Warum Turnhallen-Neubau und Schulplanung in Berghofen stocken Ortsteil fühlt sich abgehängt

Vier Jahre nach der Schließung stockt der Neubau der Turnhalle
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Dass es im Stadtbezirk Aplerbeck in Sachen Schul- und Turnhallenbau vorangeht, bestreitet Bezirksbürgermeister Jan Gravert nicht. „Es wird im Moment unheimlich viel investiert“. So ist die Turnhalle der Emschertal-Grundschule in Sölde im Bau.

Die Erweiterung des Gymnasiums an der Schweizer Allee steht kurz vor der Fertigstellung. Die Planungen für den Neubau der Gerhart-Hauptmann-Grundschule in Schüren sind abgeschlossen. Hier soll es 2026 losgehen. Und auch die neue Dreifachsporthalle an der Schweizer Allee soll, wenn alles klappt, 2027 in Betrieb gehen.

Turnhalle in Berghofen.
2020 wurde die Turnhalle geschlossen. Eine Sanierung ist nicht möglich. Ein Neubau aber stockt. © Jörg Bauerfeld

Berghofen dagegen ist bei Schulen und Turnhallen ins Hintertreffen geraten. „Wir haben einfach einen gewissen Baustau in der Stadt. Das ist leider die bittere Wahrheit. Aber der Grund liegt in der Vergangenheit. Hier wurde zu wenig in die Schulen investiert“, sagt Gravert.

In Berghofen wartet man bisher vergeblich auf solche Investitionen. Hier soll die auf zwei Standorte verteilte Grundschule neu gebaut werden. Entweder an den bestehenden Standorten Hirschweg und Busenbergstraße oder an einem gemeinsamen Standort. Aber, vieles ist noch unklar.

Entfernung zur Schule

„Für uns als Bezirksvertretung ist völlig klar, dass wir beide Standorte der Grundschule Berghofen erhalten wollen“, so Gravert. Das habe schon etwas mit der Lage der beiden Schulstandorte zu tun, die größtenteils von Kindern aus Berghofen und der Berghofer Mark besucht werden.

Und es gehe eben auch um die Entfernung zwischen Wohnort und Schulgebäude. Ob das so kommt? „Das entscheidet dann der Rat“, sagt Gravert. Doch bis dahin könnte noch sehr viel Wasser die Emscher hinunterfließen.

Schulgebäude am Hirschweg.
Das Schulgebäude und der Jugendtreff am Hirschweg. Die alten Gebäude sind um 1940 erbaut worden. © Jörg Bauerfeld

Fakt ist, dass an beiden Standorten räumlich etwas getan werden muss. Beide Gebäude sind alt und entsprechen in der Raumaufteilung nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Grundschule. Ist die Raumsituation am Standort Hirschweg und an der Busenbergstraße schon „schwierig“, so gibt es noch ein größeres Problem.

Denn an beiden Standorten der Berghofer Grundschule gibt es kleine Turnhallen. Die am Hirschweg ist sanierungsbedürftig, aber noch nutzbar. Die an der Busenbergstraße ist seit vier Jahren geschlossen und soll abgerissen werden.

Wo kommt die Turnhalle hin?

Das Dumme ist nur, dass man vermutlich mit dem Neubau einer Turnhalle, der dringend notwendig ist, wartet, bis die Neubau-Pläne der Schulgebäude auf dem Tisch liegen. Zeit, die man eigentlich nicht hat. „Hier“, so Bezirksbürgermeister Jan Gravert, „muss schnell etwas geschehen. Wir können nicht sieben, acht oder neun Jahre warten, bis vielleicht die Schule neu gebaut wird und wir dann erst eine neue Turnhalle bekommen.“

Eigentlich sei die Turnhalle ein Einzelprojekt gewesen. „Aber wenn man die Schule neu bauen will, ist es schon sehr relevant, wie und wo die Turnhalle neu gebaut wird“, so der Bezirksbürgermeister.

Die Sache dreht sich im Kreis

Doch was nun? Ein Schulneubau liege noch in weiter Ferne, teilten Mitarbeiter der Stadt Dortmund in einer Sitzung der Bezirksvertretung Aplerbeck mit. Noch lägen keine Pläne vor. Noch nicht einmal der Standort für eine neue Schule stünde fest. Und das, obwohl 2020 die Entscheidung fiel, die alten Gebäude durch neue zu ersetzen.

Schon damals sollte das Liegenschaftsamt in die Projektentwicklung einsteigen, 2021 sollte es Ergebnisse geben. Das einzige Ergebnis bisher: Keine der beiden Flächen am Hirschweg und an der Busenbergstraße ist wohl groß genug für ein gemeinsames Schulgebäude plus Turnhalle. Die Sache scheint sich im Kreis zu drehen. Und der Bezirksvertretung Aplerbeck sind die Hände gebunden. Entschieden wird bei der Stadt Dortmund und im Rat.