Die registrierte Kriminalität in Dortmund ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent gestiegen. Das geht aus der am Mittwoch (3.4.) veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Polizeipräsident Gregor Lange sagte: „Die Entwicklung bestätigt ein Gefühl, das wir als Polizei schon lange haben. Das Gefühl, dass die Pandemie offenbar die Verrohung unserer Gesellschaft weiter vorangetrieben hat.“
Die Gewaltkriminalität ist laut Statistik sogar noch drastischer angestiegen. Mit über 17 Prozent Steigerung der Gewaltdelikte befinden sich diese auf dem Höchststand der vergangenen zehn Jahre. Vor allem sogenannte „Straftaten gegen das Leben“ sind bei vergleichsweise geringer Häufigkeit angestiegen. 37 wurden davon zur Anzeige gebracht, im Jahr 2022 waren es noch 25.
In einer Pressemitteilung teilte die Polizei Dortmund weitere Zahlen mit. Aus dieser geht hervor, dass die Zahl der angezeigten Straftaten von 62.761 im Jahr 2022 auf 70.241 im Jahr 2023 zugenommen habe. Eine Aufklärungsquote von 57,1 Prozent sei erreicht worden, so Gregor Lange, der Polizeipräsident von Dortmund, und Jörg Ziegler, der Leiter der Direktion Kriminalität. Sie betonten, dass diese Quote nicht nur über dem Wert des Vorjahres liege, sondern auch höher sei als in allen anderen vergleichbaren Großstädten in NRW.
Gregor Lange erklärte: „Früh haben wir schon einen signifikanten Anstieg der Kriminalität festgestellt. Eine Entwicklung, die wir als Polizei und somit als Garant für die Sicherheit in dieser Stadt so natürlich nicht hinnehmen können.“ Er fügte hinzu, dass man bereits Maßnahmen eingeleitet habe, um diesem Trend entgegenzuwirken.
Die Zahlen bei Raubüberfällen, Wohnungseinbrüchen und Straßenkriminalität seien ebenfalls gestiegen, allerdings weise die Langzeitentwicklung in diesen Bereichen einen Rückgang auf. Die präventiven Maßnahmen hätten sich bereits bewährt, wie Lange erklärte.
Die Zahl der Taschendiebstähle sei um rund 10 Prozent gefallen. „Nachdem wir im vergangenen Jahr das Gefühl hatten, dass die Menschen nach all den Einschränkungen der Pandemie aus lauter Freude über das wiedererstarkte öffentliche Leben etwas nachlässig geworden waren im Umgang mit ihren Wertsachen, scheint sich hier wieder eine höhere Sensibilität eingestellt zu haben“, erklärte Lange.
Bezüglich Sexualdelikten und Kinderpornografie seien die Zahlen nahezu unverändert geblieben oder hätten sich leicht verbessert. Die intensive Ermittlungsarbeit habe zu einer hohen Aufklärungsquote in diesen Bereich geführt.
Gregor Lange lobte die Arbeit der Ermittler: „Dieser Deliktsbereich ist in jeglicher Hinsicht belastend: für die Opfer, für die Angehörigen - und auch für die ermittelnden Beamtinnen und Beamten. Umso wichtiger ist ihre konsequente Ermittlungsarbeit aber und daher habe ich großen Respekt vor den hier eingesetzten Kolleginnen und Kollegen.“