In Hombruch steht der Beginn einer Großbaustelle kurz bevor, die bis 2021 die Menschen beeinträchtigen wird. Auch Fußballspiele und Gottesdienste könnten betroffen sein.
Noch im Februar startet an der Straße „Am Hombruchsfeld“ eine Großbaustelle, die Anwohner und Autofahrer in Renninghausen und Hombruch wohl bis weit in das nächste Jahr beschäftigen wird.

Mehr als 40 Anwohner und Interessierte waren beim Info-Abend im Pädagogischen Zentrum Renninghausen dabei. © Marc D. Wernicke
Mehr als 40 Interessierte waren am Donnerstagabend (7. Februar) einer Einladung des Tiefbauamts, der Stadtentwässerung und des Netzbetreibers Donetz in das Pädagogische Zentrum in Renninghausen gefolgt.
Dort gaben die Akteure einen ersten Überblick zum Umfang und Zeitplan des Bauvorhabens.
Großbaustelle in zwei Phasen
Betroffen ist ein circa 600 Meter langer Abschnitt der Straße „Am Hombruchsfeld“ von der Stockumer- bis zur Lütgenholthauser Straße. Auch die Kreuzung mit der viel befahrenen Zillestraße wird von den Arbeiten berührt.
Die erste von zwei Bauphasen soll zeitnah im Februar beginnen. Donetz verlegt, zunächst von der Stockumer- bis zur Zillestraße, eine neue Hauptwasserleitung. Zusätzlich werden auch neue Gasleitungen und ein Stromkabel installiert.
„Wir werden punktuell vorgehen, sodass wir nicht alles auf einmal aufreißen müssen“, erklärte Max Jansen, Donetz-Projektplaner.
Am nordöstlichen Endpunkt des Bauabschnitts an der Stockumer Straße werde für die Dauer der Arbeiten eine Ampel aufgestellt. Die Straße „Am Hombruchsfeld“ wird so von hier aus nur noch in Richtung Zillestraße befahrbar sein. Die Verlegung der neuen Leitungen soll in diesem Abschnitt drei Monate dauern.

Max Jansen von Donetz stellte die Leitungsarbeiten der ersten Phase vor. Sie sollen noch im Februar beginnen und voraussichtlich bis Herbst dauern. © Marc D. Wernicke
Danach werden in einem zweiten Schritt neue Leitungen von der Zille- bis zur Lütgenholthauser Straße verlegt. „Damit werden wir voraussichtlich im August oder September fertig sein“, stellt Jansen in Aussicht.
Die Anwohner könnten dabei von kurzzeitigen Kappungen der Wasser- und Gasversorgung betroffen sein. Über den Fortgang der Arbeiten will der Netzbetreiber auf seiner Internetseite do-netz.de und bei Twitter über @dew21baut aktuell informieren.
Auch Busfahrgäste müssen umdenken
Für die Anfangszeit der Arbeiten hat die DSW21 eine Umstellung ihrer Buslinien im betroffenen Abschnitt angekündigt. Diese gelten seit Montag (10. Februar) bis 11. Mai.
Bei den Linien 449, 440 im Abendverkehr und NE40 in Richtung Brünninghausen entfällt die Haltestelle „Reichenberger Straße“. Die Busse werden vom Hombrucher Zentrum aus über die Zille- zur Stockumer Straße umgeleitet.
Für die Busse der Linie 446 in Richtung Salingen entfallen zudem auch die Haltestellen „Renninghausen“ und „Schultenhof“. Alle genannten Linien passieren eine Ersatzhaltestelle im westlichen Teil der Zillestraße.
Kanal und Straße werden erneuert
Nach den Donetz-Arbeiten folgt die zweite Phase der Baustelle voraussichtlich im Herbst. Sie macht den Großteil der ingesamt 18-monatigen Bauzeit aus, die wohl erst im Sommer 2021 enden wird.
Ein neuer Mischwasserkanal unter der Straße „Am Hombruchsfeld“ soll dann die maroden Kanäle von 1909 und 1939 ersetzen.
„Ausgehend von der Stockumer Straße gehen wir schrittweise mit 50 Meter langen Baufeldern in Richtung Zillestraße vor“, erklärte Ante Celan von der Stadtentwässerung. Danach erfolge die Kanalerneuerung weiter bis zur Lütgenholthauser Straße.
Neue Fahrbahn und attraktive Wege
Nach dem Bau des neuen Kanals wird die Fahrbahn entlang des circa 600 Meter langen Abschnitts komplett erneuert. Von der Lütgenholthauser- bis zur Zillestraße soll dabei lärmoptimierter Asphalt aufgebracht werden.
Laut Mareike Trentz vom Tiefbauamt gehe mit der Straßenerneuerung auch eine Verbesserung der Geh- und Radwege einher.

