Freie Fahrt trotz roter Ampel Dortmunds Radfahrende bekommen besonderes Recht im Straßenverkehr

Freie Fahrt trotz roter Ampel: Grüner Pfeil macht Radfahren schneller
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Oft sind es die kleinen Dinge, die den Alltag leichter machen. Im Straßenverkehr sind es etwa die grünen Pfeile an Kreuzungen, die das Rechtsabbiegen unabhängig von der Ampelschaltung möglich machen.

Auf den Straßen der früheren DDR gehörten sie zum Alltag. Nach der Wiedervereinigung wurden sie auch in vielen westdeutschen Städten übernommen. In Dortmund allerdings wegen der hohen rechtlichen Hürden bislang nicht.

Doch jetzt halten die grünen Pfeile an Ampeln doch Einzug in Dortmund. Allerdings nur für eine bestimmte Gruppe an Verkehrsteilnehmern: für Radfahrende.

An zunächst 24 ausgewählten Ampeln im Stadtgebiet soll er montiert werden, teilt die Stadtverwaltung mit. An der Einmündung Hohe Straße/Gerstenstraße wurde am Dienstag (15. 11.) das erste Schild montiert, die anderen 23 Standorte folgen in den kommenden Tagen und Wochen.

So sieht der Grünpfeil für Radfahrende in Dortmund aus.
So sieht der Grünpfeil für Radfahrende aus. © Schürmann/Stadt Dortmund

Grundlage dafür ist eine gesetzliche Neuregelung: Im April 2020 wurde der grüne Pfeil für Radfahrende bundesweit als neues Verkehrszeichen eingeführt.

Die freie Fahrt ist allerdings wie auch der grüne Pfeil für Autofahrer mit einer wichtigen Einschränkung verbunden: Alle müssen auch beim Grünpfeil erst anhalten, bevor sie rechts abbiegen. Andere Verkehrsteilnehmer dürfen durch den Abbiegevorgang nicht gefährdet oder behindert werden.

Die Hürden für die Auswahl der Standorte, an denen der Grünpfeil angebracht werden können, sind deshalb aus Sicherheitsgründen hoch. Abgesehen davon, dass rechts abbiegende Radfahrende eine ausreichende Sicht auf Fußgängerinnen, Fußgänger und Fahrzeuge haben müssen, nennt die Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung eine ganze Reihe Verkehrssituationen, bei denen Grünpfeile für den Radverkehr grundsätzlich ausgeschlossen sind.

140 Ampeln wurden überprüft

Überprüft wurden rund 140 Ampeln im Dortmunder Stadtgebiet geprüft, ob sie für eine Grünpfeilregelung für den Radverkehr geeignet sind. 24 wurden schließlich in einem ersten Schritt ausgewählt. Aber weitere werden folgen, versichert die Verwaltung.

Ausgewählt wurden je fünf Ampeln an der Hohen Straße und an der Lindemannstraße, sieben Standorte im Bereich Provinzialstraße in Lütgendortmund und Bövinghausen, je einer am Uni-Campus Süd und Nord, an der Beurhausstraße, an der Hamburger Straße, an der Wittener Straße in Dorstfeld, an der Bornstraße und Immermannstraße in der Nordstadt und an der Arndtstraße im Übergang zum Radwall am Ostwall.

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