Klimawandel

Hitzewellen: Zahl der heißen Tage in Dortmund hat sich mehr als verdoppelt

Die Klimakrise ist auch in Dortmund messbar: Eine neue Auswertung zeigt, dass sich die Zahl der heißen Tage in der Stadt seit 1960 mehr als verdoppelt hat - Tendenz stark steigend, sagt ein Experte.

Dortmund

, 18.07.2022 / Lesedauer: 3 min

In Portugal brennen die Wälder, in Italien trocknen Flüsse aus - und auch in Deutschland und in Dortmund ist die Klimaerwärmung bereits deutlich spürbar. Neben herausragenden Ereignissen wie der Naturkatastrophe im Ahrtal, wo bei einem extremen Unwetter in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 ganze Dörfer von den Fluten weggespült wurden, zeigt sich die Klimakrise ebenfalls in einem beständigen Anstieg der Temperaturen.

Eine neue Auswertung der Recherche-Plattform „Correctiv.Lokal“ und von „Zeit Online“ macht deutlich, wie stark sich das Klima auch in Dortmund erwärmt. Sie umfasst die Anzahl der sogenannten „Hitzetage“ in allen 401 deutschen Kreisen und kreisfreien Städten von 1951 bis 2021 - so bezeichnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) alle Tage, an denen die Temperaturen auf mehr als 30 Grad stiegen.

Jahrhundertsommer 2003 hält den Rekord

In Dortmund gab es laut den DWD-Daten in diesen 70 Jahren genau 444 Hitzetage. Das Jahr mit den bisher meisten Hitzetagen erlebte Dortmund 2003, dessen Sommer umgangssprachlich schnell als „Jahrhundertsommer“ galt. Damals kletterte das Thermometer an 20 Tagen über die 30-Grad-Marke.

Generell ist in den letzten drei Jahrzehnten eine deutliche Häufung der Hitzetage festzustellen: Gab es zwischen 1961 und 1990 im Durchschnitt nur 4 Hitzetage pro Jahr, waren es zwischen 1991 und 2020 im Jahresdurchschnitt 9 - das ist eine Steigerung von 125 Prozent.

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Im Deutschlandvergleich ist Dortmund damit noch leicht unterdurchschnittlich: Der Bundesschnitt lag zwischen 1990 und 2020 bei 10 Hitzetagen. Am häufigsten richtig heiß ist es in Deutschland im Südwesten, in den Städten Karlsruhe, Mannheim, Ludwigshafen und Speyer (19 Hitzetage im Schnitt).

Dass Dortmund zu den noch weniger stark von Hitze betroffenen Regionen in Deutschland gehört, zeigt auch die Zahl der Hitzewarnungen, die der DWD in den vergangenen zehn Jahren veröffentlichte und die auch Teil der Auswertung ist.

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Durchschnittlich 7 Mal pro Jahr gab es in Dortmund von 2011 bis 2021 offizielle Warnungen vor mindestens zwei Tage andauernden Hitzephasen, bei denen es in der Nacht nicht abkühlt - der Bundesschnitt in diesem Zeitraum lag bei 9 Warnungen.

Meteorologe: „Die tödlichste Gefahr, die es in Deutschland gibt“

Diese Zahlen werden in Zukunft jedoch weiter steil steigen, warnt Andreas Friedrich. Der 65-jährige Meteorologe beobachtet beim DWD seit fast 40 Jahren die Entwicklung des Klimas in Deutschland, inzwischen ist er einer der Pressesprecher des Dienstes. „Die Klimaerwärmung ist im vollen Gange“, sagt er. „Das ist die tödlichste Gefahr, die es in Deutschland gibt.“

Man könne davon ausgehen, dass damit auch die Entwicklung bei den Hitzetagen sich fortführt: „Bis 2050 wird sich ihre Anzahl wohl verdoppeln.“

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