GSG-Schüler wünschen sich mehr Schulbusse im Dortmunder Norden Warum das Vorhaben stockt, erklärt DSW21

GSG-Schüler wünschen sich mehr Kapazität auf Buslinien: DSW21 erklärt Verzögerungen
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Mit einer Petition, die an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule (GSG) in Brackel große Zustimmung fand, hat die Schülervertretung der GSG Ende 2022 auf sich aufmerksam gemacht. Das Ziel: Man wolle bessere Busverbindungen von und zur Schule in Brackel. Schülersprecher Lukas Wiens (18) ist mit dem Ergebnis der Petition sehr zufrieden. „Die Zustimmung hat unsere Erwartungen komplett übertroffen“, freut sich Wiens.

Vor allem die Solidarität der Schüler an der GSG beeindruckt ihn. „Da haben nicht nur die Schüler unterschrieben, die in Husen oder in Wickede wohnen und von der schlechten Anbindung betroffen sind. Auch Schüler, die zu Fuß zur Schule kommen, haben unterschrieben“, ergänzt der 18-jährige Schülersprecher.

Unterstützung von Gewerkschaften

Neben der großen Zustimmung der Schülerschaft an der Brackeler Gesamtschule haben sich Wiens und seine Mitstreiter aus der Schülervertretung (SV) auch die Hilfe von Gewerkschaften geholt. Besonders eine lobte er besonders. „Eine schöne Zusammenarbeit haben wir mit der Gewerkschaft ver.di, die uns bei allen Fragen und Angelegenheiten unterstützt. Die haben uns zu unseren Treffen mit Material – aber auch mit kleinen Aufmerksamkeiten wie Süßigkeiten zur Stärkung – unterstützt“, so Wiens.

Der Schülervertretung geht es bei der mit der Petition verbundenen Forderung vor allem um den Heimweg nach der Schule. Denn viele Schüler wohnen laut der SV in Husen oder Wickede. Durch die vollen Busse auf dem Rückweg würde sich der Heimweg oft lange hinziehen.

45 Minuten für den Heimweg

Die Fahrtzeiten nach der Schule mit Bus und Bahn sind für viele Schüler lang. „Ich wohne in Wickede und brauche nach der Schule oft 45 Minuten bis nach Hause. Mit dem Fahrrad und dem Auto schaffe ich es in 20 Minuten“, sagt Nina-Marie Riedesel (13) aus der siebten Klasse. Auch Maximilian Herbst (11) muss nach der Schule nach Wickede. „Ich brauche auch in der Regel so eine Dreiviertelstunde nach Hause. Ich habe aber auch schon mal, als die Bahnen ausgefallen sind und die Busse Verspätung hatten, über eineinhalb Stunden gebraucht, sagt der elfjährige Sechstklässler.

Noch komplizierter ist es oft für Johanna-Sophie König (13). Sie kommt aus Husen. „Auf dem Rückweg brauche ich oft fast zwei Stunden nach Hause. Die Busse haben oft Verspätung, weil sie so voll sind und dadurch verpasse ich dann oftmals meinen Anschluss“, erzählt die Achtklässlerin, „das ist dann schon ärgerlich, weil man ja nach der Schule nach Hause möchte.“

v.l. Johanna-Sophie König, Nina-Marie Riedesel, Maximilian Herbst und Lukas Wiens mit der Petition, die die Schülervertretung im Januar an DWS21 übergeben hat.
v.l. Johanna-Sophie König, Nina-Marie Riedesel, Maximilian Herbst und Lukas Wiens mit der Petition, die die Schülervertretung im Januar an DWS21 übergeben hat. © Tim Hübbertz

DSW21 erklärt Verzögerung

DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger zeigte sich von dem Engagement der Schüler beeindruckt und unterstützte das Vorhaben bei der offiziellen Übergabe der Petition im Januar diesen Jahres (18.1.). Auch wenn er wegen fehlender finanzieller Mittel ein wenig auf die Euphoriebremse trat. In einem Schreiben an die GSG vom 28. Februar hatte DSW21 jedoch angekündigt, dass sich etwas tun wird für die Schüler.

Zusätzlich zu den Linienbussen soll es einen weiteren Bus geben, der gegen 15 Uhr – also zum Schulschluss – nach Husen fährt. Außerdem soll auf der Linie 436 in Richtung Hörde zur Schulschluss-Zeit statt eines einfachen Solobusses ein Gelenkbus mit mehr Kapazität zum Einsatz kommen. Eigentlich sollten die Änderungen an der Brackeler Gesamtschule bereits zum Fahrplanwechsel von DSW21 am 17. April in diesem Jahr vonstattengehen. DSW21-Pressesprecher Frank Fligge erklärt, wieso das noch nicht geschehen ist. „Wegen der großen Krankheitslage bei uns im April mussten wir die geplanten Änderungen nach hinten verschieben“, sagt der Pressesprecher.

Wann genau die Neuerungen im ÖPNV an der Schule in Kraft treten, konnte der Pressesprecher nicht sagen. „Sobald die Fahrplanänderungen, die für den 17. April geplant waren, umgesetzt werden, treten auch an der GSG die Änderungen in Kraft“, so Fligge.

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