Ein weiß-blauer Himmel wölbt sich über der großen Trauerhalle des Hauptfriedhofs. Das Deckengemälde ist das Prunkstück der frisch vollendeten Sanierung. © Stephan Schütze
Hauptfriedhof
Große Trauerhalle am Hauptfriedhof saniert - Was dieses Projekt so besonders macht
Ein eindrucksvolles Bauwerk ist die große Trauerhalle des Hauptfriedhofs. Der Innenraum des 20er-Jahre Gebäudes ist jetzt saniert worden. Besonders ein Detail sorgt für Aufsehen.
Es scheint, als wölbe sich der offene Himmel über der großen Trauerhalle des Hauptfriedhofs. Das Deckengemälde in 20 Metern Höhe ist im wahren Wortsinn das Highlight der Neugestaltung des imposanten Raumes.
„Großartig“, findet Baudezernent Arnulf Rybicki das Ergebnis der Sanierungsarbeiten in der großen Trauerhalle. Die hatte der Bauausschuss des Rates vor genau zwei Jahren, im September 2017, für rund 360.000 Euro beschlossen.
Bau unter Denkmalschutz
Der Auftrag ging an des Architekturbüro Böll aus Essen. Und das machte sich behutsam an die Planung für die Neugestaltung. Denn es galt, den Denkmalschutz und die besondere Atmosphäre und Geschichte des Raums zu berücksichtigen.
Die Trauerhalle des Hauptfriedhofs wurde 1924 gebaut und steht unter Denkmalschutz. © Stephan Schütze
Konzipiert hatten die 1924 gebaute Anlage die Dortmunder Architekten Heinrich Strunck und Josef Wentzler, die für die künstlerische Gestaltung mit dem Maler Clemens Kaufmann und dem Bildhauer Walter J. Becker zusammenarbeiteten.
Besonders aufwendig wurde die große Trauerhalle gestaltet, die mit einer Grundfläche von 200 Quadratmetern und einer Empore bis zu 200 Gästen Platz bietet.
Seit den 1980er Jahren steht die Trauerhalle unter Denkmalschutz, war zuletzt sanierungsreif. „Alle Oberflächen zeigen eine starke Verschmutzung durch Staub, Spinnweben und Ruß. Besonders deutlich ist dies im oberen Drittel der Halle, das vermutlich etwa 40 Jahre nicht gestrichen wurde. Es gibt darüber hinaus verschiedene Wasserschäden mit Putzabplatzungen. Im Bereich der Fensternischen und Laibungen zeigen sich zahlreiche Risse“, heißt es im Baubeschluss von 2017.
Alte Bausünden
Außerdem galt es, Bausünden aus Sanierungsarbeiten früherer Jahrzehnte auszumerzen. Wie sich aus Untersuchungen einer Restauratorin, historischen Fotos und Hinweisen langjähriger Friedhofs-Mitarbeiter ergab, war die künstlerische Gestaltung schon relativ früh überstrichen worden: Schriftbänder wurden mit Glasfasertapete überklebt. Die Decke wurde mit Akustikplatten abgehängt.
Auch die Lichtgestaltung der Trauerhalle wurde überarbeitet. Das Glasmosaik blieb unverändert. © Stephan Schütze
„Der schwierigste Punkt bei der Sanierung war die Deckengestaltung“, so Architekt Heinrich Böll bei der offiziellen Übergabe der neugestalteten Trauerhalle am Montag (16.9.).
Hier gab es nur Schwarz-Weiß-Fotos, die eine den Himmel symbolisierende Deckenmalerei des Künstlers Clemens Kaufmann von 1924 zeigen. Eine Kopie kam für die Planer nicht in Frage, zumal der Baubeschluss ausdrücklich „Neuinterpretationen in der Ausgestaltung“ zuließ.
Künstlerwettbewerb
Also wurde ein Künstlerwettbewerb für die Deckengestaltung gestartet, den die Düsseldorfer Künstlerin Anja Quaschinski mit einer ebenso schlichten wie eindrucksvollen Darstellung eines weiß-blauen Himmels für sich entschied. „Das Deckengemälde fügt sich wunderbar in das Raumkonzept ein“, bilanziert Böll.
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