Werner Matenaar ist schon dabei, in seinem Restaurant auszuräumen, als wir ihn erreichen. Am Sonntag (30.3.) hatte das Restaurant in Dortmund-Aplerbeck zum letzten Mal für Gäste geöffnet. „Wo ist die Zeit geblieben“, wundert sich der Gastronom am Telefon.
Dass nach 42 Jahren Gastronomie, 25 Jahren Dortmund à la carte und 20 Jahren Menükarussell nun Schluss ist, war für Gäste wie Matenaars gleichermaßen schwer zu verdauen. Doch aus gesundheitlichen Gründen entschloss sich das Gastro-Ehepaar aufzuhören.

Am letzten Wochenende sei es noch einmal richtig voll gewesen, freut sich Werner Matenaar, „vor allem Stammkunden kamen, um sich zu verabschieden.“ Mit dem Ende des Restaurants an der Marsbruchstraße geht eine Ära zu Ende. Angefangen hat alles 1983 mit einer Spanferkelbraterei. Auf dem Gourmet-Fest Dortmund à la carte war hingegen die „Halbe Ente Kloß“ besonders begehrt.
Im Januar hatten die Gastronomen in einer Immobilienanzeige nach neuen Pächtern gesucht, die das Restaurant ab April übernehmen wollen. „Doch bisher habe ich niemand gefunden“, sagt Werner Matenaar.
Haus Phönixsee wird zu Mava Brasserie
Bessere Neuigkeiten erreichten die Fans des Haus Phönixsee. Zwar kam die Nachricht über die Schließung überraschend, zumal das Restaurant ausgezeichnet lief und durchweg positive Resonanz bekam.
Der Grund für die Schließung: Der Geschäftsführer hatte den Pachtvertrag aufgelöst. Doch schon kurz danach meldete sich ausgerechnet Anthony Sarpong. Der hatte das Restaurant in der Luxus-Seniorenresidenz ursprünglich eröffnet und will den Laden unter dem neuen Namen „Mava Brasserie“ fortführen.
Das erwartet die Gäste
Voraussichtlich im Mai soll es losgehen. „Ob zum 1. oder zum 15. Mai kann ich noch nicht sagen“, sagt der Spitzenkoch auf Anfrage der Redaktion. Jetzt ist das Lokal also erstmal einen knappen Monat lang dicht. In dieser Zeit bekomme das Restaurant „eine kleine Schönheits-OP“, so der Spitzenkoch. Größere Veränderungen seien nicht vorgesehen, „aber wir bauen eine neue Soundanlage ein.“
Die größte Umwandlung wird die Speisekarte erleben. Sarpong wolle „weniger Schischi“, alles „ganz entspannt“, gute Küche, für jeden Geldbeutel, mit ein bisschen Frankreich, ein bisschen Afrika, ein bisschen Dortmund - so kündigte er in unserem letzten Gespräch an.

Nun erzählt er am Telefon, die neue Webseite habe schon zehntausende Zugriffe. Interessant klingt das vorläufige Menü allemal: Krustentier-Bisque mit Garnelen, Zitronenöl und Fenchel (14,90 Euro), vegane Kochbananen-Gnocchi mit afrikanischem Palmcreme-Sud (17,90 Euro), Spaghetti mit Tomaten, Uganda-Chili, Knoblauch und Entrecôte (31,90 Euro) und Bouillabaisse (29,90 Euro). 2018 erkochte der gebürtige Ghanaer seinem Restaurant „Anthony‘s Kitchen“ in Meerbusch einen Michelin-Stern. Man darf also Großes erwarten.