Als Tanja Hesse 2004 nach Lütgendortmund zog, fragte sie einen Nachbarn, was das denn für ein lehmig-matschiges Gelände auf der Bochumer Seite des Harpener Hell sei. Der Mann sagte ihr, dass dort ein Golfplatz entstehe. 2019 gab es den bislang letzten Besitzerwechsel.
Nun im Jahr 2023 ist Tanja Hesse Angestellte des Projektes „Golf am Ruhr-Park“ und arbeitet im Baubüro. Und sie ist es nun, die berichten kann: „Der Betrieb beim Fußball-Golf beginnt Mitte 2024“. Eigentlich sieht das Gelände in diesem Bereich schon fertig aus, doch Golfrasen muss richtig lange wachsen, bevor er fertig ist, so Tanja Hesse.

Auf dem 34 Hektar großen Gelände der ehemaligen Zeche Amalia hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Das sieht man aber nur auf den zweiten Blick. Aus dem lehmigen Gelände ist ein lehmiges Gelände mit bis zu zehn Meter hohen Wällen geworden.
Wälle, die kleine Täler bilden. Täler, an deren Form man Golf-Parcours erkennen kann. Und noch immer wird mehr Erde aufgeschichtet, wird die Landschaft weiter modelliert. Hier ist viel geplant. Im ersten Bauabschnitt geht es um Spaß-Golf.
Für diese Modellierung war dieser Sommer nicht gerade förderlich. Die Landschaft wird geformt mit dem Aushub anderer Baustellen. Und bei der ergiebigen Regenmenge in diesem Sommer wurde einfach weniger gebaggert. Also gab es weniger Erde.
Wieder eine Verzögerung in einer langen Geschichte von Verzögerung. Doch die Geschäftsführung peilt trotzdem die Mitte 2024 als Eröffnungstermin für den Bereich Fußball-Golf mit Gastronomie an. Dann fließt frisches Geld.

Ein Gutes hatte das Sommerwetter. Die harmonisch in die Landschaft eingebauten Teiche sind bereits gefüllt. Das hat erste Gänse und andere, seltsamere Gäste angelockt. „Kürzlich habe ich jemanden gesehen, der in einem Teich gebadet hat“, berichtet Tanja Hesse.
Der Schwimmer ist nur ein Anzeichen für ein Phänomen, dass sich in den vergangenen Monaten entwickelt hat. Die Golf-Landschaft ist noch nicht soweit, dass man Golf spielen könnte, aber zum Gassigehen der benachbarten Dortmunder Hundebesitzer reicht es aber bereits.
Hundewiese
Die Eigentümer, die hier einen Golf-Erlebnis-Park bauen, lassen die Hundebesitzer gewähren. Vielleicht verscheuchen die Hunde ja ein paar der Kaninchen. Die zumeist aus Lütgendortmund auf das Bochumer Gelände kommenden Besucher haben ihr Naherholungsgebiet gefunden. Zuletzt mussten die Inhaber aber auch mal einschreiten.
Weil der Rasen mittlerweile teilweise sehr hohe Qualität hat und weil es in den Tälern zwischen den Wällen schön windgeschützt ist, hatte sich der Platz im Internet als Geheimtipp für Wild-Griller entwickelt. „Da mussten wir einschreiten“.

Langsam, Stück für Stück trudeln laut Tanja Hesse die Baugenehmigungen ein. Zuerst soll die Gastronomie für den Fußball-Golf entstehen. Das ist der Plan für 2024. Der Plan für 2025 ist dann die Fertigstellung des „richtigen“ Golfplatzes und der Bau einer dazu gehörenden Gastronomie.
Welchen Ausblick man beim Entspannen nach einer Runde Golf von den Terrassen aus haben wird, kann man jetzt schon ahnen: Ungestörtes Grün mitten im Ruhrgebiet.
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