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Geschlossene Fitnessstudios werden für rückenkranke Dortmunder zum Problem
Lockdown
Mit dem Lockdown wurden auch die Fitnessstudios in Dortmund geschlossen. Unter anderem für Bandscheiben-Patienten und Demenz-Kranke ist das ein großes Problem, wie ein Dortmunder Betreiber weiß.
Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr mussten Fitnessstudios wegen der Corona-Pandemie schließen. Das trifft nicht nur die Studiobetreibenden hart, sondern auch deren Kunden. Für viele bedeutet Sport im Fitnessstudio nicht nur Freizeitvergnügen, sondern sie sind gesundheitlich darauf angewiesen - so auch bei Kieser Training am Hiltropwall in Dortmund.
Die Fitnessstudio Kette Kieser verfügt über Sportgeräte, die sich speziell auf die Trainierenden einstellen lassen. Kunden erhalten dort ihren eigenen Trainingsplan, Trainer und Ärzte sind sogar vor Ort, um die Trainierenden zu unterstützen. Mit den eigens entwickelten Geräten sind die Studios besonders auf Rückentraining und Aufbau der Muskulatur spezialisiert. Auch für Demenzkranke bietet das Studio passendes Krafttraining.
„Aus gesundheitlichen Gründen auf das Training angewiesen“
Doch seit Wochen kann niemand mehr in den Fitnessstudios trainieren. Andreas Bantel, Mediensprecher von Kieser Training berichtet, wie sehr viele Mitglieder das Ende der Schließungen herbeisehnen. „Unsere Kunden sind aus medizinischen Gründen auf das Training angewiesen und sehen sich vor dem Hintergrund der gegenwärtig behördlich verfügten Betriebsschließungen mit unerwarteten gesundheitlichen Problemen konfrontiert“, berichtet Bantel.
Kieser Training hat den Mitgliedern Übungen für zu Hause über die Website zur Verfügung gestellt. Dazu gibt es für Kunden und Interessierte den Kieser Podcast mit Informationen rund um Muskulatur, Kraft und Gesundheit. Das Studio bemüht sich für die Mitglieder da zu sein, doch eine vergleichbare Überbrückung ist das Ersatztraining für zu Hause ohne die richtigen Fitnessgeräte nicht. Für Menschen mit Rückenproblemen, Demenz oder anderen Erkrankungen sind die Studioschließungen katastrophal.
Bandscheibenvorfall im Lockdown
Durch viel Arbeit am Schreibtisch ist der Rücken stark belastet. Besonders das Home-Office in der Corona-Pandemie fördert mehr Rückenprobleme. Eine Kundin berichtet, dass sie vor einigen Monaten einen Bandscheibenvorfall hatte - mitten im ersten Lockdown. Um ihre Tiefenmuskulatur, die die Wirbelsäule hält, wieder aufzubauen, rieten Ärzte ihr im Fitnessstudio zu trainieren. Auf der Suche nach dem geeigneten Studio stieß die Dortmunderin auf Kieser Training. Das Training hatte der Bandscheiben-Patientin über Wochen soweit geholfen, dass sie fast schmerzfrei war. Doch dann kam erneut der Lockdown.
Laut Angaben der Studiokette, prüft Kieser auf Ebene der einzelnen Bundesländer, wie das Unternehmen als Gesundheitseinrichtung zugelassen werden könnte. Reha Sport darf unter den aktuellen Bestimmungen aus medizinischen Gründen stattfinden.