Mit Beginn dieses Monats ist das Parken in vielen Parkhäusern in der Innenstadt teurer geworden. Die Stadt Dortmund hat die Gebühren in den von der Tochtergesellschaft DoPark betriebenen Garagenanlagen angehoben. In einem zweiten Schritt wird ab Juli auch das Parken am Wall und anderen Straßen in der City teurer. Und: An der Straße muss dann auch sonntags die Parkuhr gefüttert werden.
Ganz unaufgeregt nehmen Thier-Galerie-Chef Torben Seifert und Tobias Heitmann als Vorsitzender des Cityrings, der Interessengemeinschaft der Innenstadt-Kaufleute, das erstmal zur Kenntnis. Parkhäuser, sagen sie, müssen ja bewirtschaftet werden, die erste Erhöhung nach 30 Jahren falle durchaus moderat aus.
Stutziger macht sie hingegen die Verteuerung der öffentlichen Stellplätze von 1,50 Euro auf 2,50 Euro pro Stunde. Die Lenkungswirkung, so fürchten beide, könne eine ganz andere sein, als sie die Stadt anstrebt: nicht der Umstieg aufs Rad oder auf Bus und Bahn werde bewirkt, sondern Autofahrer würden eher in den Ruhrpark nach Bochum gelenkt, wo das Parken kostenfrei ist.
Autos willkommen heißen
Torben Seifert wünscht sich daher sehr auch mal ein anderes Zeichen und äußert eine Idee: „Man sollte mal ein Signal setzen, dass Autos in Dortmund willkommen sind. Ich rege an, zum Beispiel zu verkaufsoffenen Sonntagen in der City das Gratis-Parken anzubieten. Dazu bedarf es einer gemeinsamen Aktion mit allen Parkhaus-Betreibern.“
Gerade um Besucher aus dem Umland von Dortmund - aus dem Sauerland und dem Münsterland - in die City zu locken, sei ein solcher Anreiz wichtig.

Volle Unterstützung für seine Idee erfährt Torben Seifert bei Cityring-Chef Tobias Heitmann. „Es wäre absolut zu begrüßen“, sagt der, „wenn man zu besonderen Anlässen, die Leute mit dem Angebot des Gratis-Parkens in die City locken würde. Gerade die Menschen aus dem Umland fahren da hin, wo es für sie am bequemsten ist. Freies Parken wäre ein positives Zeichen für die Einkaufsstadt Dortmund.“
Verkehrswende und Klimaschutz
Für DoPark-Geschäftsführer Simon Kinz, verantwortlich für fünf Tiefgaragen in der City (Hansaplatz, Rathaus, Konzerthaus, Theater und Westentor), ist ein Gratis-Parken an ganz wenigen Tagen im Jahr durchaus vorstellbar. Entscheiden kann er das freilich nicht.
„Für Kunden wäre das sicher interessant. DoPark könnte das aber alleine nicht festlegen. Wegen der angestrebten Verkehrswende und des Klimaschutzes ist das ein Politikum“, sagt Simon Kinz. Insgesamt gebe es 10 verschiedene Parkhaus-Betreiber in der City. Die gelte es, dann alle unter einen Hut zu bringen.
Einen ernsthaften Vorstoß für ein Gratis-Parken hat es, soweit sich Simon Kinz erinnern kann, in Dortmund noch nicht gegeben. Auch Tobias Heitmann ist so etwas nicht bekannt. Das soll sich allerdings nun ändern. Er möchte bei der Stadt für die Idee werben.
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