmt nun konkrete Formen an.

Das geplante Großprojekt an der Münsterstraße, dem Freiherr vom Stein Platz und der Leopoldstraße hat mit der Linim Gruppe einen Investor gefunden. Der Architekturentwurf „Entwicklung einer Blockrandbebauung mit einem Hochhaus als markantem Punkt“ wird realisiert.

Das Dortmunder Architekturbüro RKW Architektur plus hat sich bei der Gestaltung der Fassaden des Quartiers Burgtor durchgesetzt. Die ersten vier Leistungsphasen übernimmt das Dortmunder Architekturbüro Bauart.

Hochhaus mit 17 Stockwerken

Die Linim Gruppe plant, ein städtisches Quartier mit einem 17-stöckigen Hochhaus und einer dreistöckigen Tiefgarage zu errichten. „Es gibt einen Entwurf, der noch im Detail ausgearbeitet und mit der Stadt Dortmund abgestimmt wird“, so Henning Wietzorke, Geschäftsführer der Linim Service GmbH.

So kennen den Bereich am Burgtor viele Dortmunder: An die Stelle des Gebäudeensembles mit dem einstigen Erotik-Kino Studio X soll nun ein modernes Hochhaus treten.
So kennen den Bereich am Burgtor viele Dortmunder: An die Stelle des Gebäudeensembles mit dem einstigen Erotik-Kino Studio X soll nun ein modernes Hochhaus treten. © (A) Schaper

Die Immobiliengesellschaft mit Wurzeln in Dortmund hat hier bereits mehrere große Projekte, wie an der Kronenstraße in der Innenstadt, realisiert. „Das Quartier Burgtor wird unser größtes Projekt in der Stadt. Wir sind fest mit dem Ruhrgebiet verbunden und freuen uns darauf, an der Entwicklung Dortmunds mitzuwirken“, erklärt Henning Wietzorke.

Ziel ist es, ein großstädtisches Quartier mit urbaner Nutzung zu schaffen. Der größte Mieter wird die Polizeiwache Nord sein, die ihren Einzug für Dezember 2026 plant.

Seniorenwohnungen geplant

Bald soll der Grundstein für das bis zu 60 Meter hohe Projekt gelegt werden. Das Hochhaus soll ein Zeichen für die Nordstadt und die Entwicklung des nördlich vom Hauptbahnhofs gelegenen Stadtgebiets setzen. Es werden nicht nur Behörden einziehen, sondern auch normale Miet- und Seniorenwohnungen entstehen.

Im Erdgeschoss und den unteren Etagen sind ein großer Nahversorger, ein Bäcker, Arztpraxen sowie Dienstleistungs- und Gewerbeeinheiten geplant. Ein

Highlight sollen begehbare Teile der Dachfläche und insbesondere des Innenhofs für die Mieter sein.

Die Wache Nord der Polizei Dortmund soll von ihrem jetzigen Standort an der Münsterstraße in den Neubau am Burgtor umziehen.
Die Wache Nord der Polizei Dortmund soll von ihrem jetzigen Standort an der Münsterstraße in den Neubau am Burgtor umziehen. © (A) Thomas Thiel

2021 stellte bereits der Dortmunder Rechtsanwalt und Notar Dr. Conrad Dreier aus Hombruch als Grundstückseigentümer die Idee für einen ähnlich spektakulären Neubau am Burgtor vor. Inzwischen wurde das Grundstück veräußert. „Wir haben es Anfang 2023 gekauft“, sagt Henning Wietzorke. Die Baugenehmigungsplanung werde nun vom Architekturbüro Bauart erstellt und in diesem Jahr bei der Stadt Dortmund eingereicht.

Straßenführung wird geändert

Die Linim Gruppe ist zuversichtlich, diesen Meilenstein trotz Inflation, gestiegener Zinsen und Baukosten umsetzen zu können: „Es gibt eine hohe Nachfrage. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist aktuell herausfordernd, aber wir sind optimistisch, dass sich die Situation verbessern wird. Deshalb planen wir auch zukünftig, weiter in Dortmund zu investieren“, so Henning Wietzorke.

Mit dem Baubeginn entsteht nicht nur ein Hochhaus, sondern ein innerstädtisches Quartier. Geplant ist, zur Gleisseite hin einen öffentlichen Platz anzulegen und die Straßenführung der Leopoldstraße so zu ändern, dass die Einfahrt in die Stadt von Grünflächen begleitet wird. Das Sex-Kino Studio X wird damit der Vergangenheit angehören. Bis Ende 2026 soll das Burgtor sein unscheinbares Dasein hinter

sich lassen.

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