Nie wieder lange Ladezeiten, keine ruckelnden Netflix-Serien mehr – Glasfaser ist der Highspeed-Internetanschluss der Zukunft. Oberbürgermeister Thomas Westphal sagte bereits Ende Februar auf einer Pressekonferenz, der geförderte Ausbau schreite voran und sprach von einem „Riesensprung“. Schnelles Internet ist aber gerade in den Stadtteilen noch Zukunftsmusik. Wie sieht’s im Nordosten aus? Ein Überblick für Brackel, Eving und Scharnhorst:
Die Stadt hat die DSW21-Tochter Dokom mit dem geförderten Breitbandausbau beauftragt. Dafür hat das Unternehmen das Stadtgebiet in über 90 Cluster aufgeteilt. Rund 97 Millionen Euro stehen bereit, um die Glasfaser-Leitungen in die Erde zu bringen. An manchen Stellen im Nordosten hat Dokom schon mit dem Ausbau begonnen. Markus Isenburg, Leiter Marketing und Privatkundenvertrieb bei Dokom21, gibt einen Ausblick, wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden.
Wo Glasfaser schon 2023 verfügbar sein wird:
- Cluster 24, ein kleiner Bereich in Wickede am Wickeder Hellweg in Höhe Rübenkamp, soll dieses Jahr fertiggestellt werden. Gleiches gilt für Cluster 78 in Scharnhorst. Das Ausbaugebiet erstreckt sich vom Gewerbegebiet Scharnhorst, zur Straße Buschei bis hin zum Norden Scharnhorsts (Droote).
- Fertig werden soll der Ausbau dieses Jahr auch im Cluster 98, dem Gewerbegebiet am Heßlingsweg, westlich des BVB-Trainingsgeländes.
- Auch Menschen in Eving können sich freuen: Cluster Nummer 61 soll ebenfalls dieses Jahr fertiggestellt werden. Das vier Quadratkilometer große Areal erstreckt sich vom Gewerbepark Minister Stein bis zum Externberg. Nach Westen deckt es Teile Lindenhorsts ab, nach Osten verläuft es an der Bayrischen Straße bis zum Kirchderner Wald und deckt Teile von Kemminghausen ab.
- Und noch zwei weitere Cluster befinden sich derzeit ebenfalls im Ausbau. „Kurzfristig“, so Markus Isenburg, sollen die Arbeiten hier abgeschlossen sein: Cluster 33, ein kleines Gebiet südlich der Galopprennbahn sowie Cluster 46. Das Gebiet in Brackel erstreckt sich vom Hellweg entlang der Oesterstraße zur Geschwister-Scholl-Gesamtschule.
Konkretere Fertigstellungszeitpunkte könne er nicht nennen, meint Isenburg und setzt voraus, dass es keine Probleme mit Personal und Material gebe. „Das ist ja immer die Herausforderung“, meint Isenburg.
Die meisten Anwohner müssen aber wohl noch länger auf superschnelles Internet warten. Der Glasfaser-Ausbau ist in vielen Teilen des nordöstlichen Stadtgebiets zwar schon fest geplant, soll aber erst später in diesem Jahr, nächstem Jahr oder 2025 beginnen.
Hier sollen die Arbeiten noch 2023 beginnen:
- Cluster 35 (9 Hektar große Fläche entlang des Dollersweg vom Hellweg bis Echtermannsweg): 15.09.2023
Hier sollen die Arbeiten 2024 beginnen:
- Cluster 11 (Akazienstraße in Wambel Richtung Norden bis knapp über den Wambeler Hellweg): 11.04.2024
- Cluster 14 (von Scharnhorst-Ost entlang der Greveler Straße bis nach Husen an der Wickeder Straße): 26.04.2024
- Cluster 18 (Knappschaftskrankenhaus Richtung Norden bis knapp über den Brackeler Hellweg ): 10.05.2024
- Cluster 21 (rund um den Flughafen): 14.06.2024
- Cluster 41 (Von Ebbinhausstraße in Wickede Richtung Nordosten bis zur Stadtgrenze am Naturschutzgebiet Wickeder Ostholz): 14.07.2024
- Cluster 53 (Vom Gelände der Grundschule Reichshof bis zum Kleingartenverein Am Alten Flughafen): 25.04.2024
- Cluster 60 (Neuasseln): 12.07.2024
- Cluster 71 (von Asseln-Süd bis zum Naturschutzgebiet Buschei): 27.02.2024
- Cluster 81 (Brechten): 26.10.2024
- Cluster 84 (Holthausen): 05.10.2024
Hier sollen die Arbeiten 2025 beginnen:
- Cluster 30 (Rewe Lager): 07.05.2025
- Cluster 68 (Lanstrop): 24.01.2025
- Cluster 97 (von Kirchderne über Derne und Altenderne bis zum Osten Brechtens): 01.01.2025
Grundsätzlich empfehle Markus Isenburg jedem Anwohner, sich bei Dokom21 nach der Möglichkeit über einen Glasfaseranschluss zu erkundigen. Insbesondere Anwohner, die an einer der geplanten Trassen wohnen, sollten sich frühzeitig melden. Das Unternehmen könne sie dann besser in den geplanten Baumaßnahmen berücksichtigen.
Auch, wo bislang noch kein Glasfaserausbau geplant sei, sollen Anwohner sich mit einem Interessentenformular melden, das unter www.dokom21/glas zu finden ist. „Wenn viele Menschen in einem Gebiet ihr Interesse bekunden, dann prüfen wir natürlich die Machbarkeit“, sagt Isenburg. Gleichzeitig betont er, dass sich der Ausbau für die DSW-Tochter – als auch für die Anwohner – lohnen müsse.
Das Interesse an Glasfaser sei dort am größten, wo aktuell geringe Bandbreiten erreicht werden, sagt Isenburg. Viele Bürger und Unternehmen seien interessiert, „da erkannt wird, dass Glasfaser die digitale Kommunikation und Arbeitsmöglichkeiten mittels Glasfaser stabil aufrechterhält“. Genaue Zahlen, wie viele Menschen interessiert sind sowie Kundenzahlen des Unternehmens, könne Dokom aus wettbewerblichen Gründen nicht mitteilen.
Die Baumaßnahmen zum Glasfaserausbau sollten Anwohner kaum beeinträchtigen. Die Kabel verlegt Dokom unter den Gehwegen. Straßen müssten kaum gesperrt werden – außer, so Isenburg, wenn Haushalte auf der anderen Straßenseite angeschlossen würden.
Dokom informiert vor Ort
Dokom21 will Anwohner mit einem Infomobil erreichen. Anwohner können dort alles über Erschließungsoptionen an das Glasfasernetz oder geplante Baumaßnahmen erfahren. Alle bevorstehenden Termine des Infomobils gibt es auf der Website von Dokom21 unter www.dokom21.de.
Auch Telekom baut aus
Neben Dokom21 baut auch die Telekom das Glasfasernetz in Dortmund aus. Das Telekommunikationsunternehmen mit Sitz in Bonn konzentriert sich dabei aber vor allem auf Gebiete in der Stadtmitte. Im Nordosten sind nach Angaben von Unternehmenssprecherin Katja Kunicke drei Neubaugebiete mit Glasfaser erschlossen:
Mehrfamilienhäuser in der Bergstraße (Eving), Neubaugebiet Etzelweg (Brackel) sowie das Neubaugebiet Wambeler Holz (Scharnhorst). „Darüber hinaus gibt es derzeit noch keine weiteren Planungen“, so Kunicke. Auch die Telekom möchte auf Anfrage keine regionalisierten Kundendaten veröffentlichen.
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