15 Jugendliche verprügeln 13-Jährigen in Dortmund Täter vermummt – Augenzeugen schreiten ein

Maskierte Jugendliche verprügeln ein Kind und setzen Pfefferspray ein
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Die Tat liegt bereits einige Tage zurück, doch sorgt für Entsetzen im Dortmunder Westen: Am Sonntag (4.8.) soll ein 13-Jähriger auf einem Sportplatz von einer ganzen Gruppe anderer Jugendlicher angegriffen worden sein.

Ein Augenzeuge, der die Tat unmittelbar mitbekommen haben will, hat unsere Redaktion auf den Vorfall aufmerksam gemacht. Den Schilderungen des Kontakts zufolge sollen die Täter aus einer bis zu 12- oder 13-Mann großen Gruppe heraus gehandelt haben. Sie hätten auf einen etwa 13 Jahre alten Jungen eingeprügelt, der auf dem Platz trainiert habe.

Abgespielt haben soll sich die Tat in Kirchlinde; auf dem vom DJK Westfalia Kirchlinde genutzten Sportanlage im Bärenbruch 24. Die Täter seien geschätzt zwischen 16 und 20 Jahren alt und größtenteils sogar mit Skimasken vermummt gewesen. Tatzeit an besagtem Sonntag soll gegen 18 Uhr gewesen sein.

Täter setzten „Waffen“ ein

Die Polizei Dortmund bestätigt die Geschehnisse am 4.8. auf Anfrage unserer Redaktion. Es habe zur besagten Zeit im Bärenbruch einen Einsatz gegeben. Tatverdächtige habe man nicht stellen können, der Geschädigte habe man angetroffen. Nach dessen Angaben seien es zwischen 10 und 15 Täter gewesen.

Ein junger Mann hebt seine geballte Faust.
Gewalttätige Jugendliche haben einen 13-Jährigen in Kirchlinde angegriffen (Symbolbild). © picture-alliance/ dpa

Auch einen Waffeneinsatz, den der Augenzeuge mit den Worten „die haben etwas versprüht“ beschrieben hatte, konnte die Pressestelle bestätigen. „Es handelte sich um Pfefferspray“, erklärte ein Sprecher.

Der Augenzeuge, der die Gewalttat mit einem Freund aus einiger Entfernung mitbekam, schildert, dass die Jugendlichen ihr Opfer auch mit Pfefferspray traktiert hätten. „Sie haben das eingesetzt, bis der Junge röchelnd nach Luft geschnappt hat.“

Zeugen eilen dem Opfer zu Hilfe

Alles habe sich in Sekunden abgespielt. Die beiden Männer hätten schnell den Entschluss gefasst, einzugreifen. Sie schritten nach kurzer Zeit ein und versuchten, den 13-Jährigen zu beschützen, indem sie sich vor ihn stellten, um die Täter abzuwehren.

Den Augenzeugen sei wichtig gewesen, nicht selber gewalttätig zu werden, weil ihnen die Gefahr bewusst war, in der sie sich befanden. Die Täter waren in der Überzahl und hätten trotz des Schutzes der beiden Männer immer wieder einen Weg gefunden, den Jungen zu schlagen oder zu treten.

Als die maskierten Jugendlichen mitbekommen hätten, dass die Polizei kam, seien sie geflohen. Nach Polizeiangaben wurde ein Notarzt hinzugezogen, der den Jungen vor Ort untersucht habe. Danach konnte der Junge mit leichten Verletzungen an die Erziehungsberechtigten übergeben werden.

Vereinsvorsitzender erschüttert

Jan Wiethoff ist Vorsitzender von Westfalia Kirchlinde und außerdem Richter am Landgericht Dortmund. Er ist schockiert über dem Vorfall. Der Verein arbeite eng mit der Polizei zusammen, um den Sportplatz sicherer zu gestalten, sagt er. Dazu sollen eine Task Force und ein Beleuchtungskonzept beitragen. In Zukunft sind noch weitere Maßnahmen geplant.