Unsere Berichterstattung über die Raser auf der Greveler Straße am Ortsausgang von Grevel hat Christiane und Uli Bauer (65/69) auf den Plan gerufen. Sie wohnen quasi am anderen Ende der Greveler Straße in Kurl und beklagen sich schon sehr lange über die in ihren Augen sehr gefährliche Verkehrssituation vor Ort.
Wie recht sie mit ihrem Anliegen haben, bestätigen viele kleinere Unfälle, von denen auch die Straßenbäume in der Umgebung ihres Hauses (Greveler Straße 257) sichtbar in Mitleidenschaft gezogen worden sind, wie sie sagen.
Besonders spektakulär war ein Unfall im Januar 2021, bei dem ein Auto direkt vor ihrem Haus schließlich auf der Seite landete. „Problem ist“, sagt Uli Bauer, „dass die Fahrer aufs Gas drücken, wenn sie den Kurler Ortskern verlassen haben - und das, obwohl auch vor unserer Haustür Tempo 50 gilt.“ Daran halte sich aber vor allem in den Abendstunden oder am Wochenende, wenn ansonsten wenig Verkehr herrsche, kaum jemand. Geschwindigkeiten von 100 km/h und mehr seien keine Seltenheit.

Direkt neben dem Haus der Bauers verläuft ein kleiner Wanderweg, der zur Straße „Am Zuschlag“ führt und nach ihren Angaben gerne von Reitern, Radfahrern und Spaziergängern genutzt werde. Er endet ziemlich abrupt auf der Fahrbahn der Greveler Straße, ohne dass vorher noch ein Gehweg oder Ähnliches käme.
Nutzer des Wegs wissen daher manchmal kaum, wie sie heile über die Straße kommen sollen, sagen die Bauers, denn das müssen sie, weil sich der Weg auf der anderen Straßenseite fortsetzt - oder umgekehrt.
Bereits vor rund 35 Jahren haben Uli und Christiane Bauer erstmals auf das Problem aufmerksam gemacht - mit dem Ergebnis, dass immerhin die Höchstgeschwindigkeit von 70 auf 50 km/h reduziert wurde. Nach späteren Hinweisen seien Schilder aufgestellt worden, die die Autofahrer auf den Spazierweg hinweisen. Auch ein mobiler Blitzer sei zweimal zum Einsatz gekommen. Viel genützt habe all das nicht.

Die Bauers fordern nun nicht (wie die Anwohner der Greveler Straße in Grevel) eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 - das sei auf einer ortsteilverbindenden Straße wie dieser eh illusorisch. Und damit stimmen sie mit dem stellvertretenden Scharnhorster Bezirksbürgermeister Werner Gollnick (CDU überein, der das, wie berichtet, ebenfalls ablehnt.
Auch halten sie Inseln, die das Überqueren der Straße vereinfachen sollen, oder Aufpflasterungen für wenig zielführend. Letzteres führe zu einer erhöhten Lärmbelästigung, weil es laut scheppert, wenn Lkw mit leeren Anhängern darüberfahren.
Was sie sich vorstellen können, ist ein Geschwindigkeitsdisplay, bei dem dem Fahrer per rotem traurigen Gesicht oder lachendem grünen Gesicht angezeigt werde, ob er oder sie zu schnell unterwegs sei oder nicht.
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