Viele Migrantinnen kommen mit Problemen nach Dortmund Mariama (30) und ihr Frauenpower-Verein helfen

Scharnhorster Verein hilft Migrantinnen bei Eingewöhnung
Lesezeit

In Scharnhorst hat sich bereits 2018 ein Verein gegründet, der mittlerweile auch die Aufmerksamkeit von Politik und Verwaltung auf sich gezogen hat: Stadtdirektor Jörg Stüdemann hat ihn genauso bereits besucht wie Mitglieder der Scharnhorster Bezirksvertretung: „Women Empowerment“ mit Sitz am Drosselweg 15.

Die gemeinnützige Organisation, deren Vorsitzende Mariama Sow (30) ist, hat sich zum Ziel gesetzt, benachteiligte Frauen und Kinder, die aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen sind, bei ihrer Integration zu unterstützen. Etwa 15 Frauen seien es, die derzeit dieses Angebot in Anspruch nehmen, sagt Mariama Sow. Da sie selbst 2010 als Migrantin aus Guinea in Westafrika gekommen ist, weiß sie, wo die Probleme liegen.

Women Empowerment kümmert sich in erster Linie um Migrantinnen und ihre Kinder
Women Empowerment kümmert sich in erster Linie um Migrantinnen und ihre Kinder. © Women Empowerment

Die sind in erster Linie natürlich sprachlicher Natur, weswegen Women Empowerment niederschwellige Sprachkurse anbietet - aber nicht nur: Vielen Migrantinnen, die oft als junge Frauen herkommen, falle die Integration auch schwer, weil das Leben und die hiesige gesellschaftliche und staatliche Organisation für sie vollkommen fremd ist. Viele kommen problembeladen aus ihrer Heimat, sind möglicherweise schwanger, haben eine Zwangsheirat oder gar eine Genitalverstümmelung hinter sich.

Women Empowerment, das mit derzeit etwa 18 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern arbeitet, hilft ihnen, die richtigen Ärzte oder psychologischen Betreuungen zu finden. Aber auch in Sachen Freizeitangeboten, Schulen und Behörden will der Verein vermitteln. Es gibt ein Mutter-Kind-Café jeden Freitag um 11 Uhr, bei dem die Migrantinnen gemeinsam Zeit verbringen. Dabei gehe es auch darum, ihnen eine verklässliche Tagesstruktur zu geben und ihnen einen emotionalen Austausch mit Gleichgesinnten zu ermöglichen, sagt Mariama Sow.

Auch Mitglieder der Bezirksvertretung Scharnhorst ließen von Mariama Sow den Zweck ihres Vereins erklären (v.l.): Marc Schmitt-Weigand (Die Grünen), Bezirksbürgermeister Werner Gollnick, Herbert Niehage (SPD) und Jürgen Focke (CDU)
Auch Mitglieder der Bezirksvertretung Scharnhorst ließen von Mariama Sow den Zweck ihres Vereins erklären (v.l.): Marc Schmitt-Weigand (Die Grünen), Bezirksbürgermeister Werner Gollnick, Herbert Niehage (SPD) und Jürgen Focke (CDU). © Women Empowerment

In Zukunft will sie Computerkurse und Vorträge zum Thema Recht anbieten. Und weil Computer Geld kosten und die Dozenten ein Honorar beziehen sollen, hat die Bezirksvertretung Scharnhorst dem Verein nun 2.500 Euro zukommen lassen. Sie sei ständig auf der Suche nach Geldgebern, sagt Mariama Sow, denn schließlich muss auch die Miete für das kleine Ladenlokal am Drosselweg bezahlt werden.

Nicht nur für Afrikanerinnen

Die engagierte Vorsitzende selbst hat am Paul-Ehrlich-Berufskolleg Abi gemacht und später an der TU Dortmund Soziale Arbeit studiert. Neben ihrem ehrenamtlichen Engagement für den Verein geht sie einem Job als Sozialarbeiterin nach.

Mariama Sow betont, dass ihr Verein nicht nur für Frauen aus Afrika da ist. Auch junge Migrantinnen aus Syrien und natürlich aus der Ukraine gehören zu den Klientinnen. Näheres montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr unter Tel. 0176-41532418 oder im Internet unter www.women-emp.de