Es war ein Schock als Andreas Behn, Pächter der Gaststätte in der Kleingartenanlage Goldener Erntekranz während eines Türkei-Urlaubs mit nur 61 Jahren völlig überraschend starb. 20 Jahre lang hatte der Pächter gemeinsam mit seiner Frau die Gaststätte betrieben. Seitdem war die Anlaufstelle und Treffpunkt für viele Vereine, Verbände und Stadionbesucher, die zu Fuß durch die Bolmke zum Spiel liefen, geschlossen.
Ein paar Monate später ist das Vereinsheim des Kleingartenvereins Goldener Erntekranz noch immer geschlossen, aber es ist seit einigen Wochen wieder jede Menge los hier an der Stockumer Straße. Ein Bier gibt es noch nicht wieder, aber jede Menge Handwerker und Werkzeug – und mittendrin eine energische und fröhliche Frau, die den „Laden“ übernimmt: Elena Tzima. Viele Menschen werden sie kennen.
Die 62-Jährige ist keine Unbekannte im Stadtbezirk: Seit 2009 betreibt sie das Café Orchidee im Rombergpark. Davor stand sie im Alten Krug an der Löttringhauser Straße hinter dem Tresen.
Jetzt wurde klar: Ihr Pachtvertrag für das Café Orchidee im Rombergpark wird nicht verlängert, weil das Gebäude saniert werden muss. Man habe ihr zwar angeboten, sich für die Zeit danach wieder zu bewerben, aber das war nichts für Elena Tzima. Solange wollte sie nicht warten.
Sie hörte sich um bei der Radeberger Gruppe - genau wie Alfred Grautstück, 1. Vorsitzender des Kleingartens Goldener Erntekranz. Und so fanden die beiden zueinander, und Elena Tzima ihre neue Aufgabe: Sie habe etwas „Feines und Kleines“ gesucht, berichtet die 62-Jährige. Und fand hier an der Stockumer Straße das, was sie suchte – auch wenn dafür alle Beteiligten noch eine stolze Summe Geld in die Hand nehmen mussten, denn hier sei lange nicht renoviert worden. So sind jetzt unter andrem Fußboden, Decken, elektrische Anlagen und die Küche neu.
Geplante Eröffnung 1. Februar
Und so werkeln sie hier nun seit Wochen – und sehen Ende am Licht des Tunnels. Am 1. Februar will Elena Tzima hier öffnen. Wenn nichts Unvorhersehbares dazwischen kommt, dann sollte das klappen: Gerade kommt der Mann mit den neuen champagnerfarbenen Gardinen an, dann geht‘s an Saubermachen und Einräumen.
Elena Tzimas Energie reicht für zwei Monate auch für zwei Locations: „Das Café im Rombergpark bleibt natürlich bis zum 24. März geöffnet“ sagt sie. Zwei Monate Doppelbelastung, für sie „kein Problem“, sagt Tzima. Sie hat erstens Übung darin - als sie vom Alten Krug ins Café Orchidee wechselte, waren es sechs doppelte Monate. Zweitens: Sie kann sich auf ein vertrautes und bewährtes Team verlassen.

Mit Elena Tzima kommt ihre Stellvertreterin Andrea Loose aus dem Rombergpark an die Bolmke, auch Küchenchefin Sofia Piperidou ist eine „alte Bekannte“. Am Donnerstag, 1. Februar, soll es nun losgehen. Um 12 Uhr wird für die ersten Gäste aufgeschlossen. „Deutsche Hausmannskost“ will die gebürtige Griechin Tzima anbieten, Schnitzel und selbstgemachten Kartoffelsalat zum Beispiel. Viele wird's freuen, denn deutsche Küche gebe es in der Umgebung gar nicht mehr, berichtet der Verein. Künftig wird es hier auch Kaffee und Kuchen geben, selbst gebacken natürlich, sagt Elena Tzima – und frische Waffeln und Eis.
Tzima und ihr Team haben folgende Öffnungszeiten: 12 bis 22 Uhr, außer dienstags, dann ist Ruhetag. Warme Küche gebe es von 12 bis 14 Uhr und von 17 bis 20 Uhr. Klar ist für Tzima aber auch: Wenn es voll ist, und die Leute hier sitzen, schmeißen wir niemanden raus. Dann bleiben wir eben länger.
Länger will auch sie bleiben: „Ich will bis mindestens 70 arbeiten“, lacht Elena Tzima. Könnten also ein paar schöne Jahre werden.
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