Die Hagener Straße ist lang und viel befahren. Dichter Verkehr, viele Geschäfte, Kitas und Arztpraxen: Diese Kombination schafft Probleme. Tempo 50 sei da viel zu gefährlich, finden einige aus der Politik. Nach längerer Debatte beschlossen die Hombrucher Bezirksvertreter Anfang 2023: Die Stadt möge prüfen, ob Tempo 30 für die Hagener Straße im Bereich zwischen der Straße „Am Frache“ im Süden bis zur Bahnunterführung an der Ecke Olpketalstraße möglich wäre.
Auch Anwohnerinnen und Anwohner hatten sich seinerzeit und auch schon zuvor zu Wort gemeldet – so wie Barbara Niebuhr. Sie war auch in der vergangenen November-Sitzung der Bezirksvertretung wieder da: Dort äußerte sie ihren Unmut darüber, dass noch immer nichts geschehen sei. Derzeit sei es zwar vergleichsweise ruhig auf der Hagener Straße – allerdings nur wegen der Baustelle und der Sperrung in Höhe der „Weißen Taube“. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer sind deshalb auf den Umleitungsstrecken unterwegs.
Unterschriftenliste für ein Tempolimit
Im Sommer 2022 hatte die Kirchhörderin ihre Sorgen um die Sicherheit an der Hagener Straße schon einmal in der Bezirksverwaltungsstelle vorgetragen – samt Unterschriftenliste für ein Tempolimit. Zu sehen ist davon bisher nichts. „Wann endlich kommen die versprochenen Displays, die zu Tempo 30 mahnen, und was ist mit dem Tempolimit?“, fragte Barbara Niebuhr nun. Die Anwohner fordern die Geschwindigkeitsbegrenzung, weil ein Kindergarten und eine Tagespflege dort ansässig sind.
Bezirksbürgermeister Nils Berning konnte in der Bürgersprechstunde im November 2023 nur bedingt weiterhelfen: Die Displays seien beschlossen, das Geld liege bereit. Es gehe wohl noch um die Frage, wo die Schilder den Strom herbekommen. Neuigkeiten in Sachen Tempolimit habe indes auch er nicht. Es gehe weiter auch um die Frage, wer für die Straße zuständig sei: die Stadt Dortmund, oder Straßen NRW, in dessen Verantwortung eine sogenannte „überörtliche Straße“ normalerweise liegt.
Sowohl Berning als auch Jürgen Brunsing (Bündnis 90/Grüne) äußerten ihren Unmut darüber, dass Beschlüsse noch immer nicht umgesetzt und Antworten offen seien. „Wir sind total unzufrieden“, sagte Brunsing.

Zwischenbericht angekündigt
Eine Anfrage unserer Redaktion an die Stadt Dortmund über den Stand der Dinge brachte außer allgemeinen Erläuterungen wenig Erhellendes. Immerhin aber soviel: Die Verwaltung der Bezirksvertretung werde demnächst einen Zwischenbericht bekommen. Den hatten die Bezirksvertreter in ihrer Sitzung auch einstimmig eingefordert.
Weiter heißt es: Die Prüfung, ob es Umstände gibt, die eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h auf einem Abschnitt der Hagener Straße rechtfertigen würden, sei noch nicht abgeschlossen. Es müssten dabei viele unterschiedliche Aspekte berücksichtigt werden, um ein vollständiges Ergebnis zu erhalten. Hierzu sei ein längerer Prüfungszeitraum erforderlich.
Der fragliche Abschnitt der Hagener Straße gehöre zum städtischen Vorbehaltsnetz, teilt die Stadt weiter mit. Dieses sei ein Teilnetz der Straßeninfrastruktur, „das der Bündelung und der leistungsfähigen Abwicklung des motorisierten Verkehrs vorbehalten ist und damit dem Erhalt des Verkehrsflusses dient“. Daher gelte zunächst grundsätzlich eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern.
Ob und inwieweit an der Hagener Straße unter diesen Voraussetzungen Tempo 30 möglich ist, darüber gibt es auch unter den Bezirksvertretern im Detail unterschiedliche Auffassungen. Einig ist man sich aber im Frust über die lange Bearbeitungsdauer.
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