Die Zahl der tierischen Bewohner im Dortmunder Tierschutzzentrum ist in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. © Stephan Schuetze
Überraschende Entwicklung
Kurios, aber: Corona-Krise hilft Dortmunder Tierheim
Im Dortmunder Tierschutzzentrum in Dorstfeld leben mittlerweile deutlich weniger Hunde, Katzen und Kleintiere als zu Beginn der Corona-Krise. Das hat eine kuriose Ursache.
Die Befürchtungen im März waren groß. Einige Tierheime berichteten, dass viele unwissende Tierhalter aus Angst davor, sich über ihr Haustier mit dem Coronavirus anzustecken, diese in den Heimen abgeben wollten. Doch anders als erwartet, ist die Zahl der Tiere im Dortmunder Tierheim sogar deutlich gesunken. Das hängt nicht zuletzt mit den zwischenzeitlichen Grenzschließungen zusammen.
Mitte März war das Dortmunder Tierschutzzentrum zu knapp 80 Prozent belegt. Im Durchschnitt fanden pro Tag drei Neuankömmlinge ein vorübergehendes Zuhause in der Hallerey in Dorstfeld. „Seitdem hat sich die Situation aber in eine sehr erfreuliche Richtung entwickelt“, erklärt der Leiter des Tierschutzzentrums Peter Hobrecht.
Vermittlungszahlen sind konstant
„Ich bin auch etwas überrascht, aber derzeit liegen wir bei einer Auslastung von nur noch 60 Prozent. Wir haben bei uns momentan 33 Hunde, 38 Katzen und 21 Kleintiere in der Einrichtung“, so Hobrecht. Im Schnitt kommen nun nur noch zwei Tiere pro Tag herein.
Diese Entwicklung habe laut Hobrecht allerdings keineswegs mit einer verminderten Nachfrage zu tun. „Unsere Vermittlungszahlen sind in den vergangenen Wochen konstant geblieben. Aber es werden einfach deutlich weniger Tiere ins Heim gebracht als zuvor.“
Illegale Importe als Problem
Was grundsätzlich eine erfreuliche Tendenz der letzten Monate ist, hat Hobrecht zufolge allerdings einen sehr ernsten Hintergrund: Während es sich bei den Bewohnern des Dortmunder Tierheims ausschließlich um Tiere handele, die auch in Dortmund gefunden oder direkt vor Ort abgeben wurden, werde in manchen Tierheimen durchaus anders verfahren.
„Viele Heime importieren Tiere aus dem Ausland und verkaufen diese dann als vermeintlich in Deutschland geborene Tiere weiter.“ Das betreffe vor allem Hunde, aber zunehmend auch Katzen. Diese Praxis sei aufgrund der zuletzt geltenden Grenzschließungen allerdings nicht mehr möglich gewesen.
Gassigeh-Runden finden wieder statt
„Das hat zur Folge, dass auch weniger Menschen ihre Tiere wieder aussetzen oder abgeben, die sie unter falschen Voraussetzungen gekauft haben. Deshalb ist auch bei uns die Zahl der Tiere gesunken“, vermutet Hobrecht. Wie sich die Situation im Zuge der Lockerungen weiterentwickelt, ist derzeit noch unklar.
Derweil habe man die Beschränkungen im Tierheim in Dorstfeld bereits wieder etwas abmildern können. So sei es mittlerweile wieder möglich, dass die Gassigeh-Runden der ehrenamtlichen Helfer wieder stattfinden. „Zwar muss noch auf das Gassigehen in Gruppen verzichtet werden, aber immerhin können wir einzelne Spaziergänge wieder erlauben“, betont Hobrecht.
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