
Jede Stadt möchte an Attraktivität dazugewinnen, um Besucher und Neubürger gleichermaßen anzulocken. Das gelingt mit neuem Wohnraum oder Leuchtturm-Projekten. Umso mehr schmerzt es, wenn vielversprechende Pläne scheitern. Wie jüngst im Dortmunder Westen.
Hier hat die Stadt höchstselbst eine große Chance vertan – denn der Chef von „Catering by Mohr“ wird das neue Haus Wischlingen neben der Hochzeitskapelle im Revierpark Wischlingen nicht mehr bauen. Einer seiner Gründe: die mangelnde Kommunikation und Wertschätzung seitens der Stadt Dortmund.
Immer wieder habe er vergeblich auf Antworten aus der Verwaltung gewartet, sagt Jürgen Mohr. Etwa auf die Fragen, wann die archäologischen Arbeiten abgeschlossen sind, wann ein Baustart realistisch sein könnte. Auch in Aussicht gestellte Anrufe hätten ihn nie erreicht. Am Ende wurde es Jürgen Mohr sprichwörtlich zu bunt: Er zückte die Rote Karte und zog sich aus dem Bauvorhaben zurück.
Für ihre Versäumnisse muss die Stadt einen hohen Preis zahlen. Denn jetzt steht sie ohne Investor da und fängt wieder bei Null an. Auch der Bürger zählt zu den Verlierern: Denn er muss zumindest vorerst auf eine besondere Event-Location mit vielen architektonischen Highlights im Grünen verzichten.
Ein traumhafter Ort zum Feiern
Bis zu 200 Personen hätten in dem neuen Gebäude feiern können. Zusammen mit der Kapelle Wischlingen wäre wieder ein traumhafter Ort zum Heiraten und gleichzeitig zum Feiern entstanden.
Ob die Stadt noch einmal einen ebenso guten Kandidaten finden wird? Jürgen Mohr wollte nicht nur bauen, sondern die Event-Gastronomie in Parklage auch selbst betreiben. Die Suche wird angesichts schwieriger Baubedingungen in Kriegszeiten nicht einfach werden. Sie wird dauern – wahrscheinlich werden Jahre bis zum Baustart des neuen Hauses Wischlingen vergehen.
Explodierende Baukosten
Tatsache ist: Mohr ist der Rückzug schwergefallen. Trotz der explodierenden Baukosten wollte er eigentlich an seinem Herzens-Projekt festhalten. Der 37-Jährige bat Ende Oktober diese Redaktion sogar, mit einer Berichterstattung noch zu warten. Er wollte noch einmal das Gespräch mit der Stadt suchen. Er setzte eine Frist – und wieder nichts.
Es wäre nicht schwer gewesen, den Investor bei Laune zu halten. Ihn ein wenig zu hegen und zu pflegen. Das kostet nichts, nicht einmal viel Zeit, und geht auch bei Personalmangel. Ein neuer Anlauf hingegen ist ganz sicher aufwendiger.
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