An der Gustav-Heinemann-Gesamtschule denkt die Schulleitung für ihre Schülerinnen und Schüler nicht nur bis zum Schulabschluss mit: Mit unterschiedlichen Kooperationen und Angeboten lernen die Jugendlichen schon während ihrer Schulzeit verschiedene Berufe in der Praxis kennen und bereiten sich so auf die Zeit nach der Schule vor. Eine besondere Bildungspartnerschaft ist die Gesamtschule nun mit der Drekopf GmbH eingegangen.
„Wir bieten unseren Schülerinnen und Schülern viel, um außerhalb der Schule etwas zu erleben“, sagt Schulleiterin Ilka Wandelt und spielt damit nicht auf etwaige Freizeitangebote an, sondern auf Einblicke ins Berufsleben.
Ob Praktika, Firmenbesichtigungen, Bewebungstrainings, Besuche und Berichte von Auszubildenden: „Im Schulalltag gibt es immer wieder die Möglichkeit, Berufsfelder kennenzulernen und sich vorzubereiten auf das, was nach der Schule kommt“, erklärt Petra Runz, Abteilungsleiterin der Klassen 8 bis 10.
Verschiedene Betriebspraktika
Bereits seit 2000 bietet die Gustav-Heinemann-Gesamtschule eine solche Berufsorientierung an. Eine Kooperation wie die mit der Drekopf GmbH, eines der größten inhabergeführten Entsorgungsunternehmen Deutschlands, hat es so an der Schule aber noch nicht oft gegeben: Denn wie die Zusammenarbeit konkret aussehen soll, welche Angebote die Schülerinnen und Schüler erhalten, haben Schule und Unternehmen in einem offiziellen Vertrag festgehalten.
So bietet die Drekopf GmbH, die mit ihrem Standort im Dortmunder Hafen von der Gesamtschule aus gut zu erreichen ist, verschiedene Betriebspraktika an. Unter anderem können die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 ein Jahr lang einmal pro Woche ins Unternehmen kommen. Die Jahrgangsstufe 9 werden Mitarbeitende von Drekopf zudem im Unterricht besuchen.
„Dortmund stark machen“
„Wir wollen Dortmunder Jugendliche zu uns holen und möglichst an uns binden“, erzählt Philipp Kayma, Personalleiter bei Drekopf, was sich das Unternehmen von der Partnerschaft verspricht. Auszubildende zu finden ist für Unternehmen aller Art seit Jahren schwierig. „Oft werben Betriebe auch in umliegenden Städten, wir wollen die Jugendliche direkt hier abholen und Dortmund stark machen“, betont Kayma.
Am Standort Dortmund bildet Drekopf Industriekaufleute sowie Kaufleute für Büromanagement aus. Die Schülerinnen und Schüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule können aber weit mehr Berufe kennenlernen. „Bei uns arbeiten auch Schlosser, Bagger-, Stapler- und Kraftfahrer, Sortierer, Elektriker, Qualitätsmanager...“, zählt der Personalleiter auf.
Inhalte zu Nachhaltigkeit
Dass sich da zwei Partner gefunden haben, die voller Motivation und Freude in die neue Kooperation starten, wird beim Pressegespräch schnell klar. Das herzliche Miteinander, das Ilka Wandelt und Petra Runz im Schulleben wichtig ist, deckt sich mit dem, was Personalleiter Philipp Kayma aus dem Unternehmen Drekopf erzählt: „Wir sind ein offenes Unternehmen, bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt.“ Yannic Walter, Auszubildender bei Drekopf, nickt da zustimmend.
Ein freundschaftliches Miteinander präge die Zusammenarbeit im Unternehmen, die Arbeitsplätze seien sicher. „Entsorgung wird immer wichtiger“, betont Kayma. Ebenso das Thema Nachhaltigkeit, auf das das Unternehmen zunehmend Wert legt: „Wir haben eine große Abfallsortieranlage und fokussieren uns auf die Wertschöpfung der Materialien.“
Für die Schule ergeben sich so Möglichkeiten der Zusammenarbeit über die Bildungspartnerschaft hinaus. Während Philipp Kayma von Wertschöpfung und grünem Fußabdruck erzählt, wirft Schulleiterin Ilka Wandelt lächelnd ein: „Da entstehen gerade ganz viele Ideen für Unterrichtsinhalte in meinem Kopf.“