Bis zu 2500 Euro pro Paar Neues Dortmunder Geschäft bietet Schuhe, die fast niemand trägt

Schuhe so wertvoll „wie Gold“
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In einer Seitengasse des Ostenhellwegs gibt es ein neues Geschäft. Der Blick durch das Schaufenster des Ladenlokals an der Stefanstraße zeigt ausschließlich ein Produkt: Sneaker, also Turnschuhe.

In luftdichte Folie eingepackt stehen sie in Wand-Haltern und Vitrinen. Warum sind die Schuhe so eingepackt?

Max Mark Ebbe steht zwischen den folierten Sneakers und zeigt einige Modelle. Sein Laden richtet sich an Menschen, die hochwertige Turnschuhe nicht unbedingt kaufen, um sie auf der Straße zu tragen.

„Viele unsere Kunden stellen sich die Schuhe zuhause hin. Sie warten dann darauf, dass sie im Wert steigen und verkaufen sie eventuell weiter“, sagt der Inhaber.

Wertvoll durch Verknappung

Viele der Modelle sind aus unterschiedlichen Gründen Raritäten. In der Regel sind sie im Auftrag großer Marken wie Nike oder Adidas von prominenten Sport- oder Unterhaltungsstars entworfen worden. Basketballer Michael Jordan begründete diesen Trend mit seinem „Air Jordan“-Modell ab den 1980er Jahren.

Durch künstliche, aber auch natürliche Verknappung werden sie zu Wertanlagen. „Wie Gold“, sagt Max Mark Ebbe.

In einer Vitrine steht ein Paar heller Sneaker. Sie stammen aus der Label „Off White“ des US-Mode-Designers Virgil Abloh. Nach dessen Tod 2021 stieg seine Reihe im Wert. Preis im Laden an der Stefanstraße: 459,99 Euro.

"Off White"-Sneaker von Virgil Abloh in einem neuen Geschäft in Dortmund. Die limitierte Linie des 2021 verstorbenen Modedesigners kostet hier mehrere hundert Euro.
"Off White"-Sneaker von Virgil Abloh: Die limitierte Linie des 2021 verstorbenen Modedesigners kostet mehrere hundert Euro. © Felix Guth

Ein eher unscheinbares Modell graubrauner Schuhe hängt an der Wand. Entworfen hat diese Schuhe der Rapper Kanye West. Dieser hatte einen Millionen-Vertrag mit Adidas, fiel danach aber als Trump-Fan, Verschwörungstheoretiker und Antisemit auf. Der Vertrag platzte.

Die Schuhe sind nun ein beliebtes Objekt für „Sneakerheads“, wie die Enthusiasten häufig genannt werden.

259,99 Euro kostet der erstaunlich unspektakuläre Schuh von „Ye“. Das ist nicht das Ende der Preisliste: bis zu 2500 Euro kann man in dem Dortmunder Laden für Sneaker lassen.

Nur Originale

Die Sammel-Leidenschaft ist auch in Deutschland ein Millionengeschäft. Viele wollen davon profitieren - auch Betrüger, die Fälschungen anbieten.

„Wir kaufen nur dort, wo wir Originale bekommen. Ein einziges gefälschtes Paar würde unser gesamtes Geschäft zerstören“, sagt Max Mark Ebbe.

Der 55-Jährige nennt den aufgeheizten Sneaker-Markt sein „Hobby“. Er sagt: „Man muss immer auf dem Laufenden sein. Denn die Werte können innerhalb kurzer Zeit abstürzen oder in die Höhe schießen.“

Der Dortmunder ist auch in den Sneaker-Laden „M. Yankeess“ in unmittelbarer Nähe am Ostenhellweg involviert.

Beliebt auf TikTok

Zum Zielpublikum von „Genration Sneaker“ gehören auch jüngere Menschen. Im sozialen Netzwerk TikTok ist die Reichweite rasch in den fünfstelligen Bereich gewachsen und das Geschäft zum Gesprächsthema geworden.

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