
© Jörg Bauerfeld
Traditionsreiche Gaststätte in der Nähe des Phoenix-Sees steht zum Verkauf
Gasthaus zu verkaufen
Ein Gasthaus, das seit 1893 besteht, darf mal wohl getrost als „traditionsreich“ bezeichnen. Jetzt wird dieses Gasthaus verkauft – und es gibt etwas Besonderes dazu.
Seit 1989 hat das Gasthaus in der Hörder Rathausstraße 3 seinen Besitzer nicht mehr gewechselt. Thomas Wüstefeld war seitdem hier der Chef am Herd – mittlerweile seit 32 Jahren. Jetzt steht das Gasthaus zum Verkauf. Besser gesagt: das Gasthaus inklusive einer Einliegerwohnung im ersten Stock.
Verkauf hat nichts mit Corona zu tun
Mitten in der Hörder Fußgängerzone liegt das gute Stück. Ein Stück altes Hörde, das man nur noch selten findet. Und der Verkauf des Hauses hat nichts mit schlecht gehenden Geschäften zu tun. Auch nicht mit der Corona-Pandemie, an der zahlreiche Gastronomen so zu knacken haben.

Ein ruhiger Ort zum Verweilen und doch völlig zentral: der kleine Biergarten des Hauses Wüstefeld. © Privat
Es ist schlicht und ergreifend die langsame Vorbereitung auf den Ruhestand, so Thomas Wüstefeld. Er hat sehr viel wert auf die Modernisierung der Küche gelegt. Die ist sein ganzer Stolz – teilweise neueste Elektronik und ein mit einer App steuerbarer Herd gehören dazu.
„Wir haben immer wieder in das Gebäude und in das Restaurant investiert“, sagt Thomas Wüstefeld, der das Gasthaus, das seinen Namen trägt, schon einmal vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie auf dem Immobilienmarkt angeboten hat.
Sechs Gehminuten vom Phoenix-See entfernt
„Wir haben es dann aber wieder herausgenommen. Das hatte da keinen Sinn“, erklärt der gelernte Chef-Koch. Aber was kostet so eine Gasstätte mitten in Hörde? Aufgerufen sind 850.000 Euro. Dafür bekommt der neue Inhaber ein Grundstück mit 400 Quadratmetern und ein Gebäude mit einer Gesamtnutzfläche von 600 Quadratmetern – gerade einmal sechs Minuten zu Fuß vom Phoenix-See entfernt.
Dazu gehört neben dem Gaststättenbereich auch noch ein Wohnbereich. Und es wird weiter modernisiert. „In der Wand in Richtung Biergarten sieht man schon eine neue Bohrung. Da wird die neue Abluftanlage angeschlossen“, sagt Thomas Wüstefeld. Apropos Biergarten: Auch der wird noch einmal auf Vordermann gebracht mit neuen Möbeln. „Die kommen in den nächsten Tagen“, verrät Thomas Wüstefeld.
Durch eigene Bierrechte ein Phoenix-Bier vom Fass
Man habe hier im Haus ein sehr großes und treues Stammpublikum, sagt der Gastronom. Und das schätze eines ganz besonders: ein dunkles Phoenix-Bier vom Fass. Das gab es in Hörder zum ersten Mal im Jahr 2010 – zur Flutung des Phoenix-Sees. Initiiert hatte das Ganze Damals Thomas Wüstefeld.
Und durch das Phoenix-Bier hat auch das Gasthaus Wüstefeld eigene Bierrechte, die mit dem Kauf übernommen werden. So kommt zu dem traditionsreichen Gebäude auch ein echtes Stück Hörder Biergeschichte. Und das alles für 850.000 Euro – provisionsfrei.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
