Am späten Freitagabend (30.6.) wurde es voll auf dem Parkplatz am Schwimmbad im Revierpark Wischlingen. Dabei war das Bad zu diesem Zeitpunkt längst geschlossen. Schwimmen wollte hier auch niemand mehr: Vielmehr hatte ein bekannter Account auf Instagram zu einem spontanen Auto-Treffen auf dem Parkplatz an der Höfkerstraße aufgerufen.
Es war nicht das einzige Treffen der Raser- und Tuningszene am Wochenende, so die Polizei Dortmund in einer Pressemitteilung am Sonntag. Insgesamt berichtet sie von bis zu 1000 Personen und bis zu 500 Fahrzeugen, die sich an verschiedenen Örtlichkeiten in Huckarde, Aplerbeck und Hombruch trafen. Dabei sorgten sie für reichlich Ruhestörungen und Chaos.
Am Revierpark fand sich in der Nacht zu Samstag eine bunte PS-Mischung mit ihren Fahrern ein: vom getunten Auto über Motorräder bis hin zum unscheinbaren Kleinwagen. Auch im Umfeld des Parkplatzes waren außergewöhnliche viele Fahrzeuge unterwegs. Die Polizei spricht von rund 600 Personen und rund 200 Fahrzeugen. In unserer ersten Berichterstattung am Samstag waren wir noch von 300 Personen ausgegangen.

Friedliches Treffen
Aus ganz NRW waren junge Leute dem Aufruf gefolgt – was kein Novum ist: Denn regelmäßig passiert das an unterschiedlichen Orten im Land. In Dortmunds Nachbarstadt Castrop-Rauxel hatte es bei solchen Treffen in der Vergangenheit viel Ärger und große Polizeieinsätze gegeben.
Das Treffen in Dortmund soll friedlich geblieben sein. Die Teilnehmer unterhielten sich über die Autos, hörten gemeinsam Musik über die Soundanlagen der Autos oder rauchten gemeinsam eine Shisha. Einige hatten sich sogar Klappstühle mitgebracht.
Die Polizei war dennoch vor Ort und zeigte Präsenz, zumal Ruhestörungen gemeldet wurden. Um weiteren Zulauf zu vermeiden, wurde der Bereich des Revierparks durch Einsatzkräfte verkehrsregelnd abgesperrt und es wurde zur Nachtruhe ermahnt. Um etwa 1 Uhr in der Nacht rollten die letzten Fahrzeuge vom Parkplatz.
Weiteres Treffen an Arminiusstraße
In der folgenden Nacht (zu Sonntag 2. Juli) stellte die Polizei erneut mehrere der Szene zugehörige Personen und Fahrzeuge fest. Dieses Mal konnten Treffen im Bereich der Arminusstraße in Dortmund-Huckarde sowie im Aplerbecker Gewerbegebiet Schleefstraße festgestellt werden. Binnen kürzester Zeit kam es zu starken Zuläufen von Fahrzeugen, weswegen die Polizei erneut verkehrsregelnd eingriff.
Da die Szeneangehörigen hier noch größtenteils auf der Anfahrt waren, wurden diese mit Platzverweisen belegt. Die Erfahrungen aus der Vornacht berücksichtigend, konnten so größere Treffen verhindert werden, so die Polizei.
In gleicher Nacht stellten Einsatzkräfte in Dortmund Hombruch Szenetreffen von bis zu 300 Personen und rund 250 Fahrzeuge fest. Die Angehörigen der Raser- und Tuner-Szene trafen sich auf einem großen Privatparkplatz in der Straße Luisenglück. Hier sprachen die Einsatzkräfte ebenfalls Platzverweise aus, welchen die Szeneangehörigen nachkamen.
Die Polizei erläutert, warum sie gegen solche Treffen vorgeht. „Wo mehrere hundert Menschen auf einmal zusammenkommen, entstehen häufig Probleme in Form von Ruhestörungen, Vermüllungen und weiteren Begleiterscheinungen. Vor allem für Anwohnerinnen und Anwohner aber auch für die gewerbetreibenden Inhaber der zumeist privaten Parkflächen wird dies regelmäßig zur Belastung.“ Zudem hätten die im Internet organisierten Treffen häufig einen Veranstaltungscharakter. „Für Veranstaltungen dieser Größenordnung gelten besondere ordnungsbehördliche Regeln, an die sich aus polizeilicher Erfahrung regelmäßig nicht gehalten wird.“
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