Seit 1912 gehört die beeindruckende Villa am Iltisweg zu Berghofen: Erker, blassgelbe Fassade, Bruchsteinsockel. Es ist ein auffälliges Gebäude mit seinen 660 Quadratmetern, das nun offenbar samt Grundstück zum Verkauf steht.
1,45 Millionen Euro sind aufgerufen für das „Entwicklungsgrundstück in vielversprechender Lage in Berghofen“, wie es im Angebot der Spieker Immobilien GmbH heißt. Die Grundstücksfläche ist mit 2.343 Quadratmetern angegeben, die Nutzfläche mit 315 Quadratmetern.

Droht der Abriss?
In den Sozialen Netzwerken bedauern manche Berghoferinnen und Berghofer schon jetzt den aus ihrer Sicht drohenden Abriss. Aber: Noch sei absolut unklar, wie es mit dem Gebäude weitergeht, betont Prof. Dr. Raphael Spieker von der Immobilien Spieker GmbH.
Es gebe Interessenten, die derzeit dabei seien, alles durchzurechnen. Darunter seien Projektentwickler, die einen möglichen Umbau beziehungsweise eine Sanierung des Gebäudes prüfen würden, und andere, die über Abriss und Neubau nachdächten. „Es ist völlig offen, wohin die Reise geht. Beide Varianten sind noch möglich“, erklärt Raphael Spieker. Und er ermuntert potenzielle Interessentinnen oder Interessenten, sich weiterhin zu melden: „Wenn noch jemand eine Idee hat, soll er sich melden“, sagt er.


Bis 1986
Die Evangelische Kirche hat das Gebäude bis zum Jahr 1986 als Gemeindehaus genutzt, weiß Lokalhistoriker Burkhard Treude. Helga Bauersachs war damals Gemeindesekretärin. Außerdem habe das Gebäude lange Jahre als Kindergarten und Schwesternstation gedient. Zu Hause waren hier in den 1960er-Jahren die Gemeindeschwestern Hermine und Auguste mit ihrem Hund Drolli. So besagt es Treudes Archiv.
Dann sei das Gebäude seinerzeit an den Matthias Grünewald Verein verkauft worden – für die Arbeit mit behinderten Kindern und von Behinderung bedrohten Kindern und Jugendlichen.
Zuletzt wurde das Gebäude von den Vestischen Caritas Kliniken genutzt. Seit März 2023 ist das Gebäude nun verlassen. Noch hängt die Dekoration in den Fenstern; die letzten Zeitungen liegen im Briefkasten, der Garten wächst langsam zu. Ob das historische Gebäude eine Zukunft hat, werden die nächsten Monate zeigen.

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