Dortmund bekommt neue Stadtbahnen Startzeitpunkt steht fest - den Unterschied werden Fahrgäste merken

Generationswechsel bei Stadtbahnen läuft an: Starttermin für neue Bahnen steht fest
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Nummer 365 hat Gesellschaft bekommen. Der Wagen mit dieser Nummer war die erste Stadtbahn der neuen Generation, die Mitte Dezember 2022 mit einem Fest auf dem Betriebshof von DSW21 empfangen wurde. Inzwischen sind drei neue Bahnen in Dorstfeld angekommen, die vierte wird im Juli erwartet.

Im Einsatz im Dortmunder Stadtbahn-Netz sind die neuen Bahnen allerdings noch nicht. Denn sie müssen erst auf Herz und Nieren überprüft werden - und dann auf die Zulassung durch die Technische Aufsichtsbehörde bei der Bezirksregierung Düsseldorf warten.

DSW-Betriebsleiter Ralf Habbes nannte gegenüber unserer Redaktion den angestrebten Starttermin für den Alltagseinsatz der neuen Bahnen: „Wir gehen davon aus, dass die ersten Fahrzeuge im September, spätestens im Oktober auf die Strecke gehen können“, kündigte er an.

Aktuell finden Abnahmefahrten zu verschiedenen Themen statt. „Zurzeit laufen die Geräuschmessungen“, erläutert Habbes. Die anderen Fahrten seien schon erfolgreich absolviert worden - immer nachts, wenn der Stadtbahn-Betrieb eigentlich ruht. „Wir haben die Fahrzeuge selbst konzeptioniert. Deshalb muss jedes Detail geprüft werden“, sagt Habbes.

Geübt werden müssen auch die Fahrten in „Doppeltraktion“ - also mit zwei aneinandergekoppelten Fahrzeugen. Alle Ergebnisse werden dokumentiert und der Genehmigungsbehörde vorgelegt. Die Hoffnung ist, dass die in den Wochen nach den Sommerferien ihr Okay gibt.

Ist die grundsätzliche Zulassung einmal erteilt, geht es mit den weiteren neuen Fahrzeugen, die im Vier-Wochen-Takt in Dortmund ankommen, etwas schneller bis zum Alltagseinsatz. Sie sollen nach und nach erst die fast 50 Jahre alten Stadtbahnwagen ersetzen, die 2006 aus Bonn übernommen wurden. Nur sechs davon sind aktuell noch fahrtüchtig, weil es für sie schon lange keine Ersatzteile mehr gibt.

Flotte wird erneuert

Grundsätzlich soll durch die 26 neuen Bahnen die Wagenflotte von DSW21 langfristig wachsen, wobei nach und nach auch die bestehenden 64 Fahrzeuge nach dem neuen Standard umgebaut werden. 2030/31 soll die gesamte Flotte für die Nord-Süd-Strecken mit den Linie U41, U42, U45, U46 und U49 dann modernisiert sein.

Deutlich geräumiger sind die Innenräume der neuen Bahnen.
Deutlich geräumiger sind die Innenräume der neuen Bahnen. © Oliver Volmerich

Und den Unterschied werden die Fahrgäste deutlich spüren. Schon äußerlich wirken die neuen Stadtbahnwagen deutlich dynamischer. Der Innenraum wirkt großzügiger. Es gibt Info-Bildschirme und Sondernutzungsflächen für Rollatoren, Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder.

Die Sitze haben hohe Rückenlehne und eine leichte Polsterung mit Stoffbezug. Haltewunschknöpfe gibt es direkt an den Sitzreihen - und sogar WLan und USB-Anschlüsse, um das Handy aufladen zu können.

Wie all das bei den Fahrgästen ankommt, wird sich dann im September oder Oktober zeigen. Zuerst, deutet Habbes an, werden die neuen Bahnen wohl auf der Linie U42 zwischen Grevel und Hombruch fahren.

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