Die Feuerwehr war über zehn Stunden im Einsatz, um den Brand auf dem Hof einer Recyclingfirma im Hafen zu bekämpfen. © Feuerwehr Dortmund
Fotos und Video
Großbrand am Hafen: Die Polizei hat erste Hinweise auf Brandursache
Auf dem Hof einer Recyclingfirma am Dortmunder Hafen hat es in der Nacht zu Dienstag lichterloh gebrannt. Die Feuerwehr war bis mittags vor Ort. Deshalb war der Einsatz so kompliziert.
Der unverkennbare Brandgeruch liegt noch in der Luft. Der starke Wind an diesem Dienstagmittag (30.6.) hat ihn noch nicht aus dem Hafengebiet geweht.
Zwei Feuerwehrwagen fahren gegen 11.20 Uhr vom Gelände der Recyclingfirma Drekopf an der Franziusstraße.
In der Nacht ist es hier zu einem Großbrand gekommen. Die Feuerwehr war nach der Alarmierung um 1 Uhr bis in die Mittagsstunden beschäftigt.
Die letzten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr verließen gegen 11.20 Uhr das Gelände der Firma. © Wilco Ruhland
Boris Thiemrodt war dabei – zumindest für ein paar Stunden. Als Pressesprecher der Dortmunder Feuerwehr sei er eine Stunde nach Alarmierung vor Ort gewesen, berichtet er.
Zu diesem Zeitpunkt hätten die Kameraden den Brand schon ganz gut im Griff gehabt, erzählt er am Tag danach. „Das Feuer war relativ schnell gesichert, so dass es sich nicht weiter ausbreitete“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion.
Dennoch sei es „ein Riesenhaufen“ gewesen, der da gebrannt hat. Thienrodt spricht von ein paar Kubikmetern.
Vier gemauerte Boxen, die je zu einer Seite und nach oben offen stehen, haben hier Feuer gefangen. Gefüllt waren sie wohl hauptsächlich mit Holz- und Papiermüll.
Die Rauch- und Geruchsentwicklung waren aber so stark, dass die Feuerwehr die Bevölkerung sogar durch die App „NINA“ um 2.19 Uhr warnte: „Geruchsbelästigung durch Brand“ hieß es da.
„Schließen Sie vorsorglich Fenster und Türen und schalten Sie Klima- und Lüftungsanlagen ab“, lautete der Hinweis. Glücklicherweise war es laut Boris Thienrodt tatsächlich bei dieser Geruchsbelästigung geblieben.
Die Messungen der Feuerwehr ergaben, dass es keine gefährliche Schadstoffbelastung am Boden gegeben habe. Um 8.37 Uhr kam dann die Entwarnung.
Mischmüll mit Batterien sorgte wohl für den Brand
Das hätte allerdings ganz anders ausgehen können. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei am Dienstagmittag habe es sich vermutlich um eine „elektrische Brandursache“ gehandelt.
Laut der Brandermittler sei der Brand in einer Lagerbox mit Mischmüll entstanden, der unter anderem Batterien enthielt.
Erst danach habe das Feuer auf die Boxen mit dem Holz- und Papiermüll übergegriffen. „Nach jetzigem Erkenntnisstand hat es sich aber nicht um Brandstiftung gehandelt“, sagt eine Sprecherin der Polizei. Das entspricht auch den Eindrücken der Feuerwehr.
Über 80 Feuerwehrleute im Einsatz
Ein Blick durch das offene Eingangstor zum Gelände lässt am Dienstagmittag nur noch erahnen, wie stark der Brand tatsächlich war.
Die Spuren des Brandes sind deutlich zu sehen – und zu riechen. © Wilco Ruhland
Rußgeschwärzte und geschrumpfte Müllhaufen sind zu sehen. Die gemauerten Boxen darum zeigen ebenso deutliche Brandspuren. Und auch ein angrenzendes Gerüst mit einer Wellblechverkleidung hat offensichtlich etwas abbekommen.
Ein Klingeln an der Tür der Firmenverwaltung bringt wenig Neues. „Was soll ich Ihnen da erzählen? Ich kam um 6 Uhr zum Dienst und die Feuerwehr stand auf dem Hof“, sagt die Stimme auf der anderen Seite der Gegensprechanlage.
Ein Versuch die Geschäftsführung telefonisch zu erreichen, brachte bis Dienstag noch keinen Erfolg.
Ein Passant hatte den Feuerschein in der Nacht von der Franziusbrücke aus entdeckt und alarmierte die Feuerwehr. Diese konnte eine weitere Ausbreitung des Feuers glücklicherweise schnell verhindern. © Wilco Ruhland
Feuer musste zunächst eingedämmt werden, damit nicht noch mehr in Brand gerät
Wichtig sei gewesen, dass Feuer zunächst mit einer sogenannten Riegelstellung zu bekämpfen, erklärt Feuerwehrsprecher Boris Thiemrodt. Zunächst wurden die Ränder abgelöscht und gekühlt, damit sich das Feuer nicht weiter ausbreitet.
Erst danach machten sich die Einsatzkräfte an die eigentlichen Löscharbeiten. Zeitweise wurden circa 5.000 Liter Wasser pro Minute auf das Wasser geschossen.
Bis zum Mittag suchte die Feuerwehr nach weiteren Glutnestern
Bis zum Mittag suchte die Feuerwehr mit immer wechselndem Personal nach neuen Glutnestern.
In der Nacht waren mindestens 80 Feuerwehrleute - auch von mehreren Freiwilligen Feuerwehren - im Einsatz. Die letzten rückten nach über 10 Stunden Feuerwehreinsatz ab. Verletzt wurde niemand.
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