Ruhrpott-Karneval

Geierabend verabschiedet den Bergbau mit einem neuen Team

Wenn die Geschichte des Bergbaus im Ruhrgebiet endet, dann ist das auch ein Thema für den Geierabend. Am 10. Januar feiert der Geierabend Premiere seiner 27. Session – mit neuen Gesichtern.

Dortmund

, 12.11.2018 / Lesedauer: 3 min

Geierabend-Präsident Roman Henri Marczewski begrüßt ab dem 10. Januar zum Ruhrpott-Karneval. Dieses Mal unter dem Motto „Zechen und Wunder“. © Ekkehart Bussenius/Tania Reinick

Die Sache mit Dortmund und dem Karneval ist eine schwierige. Deshalb gibt es hier eine ganz eigene Form, die fünfte Jahreszeit zu feiern: mit dem Geierabend.

An 37 Abenden zeigt ein Trupp aus 13 Kabarettisten, Comedians und Musikern auf Zeche Zollern in Bövinghausen, was Ruhrpott-Karneval bedeutet. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur 27. Session, die am 10. Januar startet und viel Neues bringt.

Worum geht‘s in der neuen Geierabend-Show?

Das Oberthema heißt in diesem Jahr „Zechen und Wunder“. Am 21. Dezember 2018 endet die Ära des Steinkohle-Bergbaus im Ruhrgebiet. Das ist auch für die Geier ein wichtiges Thema. Um das „Wiedererlachen des Potts“ soll‘s auf der Bühne gehen. Es sei mit dem Ende des Bergbaus, sagt Steiger Martin Kaysh, ja ein bisschen so wie beim Beerdigungs-Kaffee für Tante Helga. Kurz sei man ein bisschen traurig, dann trinkt man sich einen und blickt nach vorn. Vergangenheit treffe in jedem Fall auf Zukunft, versprechen die Geierabend-Macher.

Und welche Themen haben die Geier sonst noch auf der Karte?

Wie immer eine ganze Menge. „Wir holen ein bisschen Bollywood ins Ruhrgebiet“, sagt Till Beckmann, einer von zwei neuen Regisseuren im Geierabend-Team. Auch um ganz klassischen Karneval soll‘s in einer Szene gehen. Eine Hommage an den im Oktober verstorbenen Chansonnier Charles Aznavour ist ebenfalls geplant. Und Steiger Martin Kaysh wird sich die ein oder andere politische Spitze nicht entgehen lassen. Eine Mischung aus Musik, Sktechen und Satire soll‘s werden. „Bunt, schräg, schön, schrill und sehr musikalisch“, sagt Heinz Peter Lengkeit, der zweite Regisseur im Bunde. Ein Wiedersehen gibt‘s neben dem Präsidenten und dem Steiger auch mit der Bandscheibe.

Und was ist mit den Zwei vonne Südtribüne?

Hans Martin Eickmann, einer der Zwei vonne Südtribüne, hat sich in den Geier-Ruhestand begeben und ist nicht länger Teil des Ensembles. Deshalb ist das schwarzgelbe Duo von nun an Vergangenheit, sagt Franziska Mense-Moritz, die zweite von den Zwei vonne Südtribüne. Aber: Der BVB soll Thema beim Geierabend bleiben, schließlich sei er ja ein wichtiges Thema in der Stadt, sagt Mense-Moritz. „Wir haben eine andere Form gefunden mit anderen Figuren und einer anderen Herangehensweise“, sagt sie.

Wer ist denn alles neu im Geierabend-Team?

Bei den Darstellern tritt Andreas Obering, besser bekannt als Der Obel, die Nachfolge von Hans Martin Eickmann an. Der aus Hamm stammende Obering wurde als Comedian mit „Till und Obel“ bekannt. Die Regie übernehmen dieses Mal Heinz-Peter Lengkeit und Till Beckmann. Lengkeit war seit 2016 schon Co-Regisseur beim Geierabend. Beide haben schon viele Erfahrungen auf der Bühne gesammelt.

Wird auch wieder der Pannekopp verliehen?

Ja. Jedes Jahr verleiht das Geierabend-Ensemble einen Schrott-Orden an den „Pannekopp des Jahres“. Amtierender Pannekopp ist NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Welche Kandidaten dieses Mal zur Auswahl stehen, wollen die Geierabend-Macher noch nicht verraten. Aber es stünden einige aussichtsreiche Kandidaten zur Auswahl, sagt Martin Kash. Die Geierabend-Besucher stimmen an jedem Abend per Applaus über ihren Favoriten ab.

Martin Kaysh mit dem Schrott-Orden Pannekopp. © Stephan Schütze

Wie lange läuft der Geierabend?

Insgesamt gibt es 37 Vorstellungen auf Zeche Zollern in Bövinghausen. Die Premiere ist am 10. Januar. Die letzte Show am 5. März. Alle Termine gibt es auf der Homepage des Geierabends. Einlass ist immer um 18.30 Uhr, sonntags um 17.30 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr, sonntags um 18.30 Uhr. Das Einlass ins Museum Zeche Zollern ist schon ab 17 Uhr möglich.

Was kostet der Eintritt?

Eine Karte kostet 37 Euro, ermäßigt 20,90 Euro. In dem Preis ist jeweils schon die Vorverkaufsgebühr enthalten. Die Preise seien nicht gestiegen, sagt Veranstalter Horst Hanke-Lindemann.

Und wo kann ich Karten kaufen?

Erhältlich sind die Karten unter anderem im Theater Fletch Bizzel, Humboldtstraße 45, im Service-Center der Ruhr Nachrichten, Silberstraße 21 und online.