Carsten Kowalik und Sandro Höfig vor einem ihrer neun Schaufenster in Kirchlinde. © Holger Bergmann

Coronavirus

Geschäftseröffnung ist ein Zeichen der Hoffnung in der Corona-Krise

Die Beschränkungen der Corona-Krise treffen Handel und Handwerk hart. Kunden und Aufträge bleiben aus. Da fällt eine Geschäftseröffnung in Kirchlinde besonders auf.

Kirchlinde

, 13.04.2020 / Lesedauer: 3 min

Die Friseure – geschlossen. Die Kneipen – geschlossen. Die Versicherungsagentur, der Uhrmacher, der Tätowierer – alle geschlossen. Kirchlinde macht den gleichen Eindruck wie die anderen Dortmunder Vororte: bedrückend unbelebt.

Nur an einer Stelle ist Leben.

Zwei Männer tragen Wandfarbe, Tapeten und Werkzeuge in das Geschäft an der Kirchlinder Straße/Ecke Egilmarstraße. Auf den Schaufenstern glänzen neue Aufkleber. Wird dort etwa gerade renoviert, entsteht dort etwa ein neues Geschäft – mitten in der Krise?

Die Räume des ehemaligen Optikers Reineke

Tatsächlich. Bei den beiden Männern handelt es sich um Raumausstatter Sandro Höfig und Trockenbauer Carsten Kowalik. Gemeinsam renovieren sie die Räume des ehemaligen Optikers Reineke, der in den Ruhestand gegangen ist.

Der Zeitpunkt der Neugründung ist ungewöhnlich. Eine Geschäftseröffnung in einer Zeit, in der nicht absehbar ist, wann man Kunden empfangen kann, birgt ein Risiko.

Die Erklärung dagegen ist einfach: „Wir hatten diesen Schritt schon länger geplant und jetzt ziehen wir es einfach durch“, sagt Sandro Höfig. Beiden gehörten bislang eigene Handwerksbetriebe: Sandro Höfig in Deusen und Carsten Kowalik in Huckarde.

Genug Zeit für die Renovierung

Ihre Leistungen ergänzen sich so gut, dass sie bereits seit Jahren zusammenarbeiten. Irgendwann wurde den beiden bewusst, dass ein gemeinsames Geschäft praktischer und effizienter ist.

Und Carsten Kowalik setzt nach: „Und jetzt, während der Corona-Krise haben wir genug Zeit für die Renovierung.“ Doch das hört sich fröhlicher an, als die beiden sind.

Auch sie haben mit der Krise zu kämpfen. Bestehende Aufträge werden abgesagt, neue kommen nicht rein. Dafür haben die beiden Handwerker zwei Gründe ausgemacht.

Kunde kann nicht zahlen

Ältere Kunden haben Sorge vor einer Infektion durch die zwei Besucher. Jüngere Menschen sind sich gerade ihrer finanziellen Möglichkeiten nicht mehr sicher. Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit drohen.

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Erst in der vergangenen Wochen bat ein Kunde, seine Rechnung später zahlen zu dürfen. Die Raumgestalter hatten seine Wohnung renoviert, dann meldete sein Arbeitgeber Kurzarbeit an.

Eine halbfertige Toilette

Ein anderer Fall: Kowalik und Höfig waren gerade dabei, die Toilette in einer Zahnarzt-Praxis in Hagen zu renovieren, als die Kontaktsperre kam. Der Zahnarzt unterbrach die Arbeiten aus Gründen der Hygiene und hat nun eine halbfertige Toilette.

Das Geld fehlt ihnen nun. Dabei versichern die beiden, dass ein Handwerksauftrag kein Verstoß gegen das Kontakt-Verbot darstellt. „Wenn der Wohnungsbesitzer in einem anderen Raum ist, ist alles korrekt“, versichert Sandro Höfig. Alle Absprachen könne man auch telefonisch unter 0177 7929296 treffen.

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