Streit am Ticketschalter eskaliert Mann nach Messerangriff am Hauptbahnhof außer Lebensgefahr

Hauptbahnhof: Ticketverkäufer (56) nach Messerangriff in Lebensgefahr
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Nach der Messerattacke am Hauptbahnhof hat die Staatsanwaltschaft am Freitagmorgen (7.3.) neue Details bekanntgegeben. Demnach hat der 22-jährige Mann die Tat gestanden.

Ursprungsmeldung: Im Hauptbahnhof Dortmund gab es am Donnerstagmittag einen Angriff mit einem Messer. Ein Ticketverkäufer (56, Deutscher) ist dabei von einem 22-jährigen Mann, laut Staatsanwaltschaft ein syrischer Staatsangehöriger, lebensgefährlich verletzt worden.

Am Freitagmorgen teilt die Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit, dass der Mann inzwischen außer Lebensgefahr sei und gestern sogar noch vernommen werden konnte.

Der mutmaßliche Täter konnte kurz nach der Tat durch Beamte der Bundespolizei gefasst werden. Wegen des Verdachts der versuchten Tötung ist eine Mordkommission eingerichtet worden. Die Staatsanwaltschaft Dortmund ist involviert.

Im Hauptbahnhof waren am Donnerstagmittag noch Blutspuren auf dem Boden vor den Ticketschaltern zu sehen.
Im Hauptbahnhof waren am Donnerstagmittag noch Blutspuren auf dem Boden vor den Ticketschaltern zu sehen. © Julius Obhues

Nach bisherigem Kenntnisstand kam es um 12.39 Uhr zu dem Vorfall vor dem Ticketschalter des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) in der Bahnhofshalle. Bei dem Opfer handelt es sich dabei um einen Angestellten des Ticketshops.

Kriminalpolizei ermittelt

Weil ein Passfoto fehlte, verweigerte ein Bahnmitarbeiter dem 22-Jährigen die Verlängerung seines Tickets. Daraufhin habe es einen verbalen Streit gegeben. Der Mann wurde nach Informationen unserer Redaktion mithilfe der Bundespolizei aus dem Verkaufsladen begleitet.

Etwa eine Stunde später soll der Tatverdächtige erneut in dem Ticketshop erschienen sein und explizit nach dem Mitarbeiter gefragt haben, der ihm zuvor seinen Wunsch nicht erfüllen konnte. Der Mitarbeiter wollte offenbar in dem Glauben, der junge Mann habe nun ein Passfoto mitgebracht, die Ticketverlängerung durchführen. Statt eines Passfotos habe der Syrer dann aber ein Messer gezogen und auf den 56-jährigen Bahnmitarbeiter eingestochen.

Spurensicherung am Hauptbahnhof

Der VRR-Shop im Hauptbahnhof war ab dem Mittag wegen der Arbeit der Spurensicherung der Kriminalpolizei abgesperrt. Auf dem Boden waren zunächst für alle Passanten Blutspuren zu sehen. Die Polizei baute später einen Sichtschutz vor dem Ticketschalter auf und verklebte die Scheiben.

Den ganzen Nachmittag über waren Spezialisten für kriminaltechnische Untersuchungen im Hauptbahnhof im Einsatz. Der Vorfall erregte vor allem durch die Präsenz von Polizei, Rettungssanitätern und Notarzt in der Mittagszeit große Aufmerksamkeit. Viele Angestellte von anderen Geschäften im Hauptbahnhof, aber auch Reisende, zeigten sich schockiert von dem Ereignis.

Beamte der Bundespolizei sicherten den Zugang zum Ticketshop, der unter anderem durch den „Press & Book“-Laden begehbar ist.