Schon seit Jahren sind die Anwohner des Brackeler und Asselner Hellwegs genervt von der Großbaustelle zum zweigleisigen Ausbau der U-Bahnlinie 43. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass der Verkehr seitdem über Nebenstraßen wie In den Börten oder der Hollandstraße umgeleitet wird. Dort ist es seit der Baustelle deutlich voller auf den Straßen - ein Ärgernis für die Anwohner.
Dazu kommt, dass der Hellweg seit Donnerstag (16.11.) voll gesperrt ist. Für Anlieger wurden weitere Umleitungen eingerichtet, die über die Osterstraße und Balsterstraße in neu eingerichtete Einbahnstraßen führen. Bringt das jetzt das Fass zum Überlaufen?
„Das ist halb so wild“, sagt Heiko Pape (54), „dann fahren wir eben noch eine Schleife.“ Mit der Umleitung komme man als Anwohner oder Anlieger gut die Umleitung entlang. Eine große Belastung sei das nicht, dadurch, dass die Großbaustelle schon seit Jahren den normalen Weg versperrt, sei man inzwischen daran gewöhnt. „Höchstens zur Rush Hour staut es sich mal ein bisschen, aber es geht“, sagt er.
Festgefahrene Lkw
Er ärgert sich über etwas anderes. Zum einen werde an der Baustelle selten sauber gemacht, vor allem um die Haltestelle Döringhoff sammle sich andauernd der Schlamm. Am meisten stört ihn aber die Situation mit den Lkw. Auf dem Brackeler und Asselner Hellweg liegt das TEDI-Logistikzentrum und ein Rewe-Markt. Dementsprechend muss sich viel Lieferverkehr durch die Baustelle und die neue Vollsperrung manövrieren.
Die Schwierigkeit für Lkw-Fahrer: Sie können wegen der Baustelle und der Vollsperrung nirgendwo wenden. Darauf weist ein Schild am Anfang der Vollsperrung zwischen Holzwickeder und Asselner Straße hin. Laut Heiko Pape übersehen oder ignorieren aber viele Lkw-Fahrer das Schild.

Ein Stück weit hat der 54-Jährige Verständnis: „Der fährt einen 40-Tonner in einem fremden Land. Dieses Schild nimmt man höchstens wahr, wenn man sich hier auskennt“, sagt er. Deshalb komme es immer wieder vor, dass Lkw-Fahrer nicht-befahrbare Strecken nutzten oder unerlaubterweise in die Siedlungen hineinführen.
„Manche fahren sich hier richtig fest und sind verzweifelt“, so Pape. Wenn er gerade Zeit habe, fahre er voraus und lotse die Lkw-Fahrer aus der Baustelle und der Vollsperrung. „Manche Fahrer sind aber dreist. Die stellen sich quer mit ihren Lkw hin und versperren alles“, ärgert sich der Dortmunder.
Das sei vor allem für Kinder ein Sicherheitsrisiko, wenn Lkw rückwärts wieder herausfahren müssten, denn selbst für Pkw seien Nebenstraßen wie der Welschenacker teilweise eng. In solchen Fällen soll es sogar schon zu Handgreiflichkeiten zwischen Lkw-Fahrern und Anwohnern gekommen sein.
Sicherheitsrisiko an der Hollandstraße
Dass die Vollsperrung die Bauarbeiten insgesamt deutlich verkürzen soll, begrüße er. Trotzdem befürchtet er, dass die Vollsperrung die bisherige Situation verschlimmern könnte.
Denn schon vor der Vollsperrung hätten viele Autofahrer die Hollandstraße genutzt, um die Baustelle zu umfahren. „Die endet in einem Feldweg, da fahren aber trotzdem ohne Ende Pkw und manche heizen da entlang wie die Doofen“, ärgert er sich. „Da sind viele Kinder unterwegs und viele gehen dort mit dem Hund spazieren.“ Er befürchtet nun, dass noch mehr rücksichtslose Pkw-Fahrer den Feldweg nutzen könnten.

Um wenigstens auf das Problem mit den Lkw aufmerksam zu machen, habe Pape mehrfach die Stadt kontaktiert. Er wünscht sich, dass das Schild am Anfang der Baustelle für die Lkw prominenter aufgehängt wird. „Zu allen möglichen Stellen habe ich mich durchstellen lassen“, sagt er verärgert. Man habe ihm aber mehrfach gesagt, dass man an der Beschilderung nichts ändern könne. Zufrieden ist der 54-Jährige damit nicht. Er entrüstet sich: „Wo sind die Baustellen-Kontrolleure der Stadt? Sehen die das nicht?“
Scharfe Kritik an Hellweg-Vollsperrung: „Terminlich ganz schlecht gelaufen“
Feierabendverkehr an der Hellweg-Vollsperrung: Ruhe und Ordnung statt Chaos
Vollsperrung am Brackeler Hellweg und Asselner Hellweg: Karte zeigt, wo die Umleitung entlangführt