Groß-Demo in der Dortmunder Innenstadt Auswirkungen auch in Kliniken und Seniorenheimen

Mitarbeiter von Kliniken und Seniorenheimen streiken
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Viele Mitarbeiter von Kliniken und Seniorenheimen in Dortmund werden in dieser Woche streiken. Zumindest sind sie von der Gewerkschaft Verdi dazu aufgerufen - einige sogar doppelt.

Am Dienstag (14.3.) betrifft der Warnstreik das Klinikum Dortmund. Die Mitarbeiter sollen sich um 8.30 Uhr an der Beurhausstraße zur Kundgebung einfinden. Von dort aus will man sich digital mit vielen anderen Streik-Orten in Deutschland vernetzen. Am nächsten Tag streikt man dann ganz analog zusammen mit anderen.

Mehrere Kliniken betroffen

Die Mitarbeiter des Städtischen Klinikums Dortmund sind auch für Mittwoch (15.3.) zum Streik aufgerufen. Dann ebenfalls dabei: das Klinikum Westfalen, zu dem in Dortmund die Standorte Knappschaftskrankenhaus Brackel und Lütgendortmund gehören, die LWL-Kliniken in Aplerbeck, die Städtischen Seniorenheime und eine wichtige Tochtergesellschaft.

„Service DO“ ist Teil der Städtischen Kliniken, kümmert sich dort um das Essen, die Wäsche, die Reinigung der Betten und die Logistik. Damit könnte es nicht nur in ärztlichen und pflegerischen Bereichen zu Einschränkungen kommen. Denn die Mitarbeiter sollen sich nach Wunsch der Gewerkschaft in der Innenstadt einfinden.

Demo-Zug über den Wall

Nach dem Treffen um 9.30 Uhr vor dem Klinikum an der Beurhaustraße ziehen die Streikenden als Demo-Zug über den Wall, bis man etwa um 10.30 Uhr den Platz der alten Synagoge vor dem Theater erreichen will.

Zur Demonstration kommen nicht nur Dortmunder, sondern auch Beschäftigte anderer Unternehmen aus dem Gesundheitswesen. Auch die Mitarbeiter aller LWL-Einrichtungen aus Lippstadt, Marsberg und Warstein sind aufgerufen, nach Dortmund zu kommen.

Forderung: 10,5 Prozent mehr

Die Mitarbeiter der Kliniken hatten bereits in den vergangenen Wochen gestreikt, ebenso wie Beschäftigte von Müll-Entsorger EDG, der Fabido-Kitas, des Bus-und-Bahn-Betreibers DSW21, der Sparkasse Dortmund, des Flughafens und weiteren Bereichen des öffentlichen Dienstes.

Verdi will vor den nächsten Lohnverhandlungen mit der Arbeitgeberseite (27. bis 29.3.) Druck machen. Die Forderung: 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro beziehungsweise für Azubis 200 Euro.

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