Jennifer Gerbe, Daniel Kouki und die Schulleiterin der Lichtendorfer Grundschule, Sybille Bösel (v.l.), kämpfen für mehr Verkehrssicherheit.

Jennifer Gerbe, Daniel Kouki und die Schulleiterin der Lichtendorfer Grundschule, Sybille Bösel (v.l.), kämpfen für mehr Verkehrssicherheit. © Jörg Bauerfeld

Gefährliche Kreuzung in Lichtendorf: Eltern und Schule machen gegen Stadt mobil

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Kinder müssen von ihren Eltern zurückgezogen werden, Autofahrer fahren bei Rot. Eine Kreuzung zwischen Schwerte und Dortmund verfügt lediglich über eine Fußgängerampel – jetzt reicht es den Eltern.

Lichtendorf

, 23.06.2022, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Lichtendorfer Straße ist eine Hauptverbindungsachse zwischen Schwerte und dem Dortmunder Süden. Genau auf der Stadtgrenze liegt die kleine Dorfmitte von Lichtendorf und Sölderholz. Und genau dort auch eine Kreuzung, die für viel Ärger und noch mehr Gesprächsstoff sorgt.

Für die Eltern der Kinder, die dort auf dem Schulweg zur Lichtendorfer Grundschule oder zum Sportplatz der Sportfreunde Sölderholz vorbeimüssen, ist es die gefährlichste Kreuzung in Dortmund.

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Hauptverkehrsachse von Schwerte nach Sölde

Hier stoßen die Eichholzstraße (von Westen) und die Nelkenstraße (von Osten) auf die Lichtendorfer Straße. Und das Problem an diesem Zusammenschluss wird auf den ersten Blick ersichtlich.

Weder eine Querungshilfe noch eine Ampelanlage sind zu finden. Die Fußgänger und die Schulkinder sind auf sich alleine gestellt. Lediglich eine Fußgängerampel nördlich der Kreuzung soll für Sicherheit sorgen.

Keine Querungshilfe für Fußgänger, keine Ampel. Die älteren Bürger müssen sich über die Straße quälen.

Keine Querungshilfe für Fußgänger, keine Ampel. Die älteren Bürger müssen sich über die Straße quälen. © Jörg Bauerfeld

Aber auch die einzige Fußgängerampel vor Ort sorgt aus Sicht der Eltern für gefährliche Situationen. Das liegt an ihrer Lage. Die Fahrzeuge, die von Westen kommend in Richtung Sölde abbiegen wollen, müssen den fließenden Verkehr auf der Lichtendorfer Straße im Auge haben. Die Lücken zum Einordnen sind rar.

Lediglich wenn die Fußgängerampel für die Fußgänger auf Grün und für die Autos auf Rot springt, tut sich eine der Lücken auf. Dabei übersehen einige Verkehrsteilnehmer jedoch die Fußgängerampel und fahren bei Rot.

Zahlreiche Autos übersehen die Fußgängerampel

Bei einem Termin vor Ort, der außerhalb der Stoßzeiten lag, passierte das innerhalb von 10 Minuten gleich dreimal. In einem Fall hatte die Person, die bei Grün die Straße überquerte, ziemliches Glück. „Eine Mutter konnte vor Kurzem ihr Kind gerade noch so am Schlafittchen packen und zurückziehen, sonst wäre das böse ausgegangen“, sagt Daniel Kouki, dessen Kind die Lichtendorfer Grundschule besucht.

Die ungeordnete Situation auf der Lichtendorfer Straße sorge dafür, dass sich der Verkehr in der Nelkenstraße und der Eichholzstraße immens staut. Busse seien auch noch dazwischen.

Die Kreuzung in Lichtendorf/Sölderholz ist für Fußgänger nicht ungefährlich.

Die Kreuzung in Lichtendorf/Sölderholz ist für Fußgänger nicht ungefährlich. © Jörg Bauerfeld

„Vor allem auch, nachdem in Sölde der Tunnel ausgebaut wurde, hat der Verkehr immens zugenommen“, sagt Jennifer Gerbe. Die Stadt habe hier einmal Zählungen vorgenommen, sei aber zu dem Ergebnis gekommen, dass es für eine Ampel zu wenig sei. Für Jennifer Gerbe ein Unding: „Die Lichtendorfer Bürger können überhaupt nicht nachvollziehen, wie man zu dem Ergebnis kommen kann, dass hier zu wenig Verkehr ist. Das ist eine Hauptverkehrsstraße zwischen Schwerte und Sölde.“

Aber was tun? Für Sybille Bösel, Schulleiterin der Lichtendorfer Grundschule, wäre eine Sache ganz wichtig: „Tempo 30 zumindest im Kreuzungsbereich, aber auch an der Einmündung Lichtendorfer Straße/Bodieckstraße.“ Hier ist nämlich die Dependance der Lichtendorfer Grundschule.

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Die perfekte Lösung sei natürlich eine Ampelanlage an der besagten Kreuzung mitten im Dorf. Davon würden alle Bürger profitiere. Ein gutes Beispiel gab es ebenfalls beim Ortstermin, als eine alte Dame sich mit Rollator durch den Verkehr auf die andere Straßenseite der Eichholzstraße quälen musste.

Die Aplerbecker Politik ist schon lange auf der Seite der Bürger und der Schulleitung. Mit der Bitte auf Tempo 30 ist sie schon einmal abgeblitzt. Schuld ist vielleicht auch die Gemengelage vor Ort. Für einen Teil der Lichtendorfer Straße ist Straßen NRW verantwortlich, für den anderen Teil die Stadt Dortmund. „Es scheint aber nur eine Frage des Geldes zu sein. Die Ecke wird aber immer gefährlicher“, so Daniel Kouki.