Neues Prunkstück am Hafen Dortmund Denkmal mit Schwimmkran montiert

Alter Kran ist Prunkstück an der Hafenpromenade
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Der Dortmunder Hafen hat – gleich gegenüber vom Alten Hafenamt – ein neues Wahrzeichen. Ein historischer Hafenkran ist seit Dienstag (20.8.) das Prunkstück an der Hafenpromenade an der Speicherstraße. Der Portal-Drehkran ist gewissermaßen ein passendes Geschenk zum 125. Hafen-Geburtstag, der Ende August gefeiert wird.

Mit einem Schwimmkran wurden die Einzelteile des historischen Hafenkrans an der Hafenpromenade montiert.
Mit einem Schwimmkran wurden die Einzelteile des historischen Hafenkrans an der Hafenpromenade montiert. © Oliver Volmerich

Der Weg dorthin war mit viel Arbeit verbunden. Mehr als ein Jahr dauerte die Restaurierung des denkmalgeschützten Portal-Drehkrans aus dem Jahre 1908, der bis 1984 im Hafen im Dienst war. Zuletzt fristete er mit einem weiteren Kran von 1906 eher ein Schattendasein am Rande des Petroleumhafens, zumal ein Feuer 2010 das hölzerne Führerhaus komplett zerstört hatte. Dort wurde er nun auch unter freiem Himmel aufwändig restauriert. Das langanhaltende Regenwetter hatte die Arbeiten immer wieder verzögert.

Jetzt ist der frisch restaurierte Kran aber das Prunkstück der für 7,3 Millionen Euro hergerichteten Hafenpromenade an der südlichen Speicherstraße. 410.000 der Gesamtsumme flossen in Restaurierung und Transport des Portal-Drehkrans. Der letzte Akt ging in dieser Woche über die Bühne – mit dem Schiffstransport an den Stadthafen am Montag und dem Aufbau des in drei Teile zerlegten Krans am Dienstag.

Der Ausleger des Krans wurde noch am Boden montiert, bevor die gesamte Konstruktion auf das Untergestell gehoben wurde.
Der Ausleger des Krans wurde noch am Boden montiert, bevor die gesamte Konstruktion auf das Untergestell gehoben wurde. © Oliver Volmerich

Der Aufwand dabei war groß. Mit einem Schwimmkran wurde zunächst das rund 37 Tonnen schwere stählerne Untergestell an seinen Platz neben dem Lensing Media Port gehoben. Später folgte der Aufbau mit dem Maschinenhaus und dem Ausleger, der vor Ort montiert wurde. Erst am späten Nachmittag konnte der Kran wiederum mithilfe des Schwimmkrans zusammengesetzt werden.

Mit Hilfe des Schwimmkrans wurden die Einzelteile des Krans an die Hafenpromenade gehoben.
Mit Hilfe des Schwimmkrans wurden die Einzelteile des Krans an die Hafenpromenade gehoben. © Christian Liedtke

Und das war noch nicht der letzte Arbeitsschritt. Denn am Ende muss auf dem fertig montierten Kran noch wieder die vorgefertigte Holzummantelung des Maschinenhauses wieder angebracht werden, wie Restaurator Jan Deichsel von der beauftragten Firma „Die Schmiede“ erläuterte.

Zufrieden mit dem Verlauf der Aufbauarbeiten waren Sebastian Kröger (l.) und Heike Junk vom Amt für Stadterneuerung, Ralf Herbrich von der Denkmalbehörde und Restaurator Jan Deichsel (r).
Zufrieden mit dem Verlauf der Aufbauarbeiten waren Sebastian Kröger (l.) und Heike Junk vom Amt für Stadterneuerung, Ralf Herbrich von der Denkmalbehörde und Restaurator Jan Deichsel (r). © Oliver Volmerich

Die Auftraggeber waren hochzufrieden. Der Drehkran ist ein wichtiges Gelenk, wie der Leiter des Amtes für Stadterneuerung, Sebastian Kröger, erklärt. Und zwar zwischen der alten Speicherstraße und der harten Arbeit, die hier stattgefunden hat, sowie der neuen Arbeit in den Gebäuden, die den Wandel zum Digitalquartier widerspiegeln. Man wolle Rudimente des Alten mit dem Neuen verbinden, erklärte Kröger.

Fest zum „Hafen-Spaziergang“

Von einem „besonderen Zeugnis der Industriekultur“ sprach Ralf Herbrich von der Denkmalbehörde. Man habe versucht, möglichst viel von dem historischen Relikt zu erhalten – bis hin zur Farbgebung für das Untergestell in „Resedagrün mit Eisenglimmer“. Und mit Heike Junk vom Amt für Stadterneuerung, die die Restaurierung des Krans und die Gestaltung der Hafenpromenade mit alten Stahlelemente und Spielcontainern über Jahre begleitet hatte, war er sich einig: „Die Geschichte und die Entwicklung des Hafens kann man hier wunderbar ablesen.“

Wenn auch die letzten Restarbeiten erledigt sind, ist der historische Portal-Drehkran ein Anziehungspunkt beim Hafen-Spaziergang am 31. August, mit dem das 125-jährige Bestehen des Hafens gefeiert wird.