Hendrik Vollmers mit der eingefangenen Nosferatu-Spinne

Hendrik Vollmers aus dem Kreuzviertel hat die Nosferatu-Spinne auf seinem Laptop entdeckt und sie Dieter getauft. © Hella Horstendahl

Giftige Nosferatu-Spinne krabbelt Student im Kreuzviertel über den Laptop - während er tippt

rnIm vierten Stock

Die giftige Nosferatu-Spinne ist auch in Dortmund angekommen. Noch sind Sichtungen selten, können aber ganz schön gruselig sein. Jetzt ist sie im Kreuzviertel aufgetaucht – im vierten Stock.

Dortmund

, 08.09.2022, 19:11 Uhr / Lesedauer: 2 min

Hendrik Vollmers schrieb am Donnerstagmittag (8.9.) zu Hause im Dortmunder Kreuzviertel gerade an seiner Bachelor-Arbeit, als ihn etwas ablenkte. „Ich habe nur im Augenwinkel gesehen, dass sich unten rechts am Bildschirm etwas bewegte.“ Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich das Etwas als Spinne, die dann schon über die Tastatur krabbelte.

„So eine braune Spinne hatte ich bisher nicht gesehen“, erzählt der Student, „ich habe mich kurz erschrocken.“ Dann habe er sie beobachtet, „um zu sehen, was sie so tut. Aber sie ist nur rumgelaufen.“

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Unbeaufsichtigt wollte er den achtbeinigen Gast aber nicht lassen. „Wir haben so einen Insektenfänger, den habe ich über sie gestülpt und sie anschließend in eine Tupperdose gepackt, damit sie mehr Platz hat.“

Spinne Dieter getauft

Weil er von der giftigen Nosferatu-Spinne, die sich vom Mittelmeerraum aus zunehmend auch in Deutschland und in den hiesigen Schlagzeilen ausbreitet, gelesen und gehört hatte, hat er gegoogelt, ob es sich bei dem Exemplar auf seinem Laptop um selbige handeln könnte. „Und ich bin zum Ergebnis gekommen, dass es eine Nosferatu-Spinne ist.“

Hier ist die Nosferatu-Zeichnung auf dem Spinnenrücken gut zu erkennen.

Hier ist die Nosferatu-Zeichnung auf dem Spinnenrücken gut zu erkennen. © Horstendahl

Auch Dr. Erich Kretzschmar vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Dortmund kommt nach dem Studium des Fotos zu diesem Ergebnis: „Ich selbst habe noch keine Nosferatu-Spinne gesehen, aber alles, was ich erkennen kann, spricht für Nosferatu.“

Hendrik Vollmers hat die Spinne Dieter getauft. Seine Freundin Hella Horstendahl hat mehr Probleme mit Spinnen als ihr Lebensgefährte. „Ich glaube, ich hätte die nicht gefangen.“

In jede Ecke geschaut

Sie ist auch etwas beunruhigt, weil Hendrik Vollmers gelesen hat, dass häufig ein ganzes Spinnennest in der Nähe ist. „Er hat in jede Ecke geschaut, ob da noch eine ist, aber zum Glück nichts gefunden.“

Es gruselt Hella Horstendahl etwas bei dem Gedanken, dass sie vor ein paar Tagen schon mal eine große Spinne an der Einkaufstasche entdeckt hatte. „Ich habe sie sofort auf den Balkon gebracht. Da war sie auch weg.“

Henrik Vollmers hat gleich ein Foto von der braunen Spinne gemacht.

Henrik Vollmers hat gleich ein Foto von der braunen Spinne gemacht. © Vollmers

Doch ihr Freund hat auch gelesen, dass man die Nosferatu-Spinne mindestens 50 Meter von der Haustür entfernt wieder aussetzen soll – sonst kommt sie zurück.

Noch am Donnerstagabend haben sich beide auf den Weg in den Wald gemacht und Dieter dort verabschiedet – in der Hoffnung auf ein Nimmerwiedersehen.

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