Die Gesamtschule Brünninghausen wird wachsen – so der Beschluss. Aber wie und wo, das ist umstritten. Derzeit läuft noch immer eine Machbarkeitsstudie der Stadtverwaltung. Es werden aber bereits jetzt mehr Schülerinnen und Schüler aufgenommen.
Im September 2022 hatte die Bezirksvertretung Hombruch unter anderem diesen Beschluss gefasst: Die Verwaltung soll mögliche Alternativstandorte finden und bewerten – sowohl für eine komplette Verlagerung als auch für einen Zweitstandort. Der Beschluss war einstimmig. In der Sitzung der Bezirksvertretung Ende November 2022 meldeten sich jetzt jedoch die Grünen mit einem neuen Antrag zu Wort.
Sanierung trotz Ausbauplan
Darin heißt es: „Die Bezirksvertretung Hombruch fordert die Verwaltung auf, die notwendige Sanierung des bestehenden Schulgebäudes der Gesamtschule unabhängig vom Neubau und der Machbarkeitsstudie umgehend in die Wege zu leiten.“
Die Begründung von Grünen-Fraktionssprecherin Susanne Lohse: „Planung, Bau und Fertigstellung der Erweiterung der Schule dauern voraussichtlich bis mindestens 2030. Teile des bestehenden Gebäudes, unter anderem die Naturwissenschaftsräume und die Toiletten, entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen und sind dringend sanierungsbedürftig.“ Ihr Fazit: Die Sanierung müsse daher unabhängig von der weiteren Entwicklung vorangetrieben werden.
Anders als in der September-Sitzung war es hier mit der Einmütigkeit aber vorbei. Der Beschlussvorschlag löste bei der CDU Widerspruch aus. „Wir haben doch gerade die Verwaltung aufgefordert, nach Alternativ-Standorten zu suchen. Lasst die doch bitte erst einmal arbeiten. Dieser Antrag jetzt ist Quatsch“, sagte der Fraktionsvorsitzende Guido Preuss.
Außerdem gab es Sorge, dass solche Anträge „mangels Personal bei der Stadt sowieso nicht bearbeiten werden“. Bezirksbürgermeister Nils Berning sah es wie Guido Preuss: „Wir haben jetzt doch als Bezirksvertretung eine Diskussion in Gang gesetzt, weitere Standorte zu prüfen, ob was anderes machbar ist. Als Schulamt würde ich sagen: Was sollen wir da jetzt sanieren? Das macht doch nicht so wirklich Sinn.“
Susanne Lohse blieb bei ihrem Standpunkt: Der Verwaltung fehle es an Personal, den Schulen fehle es an Platz. Selbst wenn man eine Fläche für einen Standort an anderer Stelle finde, „werden wir den jetzigen Standort als Schulstandort brauchen“, sagte die Grünen-Politikerin. Deshalb sei eine Sanierung der jetzt genutzten Räume „vollkommen losgelöst von einem möglichen Neubau“.
Neue Schuldezernentin
Schließlich gab es von Gudio Preuss diesen Vorschlag: Man wolle den Antrag in die nächste Sitzung der Bezirksvertretung schieben. Bis dahin solle die Verwaltung sagen, wie weit sie mit ihren Überlegungen gekommen sei. Da hätte dann auch die neue Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt Gelegenheit, sich und ihre Meinung vorzustellen.
Eingeladen war sie bereits in der September-Sitzung – bisher ohne Rückmeldung, wie Bezirksbürgermeister Berning sagte. Die Mehrheit der Bezirksvertreter stimmte dem Antrag zu, das Thema zu verschieben. Die nächste Sitzung ist erst 2023. Am 24. Januar kommt man das erste Mal wieder zusammen.
Die Leiterin der Gesamtschule Brünninghausen wird diesen Termin im Blick haben. Marietta Koschmieder hatte sich bereits dafür ausgesprochen, an anderer Stelle neu zu bauen. Sie wünscht sich ein Gebäude, das für alle Schülerinnen und Schüler Platz bietet. Marietta Koschmieder kann sich beispielsweise im Bereich des Phoenix-Geländes ab der BMW-Niederlassung und im Bereich Zillestraße und Stockumer Straße einen solchen Neubau vorstellen.
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