Still ist es in der gastronomischen Ideenfabrik Günther Overkamp selten. Aktuell beschäftigt er sich mit einer Idee, über die er schon länger nachdenkt. Auslöser war eine Hotelübernachtung in den Alpen, die Overkamp nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Er will ein Stück Alpen-Charme nach Dortmund holen und ein neues Hotel bauen.
Bis die ersten Gäste dort übernachten können, wird es allerdings noch dauern. Der Gastronom erzählt von seinen Plänen und warum Gäste ihr Handy im neuen Holzhotel quasi „wegschmeißen“ können, wie er sagt.
Ein Hotel ganz aus Holz
„Wir planen schon seit Corona mit einem größeren Hotelbau“, sagt Günther Overkamp im Gespräch mit der Redaktion. Die Pläne dafür habe er schließlich fürs Erste auf Eis gelegt, weil die Baukosten sich massiv erhöht hatten. „Da hatten wir erstmal keine Lust mehr und haben uns das geklemmt.“

Seit 1,5 Jahren beschäftigt er sich wieder mit der Idee für ein Holzhotel. „Ich will ein Hotel bauen, dass es so bei uns nicht gibt“, sagt der Gastronom. Das Motto des bereits bestehenden Hotels, „Unser Hotel am Wald - ein Waldhotel! Was Sie sehen ist Holz, Leder, Eisen und Stoff - sonst nix“, passt jedenfalls gut zu einem rustikalen Holzhotel.
In Österreich und Südtirol sind Hotels dieser Art keine Seltenheit. „Keine Steine, sondern nur Massivholz. Und keine Schrauben und Nägel, sondern ein ausgeklügeltes System, bei dem Holz miteinander verkanntet wird“, beschreibt der Dortmunder. Für den Bau will er ein Unternehmen aus Südtirol engagieren, das sich bestens mit dieser Technik auskennt. 40 Zimmer verschiedener Größe sollen entstehen.
Keine Handys im neuen Hotel Overkamp
Die Idee dazu kam ihm, als er vor Jahren in Österreich übernachtete. In einem Naturhotel ganz aus Holz in der Nähe von Sölden habe er die Ruhe auf unvergleichliche Weise genießen können. Denn: Durch die Holzwände geht kein Signal. „Handys und so weiter kann man also quasi wegschmeißen.“

Ferien, ohne ständig erreichbar zu sein, ohne ständig Nachrichten und Mails zu checken - Digital Detox als Urlaubskonzept geht in eben den Sozialen Medien viral, die in Overkamps zukünftigem Hotel keinen Zutritt bekommen sollen.
Dass nicht jeder auf sein Handy verzichten möchte, ist dem Gastronomen klar. „Das muss man schon wollen. Aber seine Ruhe hat man dann auf jeden Fall.“
Bis es soweit ist, werde es noch etwa zwei Jahre dauern, schätzt Overkamp.
Profi am Werk
Mit Hotellerie kennt Günther Overkamp sich aus. Nicht nur blickt das familiengeführte Hotel Overkamp auf eine 300-jährige Geschichte zurück, in die der Gastronom eingeheiratet hat. Seine Eltern bauten in den 60er Jahren ein Hotel im Sauerland, das heute von seinem Bruder geführt wird. Zudem hat Günther Overkamp während seiner Ausbildung die Hotelfachschule besucht.
2022 eröffnete ein kulinarisches Zentrum direkt gegenüber vom Stammhaus. In der „Alten Schmiede“ gibt es zwölf schicke Zimmer, darunter Studios und Appartements, in denen sich Gäste dank einer kleinen Küchenzeile auch für längere Zeit einrichten können. Dazu gehört auch der Wellnessbereich „O-Vital“. Weitere Zimmer befinden sich im Haupthaus.
Der neue Bau wäre nicht nur durch die bereits bestehenden Gasträume in guter Gesellschaft. Quasi nebenan befinden sich das L‘Arrivée und Haus Überacker, ein kleines Stück weiter das Hotel Bel-Veder.