Bianka Maletzki (mit rosa Jacke) bedankt sich bei den Mitarbeitern der Firma Nachtigall für die tolle Hilfe in ihrem Garten nach dem Tod ihres Mannes.

© Oliver Schaper

Witwe Bianka Maletzki (48) über besondere Hilfsaktion: „Lebensfreude zurückgegeben“

rnNach Tod des Ehemanns

Wer den Tod des Ehepartners verkraften muss, hat eine schwere Zeit. Wenn dann jedoch Hilfe von unerwarteter Seite kommt, zeigen sich Lichtblicke am Horizont - so wie für eine Kirchdernerin.

Kirchderne

, 24.01.2022, 07:19 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bianka Maletzki (48) aus Kirchderne musste im August 2021 einen herben Schicksalsschlag verdauen. Nach einem Herzinfarkt erlitt ihr Mann Oliver 52-jährig zu Hause einen Verschluss am Herzen und starb wenig später.

Neben dem Offensichtlichen - der Trauer um ihren Mann - warf das für die Witwe noch weitere Probleme auf. Das Ehepaar hatte gerade damit begonnen, den Garten und den gesamten Außenbereich um sein Haus an der Dörnenstraße umzugestalten, das sie seit acht Jahren besaßen.

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„Ich dachte im ersten Moment“, sagt Bianka Maletzki, „dass ich nun bis in alle Ewigkeit auf einer (Garten-)Baustelle sitzen bleibe, denn alleine hätte ich es nicht herrichten können.“ Doch es kam anders: Oliver Maletzki hatte die letzten fünf Jahre als Fahrer bei der Garten- und Landschaftsbaufirma Nachtigall GmbH mit Sitz in Mengede gearbeitet.

Die Kollegen hatten ihm schon vor seinem tragischen Tod angeboten, ihm bei der Gartenumgestaltung zu helfen. Bianka Maletzki: „Das hat er aber immer rigoros abgelehnt. ,Nein, das schaffe ich alleine‘, hat er immer gesagt.“

Mit mehreren Mitarbeitern gleichzeitig rückte die Firma Nachtigall an drei Wochenenden im Herbst 21 an

Mit mehreren Mitarbeitern gleichzeitig rückte die Firma Nachtigall an drei Wochenenden im Herbst 21 an. © Oliver Schaper

Nach Olivers Tod sei sie selbstverständlich davon ausgegangen, dass das Angebot der Kollegen nicht mehr gilt. Doch das sahen die dort beschäftigten Mitarbeiter gänzlich anders: An drei Samstagen im Oktober und November 21 rückten sie gleich mit einer ganzen Kolonne von Mitarbeitern an und brachten Bianka Maletzkis Garten auf Vordermann.

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„Ich bin total begeistert von dieser Aktion“, sagt sie, „damit hätte ich niemals gerechnet. Ich habe nur noch gestaunt. Toll!“ Teilweise seien 15 oder 16 der ehemaligen Kollegen ihres Mannes gleichzeitig am Werk gewesen. „Die haben sogar ihre Kinder mitgebracht, die auch noch geholfen haben. Wahnsinn!“

Ein besonderes Gras zu Ehren des Verstorbenen

Neu sind: die Garageneinfahrt, der komplette Garten mit Mutterboden, die Beete am Haus, eine Hecke, ein Zaun und der Vorgarten. Dort haben die Landschaftsbauer als Ehrung des Verstorbenen ein Gras gesät, das er besonders gemocht hatte: das Sandrohr ‚Karl Foerster‘ (Calamagrostis x acutiflora). Sie warte nun immer noch auf die Rechnung wenigstes für das Material, sagt Bianka Maletzki - bisher vergeblich.

Nicht nur reine Gartenarbeiten erledigten die Mitarbeiter der Mengeder Firma Nachtigall, auch diese Außenmauer brachten sie in Schuss

Nicht nur reine Gartenarbeiten erledigten die Mitarbeiter der Mengeder Firma Nachtigall, auch diese Außenmauer brachten sie in Schuss. © Oliver Schaper

Natürlich werde sie sich auch noch mit einer großen Feier bei der Firma Nachtigall GmbH bedanken, wolle damit aber noch bis zum Sommer warten, wenn es draußen schöner ist und man dann auch am Ort des Geschehens feiern kann: im Garten.

Bianka Maletzki arbeitet bei der Sparkasse und hat eine 24-jährige Tochter, die aber mittlerweile anderswo wohnt. „Die Aktion der Firma Nachtigall“, so sagt sie, „hat mir einen kleinen Teil meiner Lebensfreude zurückgegeben, auch wenn die Trauer um Oliver nach wie vor sehr groß ist.

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