Das Dortmunder Schwurgericht hat den Prozess gegen einen 26-jährigen Mann aus Derne fortgesetzt, der im Sommer seine Ex-Freundin Carina S. aus Iserlohn getötet haben soll. Die Leiche war einige Tage nach dem Verschwinden der Jugendlichen auf einer Grünfläche zwischen Werne und Hamm gefunden worden.
Als ein Radfahrer die tote 17-Jährige entdeckte, stand der Körper in Flammen. Der Täter muss Brandbeschleuniger eingesetzt haben, hieß es jetzt im Prozess.
Brandbeschleuniger eingesetzt
Der Angeklagte schweigt seit seiner Festnahme zu den Vorwürfen. Auch vor Gericht sagt er nichts. Er ließ nicht einmal eine körperliche Regung erkennen, als die Mutter seiner getöteten Ex-Freundin ihre Zeugenaussage machte.
Die Frau aus Iserlohn stellte klar, dass sie den 26-Jährigen eigentlich immer sehr gerne gemocht habe. Auffällig seien jedoch seine Eifersucht und sein Kontrollwahn gewesen. „Er wollte immer die aktuellen Passwörter von Carina kennen“, sagte die Zeugin. „Und wenn sie die Passwörter zwischendurch mal geändert hatte, konnte er richtig sauer werden.“
„Ich vermisse sie schrecklich“
Laut Oberstaatsanwalt Carsten Dombert gibt es sogar Hinweise darauf, dass der Dortmunder eine geheime Spionage-Software auf den technischen Gerätschaften seiner Ex-Freundin installiert haben könnte. Damit habe die 17-Jährige sozusagen auf Schritt und Tritt überwacht werden können.
Dombert war es auch, der der Zeugin ganz zum Schluss der Aussage noch echte Emotionen entlockte. Auf die Frage, wie es ihr heute gehe, antwortete die Mutter: „Ich habe mir geschworen, mich nicht unterkriegen zu lassen. Aber sie fehlt uns und ich vermisse sie schrecklich.“
Emotionale Aussage
Die anschließende Vernehmung von Rechtsmediziner Ralph Zweihoff wollte die Zeugin dann nicht mehr im Saal verfolgen. Zu sehr fürchtete sie sich offensichtlich vor den Details. Und das offensichtlich auch zu recht.
Zweihoff ließ keinen Zweifel daran, dass Carina S. schon einige Tage tot war, als ihr brennender Körper gefunden wurde. Als Todesursache komme nur Ersticken infrage. In den Hals der Toten habe sich ein vieradriges Kupferkabel tief eingeschnitten.
Hinweise auf Zerstückelungsversuch
Hinweise auf etwaige innere Verletzungen oder andere Gewaltanwendung konnte Zweihoff dagegen nicht mehr feststellen. Das Feuer habe so gut wie alles zerstört. Nach Angaben des Rechtsmediziners gibt es jedoch Anhaltspunkte dafür, dass der Täter versucht hat, die Leiche vor dem Verbrennen zu zerstückeln.
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