Gastronomie und Corona: Wie Dortmunds OB-Kandidaten Betrieben helfen wollen

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Gastronomie und Corona: Wie Dortmunds OB-Kandidaten Betrieben helfen wollen

rnOB-Wahl-Serie „Themencheck“ – mit Video

Wegfall der Sperrstunde und ein Comeback-Programm – das sind zwei der Vorschläge, mit denen die Dortmunder OB-Kandidaten der Gastronomie- und Eventbranche aus der Krise helfen wollen.

Dortmund

, 24.07.2020, 17:30 Uhr

Am 13. September wird in Dortmund ein neuer Oberbürgermeister oder eine neue Oberbürgermeisterin gewählt – neben dem Rat, den Bezirksvertretungen und den Mandatsträgern für das Ruhrparlament. Von den großen Parteien haben die SPD, die CDU, die Grünen, die Linke und die FDP eigene OB-Kandidaten aufgestellt. Diese fünf Kandidaten haben sich für unsere Video-Serie „Themencheck“ Bürgerfragen zu unterschiedlichen Themen gestellt.

Es geht unter anderem um Wohnungsnot, Sicherheit und Ordnung, Rechtsextremismus, Verkehr und vieles mehr. In den Wochen bis zur Wahl veröffentlichen wir ihre Antworten.

Oliver Buschmann, Betreiber des Eventschiffs Herr Walter im Hafen fragt die OB-Kandidaten, wie sie der Gastronomie und der Eventbranche das Überleben in der Corona-Krise erleichtern wollen.

Oliver Buschmann, Betreiber des Eventschiffs Herr Walter im Hafen, fragt die OB-Kandidaten, wie sie der Gastronomie und der Eventbranche das Überleben in der Corona-Krise erleichtern wollen. © Screenshot

Frage von Oliver Buschmann (Eventschiff Herr Walter):

In der ersten Folge geht es um die Folgen der Corona-Krise für die Dortmunder Wirtschaft, und was die Dortmunder OB-Kandidaten tun wollen, um sie in den Griff zu bekommen.

Um die spezielle Frage, was Thomas Westphal (SPD), Dr. Andreas Hollstein (CDU), Daniela Schneckenburger (Grüne), Utz Kowalewski (Die Linke) und Michael Kauch (FDP) für die Event- und Gastronomiebranche zu tun bereit sind, ging es Oliver Buschmann, seit gut neun Jahren Betreiber des Eventschiffs „Herr Walter“ im Hafen.

Nachfolgend die Antworten der Kandidaten. Die übrigen Fragen und Antworten zur Corona-Krise und ihre Folgen für die Dortmunder Wirtschaft gibt es im ausführlichen Video unter rn.de/themenchek-corona.


Das antworten die Kandidaten:

Daniela Schneckenburger (Grüne)

Daniela Schneckenburger (Grüne) © Foto: Archiv

Daniela Schneckenburger (Grüne): „Zu einer Großstadt gehört natürlich eine vielfältige Kultur-Szene genauso wie eine vielfältige Gastronomie-Szene, beides ist gefährdet durch Corona. Wir müssen als Stadt dafür Sorge tragen, dass zum Beispiel durch Online-Werbeangebote auch Kultur und Gastronomie in Dortmund unterstützt werden und durch die Corona-Krise mit durchgetragen werden.“

Utz Kowalewski (Die Linke)

Utz Kowalewski (Die Linke) © Klaus Hartmann

Utz Kowalewski (Die Linke): „Das Eventschiff Walter ist für mich gesetzt für den Hafen. Wir haben dort gerade die Aufwertung durch den Digital-Campus, und das Schiff Walter ist natürlich ein Anziehungspunkt, was die Möglichkeit angeht, dort Freizeit zu verbringen auch für die Menschen, die dort dann arbeiten.

Aber ich glaube, insgesamt müssen wir natürlich schauen, dass wir ein bisschen mehr mit Kulanz auch in diesen harten Zeiten miteinander umgehen. Ich nehme mal das Beispiel Subrosa. Dort gibt es gerade Probleme aufgrund dessen, was das Ordnungsamt dort mit der Außengastronomie macht. Das ist für das Subrosa existenzbedrohend, das darf aber in der jetzigen Phase eigentlich nicht sein. Da muss man tatsächlich mit ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl miteinander umgehen.“

Michael Kauch (FDP)

Michael Kauch (FDP) © Archiv

Michael Kauch (FDP): Ja, gerade für die Gastronomie, die Eventbranche und die Hotellerie brauchen wir über die Maßnahmen hinaus, die wir jetzt schon getroffen haben, weitere Erleichterungen neben der Soforthilfe der Landesregierung und neben den jetzigen Erleichterungen für die Außengastronomie.

Wir wollen als Freie Demokraten es ermöglichen, dass nach Corona die Betriebe auch wieder Geld verdienen können, das heißt, wir wollen die Sondernutzungsgebühren für die Außengastronomie bis 2022 aussetzen ebenso wie die Übernachtungssteuer und die Steuer auf Tanzveranstaltungen. Und im Übrigen wollen wir, wenn es denn endlich wieder möglich ist, Partys zu veranstalten und Clubs zu öffnen, dass die Sperrstunde in Dortmund Vergangenheit ist.“

Dr. Andreas Hollstein (CDU)

Dr. Andreas Hollstein (CDU) © Sarah Rauch

Andreas Hollstein (CDU): Ohne Frage ist das für Menschen, die im Gastronomiebereich tätig sind, eine sehr einschneidende Zeit, die an die Existenz geht. Da tun wir gut daran, um auch das Leben für eine Nach-Corona-Zeit zu erhalten, ganz eng zusammenzustehen als Stadt mit den Menschen, die das als Unternehmer ermöglichen. Und natürlich kann man nicht versprechen, dass da alle Lücken geschlossen werden, aber wenn die Corona-Krise länger anhält, werden wir auch mit Bund und Land und vor allem mit dem Land sprechen müssen, was wir da tun können.

Ansonsten bin ich als derjenige, der vor Ort verantwortlich ist, immer offen für kreative Ideen, wie wir etwas hinbekommen. Und ich glaube auch, dass der Ordnungsbereich der Stadt mithelfen wird, das, was geht, machbar zu machen, und das ist wichtig.

Thomas Westphal (SPD)

Thomas Westphal (SPD) © Dieter Menne

Thomas Westphal (SPD): Die Gastronomie-Szene, die Kreativwirtschaft sind sehr, sehr wichtig für unsere Stadt. Vielleicht haben wir das erst jetzt in der Krise so richtig gespürt, als tatsächlich alles zu war. Und deswegen muss es genauso darum gehen, auch das wieder zu stärken und zu öffnen. Für mich ist das eine gemeinsame Sache: Handel, Schausteller, Kreativwirtschaft, Gastronomie. Ich nenne das die lokale Wirtschaft.

Die muss ganz gezielt gefördert werden. Wir haben damit begonnen, indem wir einige Sonderabgaben bereits erlassen haben, und wir werden weiter daran arbeiten müssen. Das wird Teil des Comeback-Programms werden, das wir im Herbst dann der Öffentlichkeit vorstellen.“