Rot markierte Wege sollen die stark befahrene Kreuzung Zillestraße/Am Hombruchsfeld für Fahrradfahrer sicherer machen. © (Repro) Marc D. Wernicke
So sollen für Radfahrer an der stark befahrenen Kreuzung Zillestraße/Am Hombruchsfeld sowie am Anschluss zur Stockumer Straße die Radwege verbreitert und gut sichtbar in Rot markiert werden.
Die Bushaltestellen und Querungsstellen entlang der Straße werden barrierefrei und mehrere neue Baumscheiben werten die Umgebung optisch auf. Zudem sollen vor den Schulen Aufpflasterungen auf der Fahrbahn die Geschwindigkeit senken.
„Da im Bereich des Schulzentrums viele Kinder und Jugendliche unterwegs sind, haben wir uns bewusst für Verbesserungen im Sinne von Fußgängern und Radfahrern entschieden“, sagte Trentz.

Im Abschnitt zwischen Zille- und Stockumer Straße soll der ruhende Verkehr zu einem Großteil entfallen. © Marc D. Wernicke
Überrascht reagierten einige Teilnehmer auf den Hinweis, dass der ruhende Verkehr im Umfeld der Schulen weitestgehend verschwinden soll. Derzeit parken an beiden Straßenseiten viele Autos.
Anwohner machen sich Sorgen
Auch im Rahmen der Kanal- und Straßenarbeiten wird der Verkehr am Hombruchsfeld stark beeinträchtigt. Zudem sei laut Heike Thomae vom Tiefbauamt auch eine Vollsperrung der wichtigen Kreuzung mit der Zillestraße „an ein bis zwei Wochenenden“ unvermeidbar.
„Eine Sperrung am Wochenende ist für uns in der Spielzeit tödlich“, kommentierte ein Zuhörer aus dem Sportverein FC Brünninghausen, dessen Fußballplatz sich direkt hinter dem Schulzentrum am Hombruchsfeld befindet.

Gerhard Kappert vom Tiefbauamt (rechts) moderierte die Diskussion zwischen den Anwohnern und den verschiedenen Akteuren hinter dem Bauvorhaben. © Marc D. Wernicke
Eine andere Teilnehmerin wies darauf hin, dass eine Wochenend-Sperrung auch die Gottesdienstbesucher der evangelischen Philippus-Gemeinde in Brünninghausen beeinträchtigen könnte.
„Darauf kann ich hier und jetzt keine spontane Antwort geben. Das werden wir im Einzelfall besprechen“, sagte Thomae.
Für weitere Verunsicherung sorgte bei manchen Anwohnern die Ankündigung, dass die Kosten für die Straßenerneuerung auf Grundstückseigentümer am Hombruchsfeld umgelegt werden könnten.
Der Stadtsprecher Christian Schön bestätigt dies auf Nachfrage der Redaktion. „Über Summen können wir aber erst sprechen, wenn alle Arbeiten beauftragt und abgerechnet wurden“, sagt Schön.
1988 in Dortmund geboren. Lokaljournalist seit 2010. Schreibt für die Ruhr Nachrichten seit 2014 über Hombruch, Hörde und Aplerbeck.