H-Bahn-Geschäftsführer Elmar Middeldorf hofft, dass die rund 400 Meter lange Ergänzungsstrecke bis zur Straße "Hauert" (hinten im Bild) Ende 2021 in Betrieb gehen kann. © Gregor Beushausen

Öffentlicher Nahverkehr

H-Bahn soll verlängert werden - SPD-Fraktionschef will sogar Ausbau bis nach Barop

Die Jahre des Stillstands sind vorbei: Die H-Bahn, die an der Uni und am Technologiezentrum verkehrt, soll um 410 Meter verlängert werden. Die Politik denkt schon in größeren Dimensionen.

Dortmund

, 28.02.2019 / Lesedauer: 3 min

Im Mai 1984 in Betrieb genommen, ist Dortmunds H-Bahn über die Jahre Stück für Stück ausgebaut worden. Doch mit der Inbetriebnahme des letzten, rund 1,2 Kilometer langen Abschnitts bis zur Haltestelle Technologiezentrum im Jahre 2003 war erst einmal Feierabend. Seitdem pendeln die fahrerlosen und vollautomatische Kabinen auf der rund 2,8 Kilometer langen Stammstrecke zwischen Eichlinghofen und Technologiezentrum.

Jetzt sollen in einem ersten Schritt 410 Meter hinzukommen – bis zur Straße Hauert. Die H-Bahngesellschaft, 100 Prozent-Tochter der Dortmunder Stadtwerke (DSW21), bereitet zurzeit die Pläne vor: für die Trasse, die erforderlichen 16 Stützen und für die Haltestelle.

Geschäftsführer Elmar Middeldorf zeigt sich zuversichtlich, das Planfeststellungsverfahren „im vierten Quartal 2019“ auf den Weg zu bringen - vorbehaltlich der Entscheidung der Ratsgremien. „Gibt es keine Komplikationen, können wir Ende 2020 mit dem Bau beginnen und die Strecke Ende 2021 in Betrieb nehmen.“

Hoher Parkdruck am Campus

Untersuchungen hätten gezeigt, dass der Betrieb wirtschaftlich darstellbar sei – die unbedingte Voraussetzung für den Weiterbau. Die voraussichtlichen Kosten belaufen sich nach Angaben von Middeldorf auf rund 6,5 Millionen Euro, der Eigenanteil der H-Bahn-Gesellschaft auf rund 650.000 Euro. Der Löwenanteil der Summe, rund 90 Prozent, kommt vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).

H-Bahn-Geschäftsführer Elmar Middeldorf hofft, dass die rund 400 Meter lange Ergänzungsstrecke bis zur Straße "Hauert" (hinten im Bild) Ende 2021 in Betrieb gehen kann. © Gregor Beushausen

Von Seiten der „Mutter“ DSW21 kommt Rückendeckung. „Wir begrüßen die Überlegungen der H-Bahn-Gesellschaft und haben grünes Licht für die weitere Planung gegeben“, teilt Verkehrs-Vorstand Hubert Jung mit. Die Erweiterung der H-Bahn sei wichtig, sagt Martina Blank, Prokuristin der Technologiezentrum GmbH, mit Blick auf den hohen Parkdruck im Umfeld des Wissenschaftscampus.

Ausbau bis Hauert "als Zwischenschritt"

Die Verlängerung bis zur Straße Hauert könne aber lediglich ein „erster Zwischenschritt“ für den weiteren Ausbau ins Weiße Feld nach Oespel sein, in dem sich eine immer größere Zahl von Unternehmen niederlasse. Beide Ausbaustrecken, bis zur Straße Hauert wie auch ins Weiße Feld, sind auch im „Masterplan Wissenschaft“ festgeschrieben.

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„Der Parkdruck ist immens“, bestätigt H-Bahn-Geschäftsführer Middeldorf. Dafür sorgen rund 40.000 Studenten an Uni und FH, rund 6000 Mitarbeiter sowie weitere 10.000 Beschäftigte in den Unternehmen. „Die beste Möglichkeit, Autoverkehr zu vermeiden, wäre eine Anbindung der H-Bahn an die Stadtbahn“, sagt Middeldorf. „Ich würde mir ein Verkehrsgutachten wünschen, das die Frage prüft, wie wir Autofahrer zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen und Entlastung schaffen können.“ Es gebe inzwischen Nachfragen aus Russland und China zum Dortmunder H-Bahn-System.

Anbindung an die Stadtbahn gewünscht

Für SPD-Fraktionschef Norbert Schilff, in Personalunion Aufsichtsrat bei DSW21, gelten die Ausbauschritte bis zur Straße „Hauert“ und ins „Weiße Feld“ als gesetzt. Schilff möchte aber einen noch viel größeren Bogen spannen – und lässt eine alte, aber nie realisierte Option neu aufleben: den Ausbau der H-Bahn bis zum Parkhaus Barop. „Wir reden über umweltfreundliche Antriebe und über autonomes Fahren“, sagt Schilff. Dafür sei die H-Bahn genau richtig. Sie sei eines der „umweltfreundlichsten Verkehrsmittel.“

Ein Weiterbau bis Parkhaus Barop habe den entscheidenden Vorteil, dass die Kabinenbahn auf diesem Wege direkt mit dem Bus- und Stadtbahnnetz verbunden werde. Möglicherweise auch mit der S-Bahnlinie 5. Der VRR werde 2019 seine Pläne vorantreiben, den S-Bahn-Haltepunkt vom Bahnhof Barop zum Parkhaus Barop zu verlegen. „Damit hätten wir eine bequeme Umsteigeverbindung auf mehrere Verkehrsträger“, sagt Schilff. Rund 1,6 Millionen Fahrgäste sind 2018 in die H-Bahn gestiegen. 2011 waren es rund 1,3 Millionen.

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