Zaun in Syburg offiziell zu hoch Golfclub will reagieren und kündigt Durchgangstore an

Zaun in Syburg offiziell zu hoch: Golfclub kündigt an, die Durchgangstore kommen
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Mitte November war es nach langem Warten soweit. Die Bezirksregierung Arnsberg teilte das Ergebnis der Prüfung der Fachaufsichtsbeschwerde mit. Nach der Entscheidung des Dortmunder Umweltamtes, den umstrittenen Zaun am Golfplatz Syburg als rechtmäßig einzustufen, hatten die Gegner der Absperrung um Ulrich Beckmann eine Fachaufsichtsbeschwerde gegen die Stadt als Untere Naturschutzbehörde auf den Weg gebracht.

Die Prüfung der Bezirksregierung ergab, dass gegen die Einzäunung des Golfplatzes keine offensichtlichen Versagungsgründe bestünden. Der Zaun in seinem derzeitigen Umfang werde daher grundsätzlich als vertretbar bewertet.

Als nicht vertretbar wurde allerdings die Höhe des Zauns bewertet. Der Zaun sei zu hoch und sei auf ein Maß von 70 bis 80 Zentimeter Gesamthöhe zurückzubauen. So lauteten die Worte einer Sprecherin der Bezirksregierung gegenüber unserer Redaktion (wir berichteten).

„Gut, dass es Aufsichtsbehörde gibt“

Ulrich Beckmann, Petitionsführer gegen den umstrittenen Zaun, erklärte daraufhin, dass es gut sei, „dass es für solche Fälle eine Aufsichtsbehörde gibt“. Er ergänzte: „Die Bezirksregierung ist aber nicht darauf eingegangen, dass der Zaun auf der einen Seite sechs Drähte hat.“

Doch auch die von den Naturschützern kritisierte Ausgestaltung des Zauns mit sechs parallelen und bis auf den Boden reichenden Drähten wurde vom Dortmunder Umweltamt gebilligt und ist von der Bezirksregierung in der Antwort an unsere Redaktion auch nicht infrage gestellt worden.

„Nur durch die Ruhr Nachrichten erfahren“

Beim Dortmunder Golfclub selbst sei unterdessen von dem Ergebnis der Fachaufsichtsbeschwerde bislang nichts angekommen, erklärt Ralf Rottmann, Vorstand Kommunikation & Digitales. „Wir haben das Ergebnis der Fachaufsichtsbeschwerde auch durch die Ruhr Nachrichten erfahren, bei uns ist offiziell noch nichts eingegangen. Das ist der Stand von gestern (30.11., Anm. d. Red.). Uns hat die Stadt weder ein Schreiben geschickt noch hat man sich irgendwie bei uns gemeldet“, so Rottmann am Freitag (1.12.) auf Nachfrage der Redaktion.

Der Golfplatz Syburg liegt idyllisch im Süden Dortmunds.
Der Golfplatz Syburg liegt idyllisch im Süden Dortmunds. © Dieter Menne (A)

Das sei laut Rottmann „ein bisschen ungewöhnlich“, weil der Golfclub mit der Unteren Naturschutzbehörde weiterhin regelmäßig zu tun habe. „Wir wissen offiziell noch gar nichts. Wir warten den Bescheid ab und würden uns dann dazu äußern. Wenn ein Bescheid käme, würden wir es aber auch machen.“

Heißt im Klartext: Der Zaun wird niedriger gemacht, wenn das berichtete Ergebnis der Fachaufsichtsbeschwerde auch dem Golfclub vorliegt.

Bauantrag für Durchgangstore gestellt

Die Stadt beantwortete unsere Anfrage zu einer Stellungnahme hinsichtlich des Ergebnisses der Fachaufsichtsbeschwerde nur mit einem kurzen Statement der Verwaltung: „In den Gesprächen zwischen Golfclub und Verwaltung ist auf den Einbau von zwei Durchgangstoren/Klapptoren hingewirkt worden. Die Tore sollen eingebaut werden, der genaue Zeitpunkt steht jedoch noch nicht fest.“

Ralf Rottmann bestätigt auf Nachfrage, dass die Tore eingebaut werden. Das Problem dabei sei nur, dass dafür ein Bauantrag gestellt werden müsse. „Diesen Bauantrag haben wir eingereicht vor mittlerweile vier Wochen. Sobald die Stadt uns schriftlich mitteilt, dass der Bauantrag genehmigt ist, bauen wir die Tore ein und dann kann man die Bahn an den Stellen, die infrage gestellt werden, einfach wieder betreten.“

Warnhinweise wird es weiter geben

Bei den beiden Toren, die an Bahn 14 und an Bahn 12 – oben hin zu Wittbräucker Straße – eingebaut werden sollen, werde es sich laut Rottmann nicht um verschlossene Tore handeln. „Es werden ganz normale mechanische, selbstschließende Tore sein.“

Bleibt noch die entscheidende Frage, was mit den Schildern geschieht, die an den Stellen der geplanten Durchgangstore aktuell noch stehen. „Betreten verboten“ steht darauf deutlich zu lesen. Laut Rottmann vom Dortmunder Golfclub werden auch in Zukunft aus versicherungstechnischen Gründen Warnhinweise an den betreffenden Stellen stehen. Die genaue Formulierung sei jedoch noch strittig. Vermutlich werde es jedoch in Richtung „Betreten auf eigene Gefahr“ gehen.

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