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Suche per Flugblatt: Die unendliche Jagd nach einem Traumhaus in Dortmund
Üppige Belohnung
Ein Dortmunder Ehepaar auf der Suche nach seinem Traumhaus verteilt über 200 Flugblätter. Für eine Vermittlung verspricht es eine üppige Belohnung. Ist dieser ungewöhnliche Weg erfolgreich?
Julia B. und Holger S. wünschen sich nichts sehnlicher, als ihr Traumhaus zu finden – so wie viele andere Paare und Familien in unserer Stadt auch. Längst haben die beiden Dortmunder ihre Ansprüche deutlich heruntergeschraubt.
Denn die Suche dauert schon länger als ein Jahr, doch sie verlief bislang erfolglos. Dabei sind Julia B. und Holger S. nach eigenen Angaben für alles offen - ob Reihenhaus, Doppelhaushälfte oder eine freistehende Immobilie, ob Neu- oder Altbau, alles kommt für sie in Frage.
Vor rund vier Wochen haben die Privat-Dozentin und der IT-Spezialist aus Lütgendortmund einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen. Sie verteilten nach einer erneuten enttäuschenden Hausabsage mehr als 200 Flugblätter in der näheren Umgebung. Wer ihnen erfolgreich ein Haus vermittelt, bekommt eine Belohnung, versprechen sie in dem Schreiben.
Konkret geht es um 1000 Euro, die das Paar zahlen will, sollte durch die Vermittlung tatsächlich ein Hauskauf zustande kommen. Tatsächlich haben Julia B. und Holger S. in der Zwischenzeit einige Anrufe und E-Mails erreicht. Sind sie endlich an ihrem Ziel angekommen?
Anfangs lief es etwas schleppend. Eine ältere Dame zum Beispiel wollte, dass die beiden in ihr Haus einziehen, um sie zu betreuen. Weitere Anrufer wollten Wohnungen vermieten oder verkaufen. Doch Julia B. und Holger S., 33 und 34 Jahre alt, wollen eine Familie gründen und sind deshalb ausschließlich an einem Haus in und rund um Lütgendortmund interessiert.
Reihenhaus mit wenig Wohnfläche
Später bekam das junge Paar auch vielversprechende Angebote, darunter eine neuwertige Doppelhaushälfte, bei der aber die Lage nicht passte, und ein Reihenhaus mit wenig Wohnfläche und niedrigen Decken, das zudem in einem sehr schlechten Zustand gewesen sei.
„Außerdem wurde uns eine Gewerbeimmobilie angeboten“, berichtet Julia B. Die sei durchaus schön gewesen. Der Haken: „Als Privatleute können wir sie nicht als reine Wohnimmobilie nutzen.“
Schließlich besichtigten die beiden Dortmunder noch ein Reihenendhaus. Mit über 200 Quadratmeter Wohnfläche sei es aber viel zu groß gewesen.
Abenteuer Haussuche geht nach dem Urlaub weiter
Hinzu kommen noch fünf echte Flops: „Das waren Häuser, die eigentlich gar nicht zur Verfügung standen oder 30 Kilometer entfernt waren“, so Julia B. Als positive Erfahrung nimmt sie mit, „dass viele der Hausbesitzer sehr nett zu uns waren.“
Aktuell macht das Paar Urlaub, um dann das „Abenteuer Haussuche“ fortzusetzen. „Wir sind noch in Gesprächen für eine weitere Besichtigung.“
1968 geboren und seit über 20 Jahren Redakteurin bei Lensing Media. Zuständig für den Dortmunder Westen mit seinen Stadtbezirken Lütgendortmund, Mengede und Huckarde sowie für die Stadt Castrop-Rauxel.
