„Eigentümer hielt es für einen Scherz“ Graffiti-Aktion soll Straße in Dortmund verschönern

Graffiti-Aktion soll die Dönnstraße in Mengede verschönern
Lesezeit

Die graue Mauer an der Dönnstraße im Stadtteil Mengede in Dortmund ist alles andere als eine Augenweide. Die etwa 300 Meter lange und über zwei Meter hohe Mauer, die das ehemalige Nickel & Eggeling-Gelände begrenzt, soll aber nun mit einer Graffiti-Aktion in bunten Farben erstrahlen.

„Es ist schon seit Jahren ein Anliegen der Anwohner der Dönnstraße, die seit Jahren auf die graue Wand starren und fragten, ob man sie nicht verschönern könnte“, erzählt Axel Kunstmann, Bezirksbürgermeister von Mengede.

Kunstmann kontaktierte daraufhin den Eigentümer des Geländes: „Der Eigentümer hat es erst als Scherz angesehen und nicht darauf reagiert.“ Bei einem Treffen im Herbst versicherte Kunstmann dem Eigentümer jedoch, dass es sich nicht um einen Scherz handele und erhielt eine schriftliche Genehmigung, dass die Mauer verschönert werden dürfe.

Um das auch finanziell möglich zu machen, stellte die Bezirksvertretung Mengede einstimmig einen Betrag von 4000 Euro für ein Graffiti-Projekt zur Verfügung. Damit sollen die Kosten für Materialien wie hochwertige Fassadenfarben, Sprühdosen oder Grundierung gedeckt werden.

Graffitis an der Turnhalle des Heinrich-Heine-Gymnasiums
An der Dönnstraße sind am Sonntag auch die Künstler im Einsatz, die bereits die Sporthalle des Heinrich-Heine-Gymnasiums verschönert haben, so Kunstmann. © Uwe von Schirp

Den guten Sitten entsprechend

Am Sonntag (29. September) soll es losgehen. Rund 60 bis 70 Künstler werden an der Mauer arbeiten – vielleicht auch Jugendliche aus Mengede. Tobias Bahlmann, Fachreferent für Kinder- und Jugendförderung im Stadtbezirk Mengede hat auch Jugendfreizeitstätten eingeladen, an dem Projekt teilzunehmen und einige der insgesamt 36 Teilflächen mit je 7,5 Metern Länge zu gestalten.

Eine Vorgabe für die Teilnehmer ist dabei, dass keine politischen, diskriminierenden oder pornografischen Darstellungen erlaubt sind. Auch keine Bilder, die „den guten Sitten“ widersprechen.

Damit die Künstler auf der Mauer sprühen können, wurde schon einiges vorbereitet. „Überwucherndes Grün wurde gekürzt und Unkraut am Fuß der Mauer entfernt. Die Mauer wurde auch bereits größtenteils grundiert“, erzählt Axel Kunstmann. Auch die Polizei wurde über das Projekt informiert, um Missverständnisse zu vermeiden.

Am kommenden Sonntag wird es mehrere Stunden dauern, bis die Künstler mit ihren Werken fertig sind. Dann wird das graue Ungetüm an der Dönnstraße aber endlich in satten Farben erstrahlen.