Günna schreibt über Stadtentwicklung „Imma inne perfekte Balance“

Von Bruno "Günna" Knust
 „Inne perfekte Balance“
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Hömma, Fritz, die Wahl iss vorbei und vielleicht iss sogar möglich dat ohne allzu grosse Postenschacherei mit Partei-Palaver ne halbwegs funktionsfähige Regierung auffe Beine gestellt wird denn dat wär endlich widda sowat wie ein positives Signal fürs Land. Gute Nachrichten sind genau dat wovon wir noch viel mehr gebrauchen könnten denn so kleine Glücksmomente bereichern dat Leben und würden auch den Glücksmuskel im Gehirn widda trainieren und diese Region inne Birne zu mehr Aktivität antreiben. Psychologen ham rausgefunden dat dat Glück keine Glücksache iss denn wenne zufrieden biss heisst dat nich datte keine Probleme hass und imma nur Zufriedenheit hält auf Dauer auch keiner aus.

Nimm nur ma unsa Doatmund als Beispiel. Wenn hier alles schön wär dann würden wir Doatmunda gar nich mehr wissen wohin wir überall hinkucken solln um alles zu geniessen weshalb die verantwortungsvolle Stadtverwaltung unsern Augen beim Gang durche Zitty auch imma widda Zeiten zum ausruhen gönnt weil viele schöne Häuser inne Summe nur den nostalgischen Kummer übba vergangene Zeiten in uns füttern täte und dat würd der Unzufriedenheit widda Tür und Tor öffnen. Die psychologische Fachsprache nennt dat die Magie des Unschönen wo du dat unperfekte Aussehen einfach zum Schönheitsideal erklärst und dadurch deine Stadt absolut unverwechselbar machst.

Politik der Anti-Attraktivität

Weil wir hier die Definition von Balance Jahr für Jahr der Aktualität neu anpassen iss Doatmund eigentlich imma inne perfekte Balance wat übrigens auch inne umgekehrte Richtung geht wenn sich die Politik der Anti-Attraktivität auf eima wandelt und plötzlich Pläne aum Tisch kommen mit denen hier längs keiner mehr gerechnet hat. Ganz unerwartet soll der gammelige Kronen-Turm ma widda komplett aufgebrezelt werden zu ner attraktiven Wohnanlage und selbs fürs ausgediente Treppen-Hochhaus vonne RAG anne Hansastrasse hat sich einer gefunden der uns die stillose Immobilie Marke je hässlicher umso schöner zum 400 Zimmer-Hotel umbauen will. Ich hab keine Ahnung woher später die vielen Gäste dafür kommen solln und befürchte schon ein Tourismus-Overkill wenn ganz unvermutet von heute auf morgen auch für alle andern Problembauten und leere Kaufhäuser noch glücksbringende Neu-Nutzungen gefunden werden sollten für ne widda magnetisch anziehende Innenstadt.

Hömma, Fritz, wo Tauben sind kommen Tauben hin und vielleicht iss dat grade der Start zum positiven Blick auf Doatmunda Herausforderungen: Dat sind keine Leerstände inne Zitty-da stehn nur überall Ideen rum. Prost