Die Kaiserstraße in Dortmund: Auch hier dürfen die Geschäfte ab Montag (20.4.) wieder öffnen. © Dieter Menne (Archiv)

Coronavirus

„Für die Gastronomen tut es mir unendlich leid“

Am Montag (20.4.) dürfen viele Geschäfte wieder öffnen. Im Kaiserstraßenviertel und im Kreuzviertel ist die Freude bei Geschäftsleuten groß. Sie paart sich aber mit ebenso großer Enttäuschung.

von Michael Nickel

Kaiserstraßenviertel, Kreuzviertel

, 17.04.2020 / Lesedauer: 3 min

Freude bei Einzelhändlern, Enttäuschung bei Gastronomen. Während die meisten Geschäfte ab Montag (20.4.) wieder öffnen dürfen, müssen Kneipen und Restaurants weiter auf den Normalzustand verzichten. Auch im Kaiserstraßenviertel und im Kreuzviertel sind die Emotionen gemischt.

Was besagt die Regelung für den Einzelhandel gleich noch mal?Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmetern dürfen ab Montag wieder öffnen - unter Beachtung von Abstands- und Hygienemaßnahmen. Für nahezu alle Geschäfte im Kaiserstraßen- und Kreuzviertel bedeutet das eine Wiedereröffnung nach wochenlangem Verschluss.

Gleichzeitig leben beide Dortmunder Szeneviertel auch von Kneipen und Restaurants. Die hingegen gucken zum großen Teil in die Röhre. Während Restaurants Essen liefern und am Tresen ausgeben können, bleiben Kneipen komplett dicht.

VinoVin-Inhaberin Nicole Laubert. © Robin Wasserfuhr (A)

Wie ist die Stimmung im Kaiserstraßenviertel?

„Die Enttäuschung unter den Gastronomen ist enorm“, sagt Nicole Laubert, Inhaberin des Weinhandels VinoVin an der Kaiserstraße und Vorsitzende der Werbegemeinschaft Kaiserviertel.

Bei den Geschäftsleuten, die jetzt wieder öffnen können, sei die Erleichterung groß. Alle, mit denen sie bislang gesprochen hat, wollen wieder aufmachen, sofern sie dürfen.

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„Übergangsweise waren die Einschränkungen in Ordnung“, sagt sie. So habe es in einigen Geschäften beispielsweise kontaktlose Abhol-Angebote gegeben. „Aber die Umsätze sind natürlich nicht dieselben gewesen wie sonst, speziell zu Ostern“, so Laubert. Die Stimmung im Viertel sei nun verhalten optimistisch, dazu geselle sich aber die große Enttäuschung der Gastronomen.

Schade sei für Laubert vor allem, dass man sich gemeinsam Konzepte überlegt habe, wie man bei einer möglichen Öffnung von Kneipen und Restaurants einander helfen und die Besucher gleichmäßig verteilen könne.

Ute Kersting in ihrem Blumenladen an der Lindemannstraße. © Dieter Menne (Archiv)

Wie sieht es im Kreuzviertel aus?

„Die Kneipen bleiben geschlossen, die Leute sind traurig, dass hierfür kein Kompromiss gefunden wurde“, sagt Ute Kersting. Die Inhaberin der Blumen Company Kersting an der Lindemannstraße ist gleichzeitig Vorsitzende der Aktions- und Interessengemeinschaft Kreuzviertel.

Gleichzeitig zeigt sie aber auch Verständnis für die weiterhin gültigen Einschränkungen. „Wenn die Kneipen jetzt öffnen würden, würden die Menschen denken, dass alles wieder normal ist“, sagt sie. „Für die Gastronomen tut es mir aber unendlich leid.“

Auch sie geht davon aus, dass die Einzelhändler mit Erlaubnis - wie Schneider, Raumausstatter und Messergeschäfte - nun auch wieder öffnen werden. Ihr eigenes Blumengeschäft macht sie ab Mittwoch (22.4.) auf - als Einbahnstraße mit Desinfektionsspender. „Wir freuen uns wie Bolle!“

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