Gewerkschaft will Flughafen Dortmund lahmlegen Verdi kündigt Warnstreik an

Gewerkschaft ruft zu Warnstreik am Flughafen auf: Dortmunder Airport betroffen
Lesezeit

In einer Pressemitteilung kündigt die Gewerkschaft Verdi einen bundesweiten Warnstreik an deutschen Flughäfen an. Flugpassagiere müssen sich auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen.

Beschäftigte des öffentlichen Dienstes am Flughafen Dortmund sind von Freitag (17.2.),3 Uhr, bis Samstag (18.2.), 3 Uhr, aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Damit wollen sie ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen.

Forderungen von Verdi

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Das käme beispielsweise den Flughafenfeuerwehren oder Bodenverkehrsdiensten zugute.

Betroffen sind neben Dortmund die Flughäfen Frankfurt/Main, München, Stuttgart, Hamburg, Hannover und Bremen. Reisende sollen auf alternative Möglichkeiten zurückgreifen.

Erstmalig 24 Stunden geplant

Laut Kirsten Rupieper, Fachbereichsleiterin Verkehr von Verdi, werde der Dortmunder Airport erstmalig für 24 Stunden bestreikt. Zuvor habe es nur Warnstreiks über einige Stunden gegeben. Wie viele Menschen sich beteiligen werden, darüber könne sie deshalb keine Schätzungen anstellen.

Bis auf die Fluggastkontrolle befinde sich der Flughafen komplett in öffentlicher Hand. Entsprechend könnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bereich Passage (zuständig beispielweise für den Check-In), Bodenverkehrsdienst (Beladen und Betanken des Flugzeugs), der Verwaltung sowie der Waren- und Gepäckkontrolle streiken.

„Es brodelt“

Der Airport hat nach eigenen Angaben insgesamt rund 345 Beschäftigte. Für die Streikenden soll es Kundgebungen in der Abflugebene geben. Kirsten Rupieper kündigt diese für 9 und 12 Uhr an. „Wir merken, dass es brodelt in der Gewerkschaft“, sagt sie. „Ich hoffe, dass wir den Flughafen lahmlegen können.“

Die Auswirkungen für die Reisenden können von Verspätungen über Starts oder Landungen an anderen Flughäfen bis hin zu Flugausfällen reichen. Der Dortmund Airport ruft Passagiere dazu auf, sich mit den Airlines beziehungsweise Reiseanbietern in Verbindung zu setzen und über den Status des Fluges informiert zu halten.

Die Tarifverhandlungen werden am 22./23. Februar auf bundesweiter Ebene fortgesetzt. Nach Angaben der Gewerkschaft sei der „katastrophale Arbeitskräftemangel“ im Sommer 2022 Ursache für Chaos an vielen Flughäfen gewesen - und nur gute Arbeitsbedingungen könnten dieses Problem lösen.

Taube verursacht Notfall in der Luft: Flugzeug muss nach Dortmund zurückfliegen

Stillstand bei Bus und Bahn als „starkes Signal“: Gewerkschaft droht mit weiteren Warnstreiks

„Ab auf die Insel“: Dortmunder Flughafen steuert beliebten Urlaubsort an